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Giana Sisters - Twisted Dreams Review


2012-11-26  Kornel Janisio  8 Likes  0 Kommentare 
"Giana Sisters" ist ein Titel mit Vergangenheit. Obwohl der erste Teil seinerzeit als Super Mario Klon verschrien war, hat er dennoch schnell Kultstatus erreicht. Als das ursprüngliche Entwicklerstudio Spellbound Entertainment jedoch bankrott gegangen ist, sah es für einen neuen Teil eher düster aus. Ein Kickstarterfounding ehemaliger Kernmitgliedern von Spellbound Entertainment (nun Black Forest Games) hat es aber schließlich doch noch möglich gemacht, einen neuen Teil zu entwickeln. Und dieser sieht nicht nur besser aus als die meisten Genre-Vertreter, sondern unterscheidet sich auch spielerisch mehr von seinen italienischen Konkurrenten.

Magenverstimmung
Die Story wird ohne viele Worte zu verlieren erzählt: Die beiden Giana-Schwestern sitzen gemütlich auf ihrem Bett, als plötzlich ein Diamant in ihr Zimmer schwebt und eine der beiden durch ein Portal entführt. Die andere Schwester zögert nicht lange und springt hinterher. Auf der anderen Seite angekommen muss sie mitanzusehen, wie ein riesiger Drache ihre Schwester mit einem Haps verschlingt und davonfliegt. Nun ist es ihre (und damit auch unsere) offensichtliche Aufgabe, sich durch eine Vielzahl von Level zu kämpfen, um den Drachen zu erreichen und zu besiegen. Denn dieser hat glücklicherweise auf das Kauen verzichtet.

Szenenwechsel
Neben den altbewährten Jump&Run-Grundlagen wie "Hüpfe-Gegner-auf-den-Kopf-um-ihn-zu-besiegen" oder "Fall-nicht-in-die-tödliche-Stachelgrube" ist eine der Kernmechaniken des Spiels der Wechsel zwischen den Welten. Denn die Gianaschwester ist jederzeit in der Lage zwischen einer niedlichen blond-braven und einer rothaarigen Punkversion ihrer selbst zu wechseln. Mit dem Wechsel der Persönlichkeit ändern sich auch ihre Fähigkeiten: so kann die blonde Version durch Wirbeln unbegrenzt lang ihren Fall verlangsamen, während die Punkversion in einem Feuerball durch Feinde und bestimmte Wände stürmen. Des Weiteren geht mit einem Wechsel der Persönlichkeit auch ein Wechsel der Umgebung einher. So kann auf Wunsch jederzeit von niedlichem Märchenland zu Satan's Vorgarten gewechselt werden. Dies hat nicht nur einen optischen Effekt, da zum Beispiel manche Plattformen nur in der einen Welt existieren, manche Türen nur in der anderen offen sind oder sich die Gegner in ihren Grundeigenschaften ändern. Mit dieser Mechanik wird im Laufe des Spiels immer komplexer gespielt und ergibt herausfordernde Rätsel für Hobby-Schizophrene. Besonders die Bosskämpfe erfordern einen geschickten Umgang mit der Wechselmechanik.

Kristallklar
Neben der Drachenjagd ist ein weiteres Hauptziel des Spiels die Jagd nach Kristallen. Nur mit diesen lassen sich die Bosslevel und alle folgenden Level freischalten. Sollte man nicht genügend von ihