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Lost Realms: Das Erbe der Sonnenprinzessin Review


2011-02-08  zoggerman168  10 Likes  0 Kommentare 
Das Genre der Wimmelbildspiele erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Kein Wunder, dass bei diesem Trend immer mehr Spiele dieser Art auf den Markt kommen. Eines dieser Spiele ist auch Lost Realms: Das Erbe der Sonnenprinzessin. Doch gehört das Spiel zu den Besseren seiner Gattung oder muss man den Spaß, wie die Nadel im Heuhaufen, suchen?

Ein Traum führt nach Peru
Die Story von Lost Realms dreht sich um eine junge Frau namens Alexia. Diese hat Nacht für Nacht Albträume von einer brennenden Inkastadt und Frauen, die dieses Inferno zwar überleben, dafür aber aus ihrer Heimat flüchten müssen. Um ihren Träumen auf den Grund zu gehen, reist Alexia zusammen mit ihrer besten Freundin Nicole nach Peru. Im Verlauf dieser Reise erfahren die beiden von einem uralten Inkaschatz, den die Inkas vor den Spaniern versteckt haben, nachdem sie von diesen betrogen wurden. Die Verbindung die es zwischen Alexia und den Inkas gibt, ist eine Prophezeiung, die von einer Befreierin handelt, die die Seelen der Frauen, die den Brand überlebt haben, aus ihrem Gefängnis befreien soll. Und wie es aussieht ist Alexia die besagte Befreierin. Während ihrer Reise lernen die beiden Frauen auch den undurchsichtigen Pablo kennen und nehmen ihn kurzerhand mit. Doch was führt der junge Mann im Schilde?

Die Story des Spiels wird mit Standbildern im Comic-Stil und Texteinblendungen erzählt. Deshalb ist die Inszenierung der Geschichte etwas träge und langweilig. Die Story an sich, weiß einigermaßen zu überzeugen, ist aber wenig originell und kommt etwas altbacken rüber. Man hat einfach das Gefühl, so etwas schon mal irgendwo gesehen zu haben.

Auf der Suche
In einem Wimmelbildspiel ist es das Ziel des Spielers verschiedene Gegenstände in einem Bild zu finden. So ist es natürlich auch in Lost Realms. Doch bevor man sich auf die Suche macht, muss man sich als Spieler entscheiden, ob man im Entspannten Modus oder im Abenteuermodus spielt. Große Unterschiede zwischen beiden Modi gibt es allerdings nicht. Im Abenteuermodus hat der Spieler lediglich weniger Zeit um die versteckten Gegenstände zu suchen. Während es in der entspannten Version 20 Minuten Zeit gibt, hat man in der abenteuerlichen Variante nur die Hälfte der Zeit zur Verfügung. Beim Großteil der Bilder muss der Spieler 16 verschiedene Gegenstände finden. Hiervon sind einige einfach zu finden und stechen sofort ins Auge, andere wiederum sind richtig gut versteckt und nur schwer zu finden. Doch bei einigen Objekten haben die Entwickler etwas geschlampt, denn manche Dinge sehen gar nicht so aus, wie man es bei der Objektbeschreibung erwartet. Mit einer besseren Animation wären dem Spieler einige Minuten unnötiger Sucherei erspart geblieben. Wer keine Lust mehr aufs Suchen hat, der kann sich auch einen Hinweis geben lassen, um zu sehen, wo sich ein Objekt befindet. Maximal stehen dem Spieler sechs Hinweise zur Verfügung. Hat man all diese aufgebraucht, kann man sich mit der Funktion "Hinweise erhalten" neue beschaffen. Hierbei hat der Spieler die Wahl zwischen drei verschiedenen Minispielen, um neue Hinweise zu bekommen. Das erste Minispiel heißt "Töpfern". Hierbei muss der Spieler eine vorgegebene Figur töpfern. Da die Steuerung bei diesem Minispiel allerdings nicht gerade genau ist, wird dieses Minispiel zu einer richtigen Arbeit, die keinen Spaß macht. Das zweite Minispiel trägt den Namen "Gemälde". Hierbei wird dem Spieler ein Bild gezeigt, dessen Farben nach und nach verblassen. Diese Farben muss man sich merken und die weißen Stellen wieder mit der richtigen Farbe füllen. Allerdings sollte man sich beeilen, da die Zeit begrenzt ist. Das dritte und leichteste Minispiel nennt sich "Puppe". Dieses Minispiel unterscheidet sich allerdings nicht vom normalen Gameplay, denn es handelt sich um ein gewöhnliches Wimmelbild. Ziel ist es, die Kleidung einer Puppe zu finden, was viel zu leicht fällt und deshalb schnell Langeweile aufkommen lässt. Insgesamt bringen die drei Minispiele kaum Abwechslung, da sie immer dasselbe Gameplay bieten. Wer aber eines dieser Minispiele absolviert hat, der darf sich über zwei Hinweise freuen.

Will man aber auf die Hinweise verzichten und die Objekte selbst finden, dann sollte man nicht wahllos nach dem Zufallsprinzip im Bild nach Objekten klicken, denn nach einigen Fehlern werden dem Spieler zwei Minuten abgezogen. Leider haben sich auch einige kleine Fehler ins Spiel geschlichen. So kommt es hin und wieder vor, dass die Zeit im Wimmelbild von vorne beginnt, nachdem man sich Hinweise erspielt hat. Auch inhaltliche Schwächen der zu findenden Objekte sind zu erkennen. Kleines Beispiel gefällig? Eine alte Schamanin möchte einen Trank brauen und braucht dafür Zutaten, die man im darauffolgenden Bild suchen muss. Neben nachvollziehbaren Gegenständen, wie einer seltenen Blume und einen Teil eines Busches mit roten Beeren, muss der Spieler eine Bärenfalle, ein Akkordeon und eine Steinschleuder finden. Dies hat mit dem Brauen eines Trankes überhaupt nichts zu tun und lässt den Verdacht aufkommen, dass die Entwickler keine Ideen für weitere Zutaten hatten und solche Gegenstände als Platzhalter implementiert haben. Nervig ist es auch, dass sich die Gegenstände mit der Zeit wiederholen und man ein Objekt bis zu zehnmal suchen muss. Mit der Zeit stellt sich auch etwas Backtracking ein und man besucht Orte, an denen man schon mal war, um dort ein weiteres Mal nach verschiedenen Dingen zu suchen.

Etwas Abwechslung zum eintönigen Suchen von Objekten, versprechen die kleinen Minispiele, die es während der Story zu meistern gibt. So muss der Spieler beispielsweise die Einzelteile eines Medaillons zusammensetzen oder eine kodierte Nachricht entziffern. Auch ein Schieberätsel gilt es zu lösen, genauso wie das Nachspielen einer Melodie. All diese Minispiele machen Spaß und hier und da muss man wirklich überlegen, um ein Rätsel zu lösen. Eine willkommene Abwechslung sind diese kleinen Rätseleinlagen auf jeden Fall und machen das Spiel etwas besser. Hat man das Spiel durchgespielt, so kann man all diese Minispiele über das Hauptmenü anwählen und nochmal spielen, was den Wiederspielwert anheben soll. Dies gelingt allerdings nicht wirklich, denn das Spiel wandert nach dem Durchspielen schnell im Regal.

Die technische Seite des Spiels
Da das Spiel ein Low-Budget-Titel ist, darf man natürlich keine super Grafik erwarten. Diese ist nämlich zweckmäßig und nicht sonderlich schön. Manche Gegenstände sehen hässlich aus und die eine oder andere Textur ist etwas verwaschen. Die Orte, die man im Spiel besucht, sind zwar unterschiedlich, sehen sich aber zum Teil recht ähnlich. Auch der Sound weiß nicht gerade zu überzeugen. Die Hintergrundmusik leiert belanglos herunter und bleibt nicht im Gedächtnis. Die Steuerung ist den Entwicklern ganz gut gelungen, auch wenn dies bei einem Spiel dieser Art nicht sonderlich schwer fallen sollte. Leider hat der Titel mit 4 Stunden eine viel zu kurze Spielzeit und durch mangelnden Wiederspielwert landet Lost Realms schnell im Regal und verstaubt dort.

Lost Realms: Das Erbe der Sonnenprinzessin ist ein akzeptables Wimmelbildspiel, welches nach einem stressigen Tag zur Entspannung verhilft. Spieltechnisch bietet es allerdings wenig Abwechslung und wird mit der Zeit ziemlich langweilig. Wer aber Spaß daran hat, versteckte Objekte in überladenen Bildern zu suchen, der sollte einen Blick auf dieses Spiel werfen.

Punktewertung

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   Titel Lost Realms: Das Erbe der Sonnenprinzessin
   Genre Actionspiele
   Release 2010-08-20
   Systeme Windows Vista
   Publisher astragon Software GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
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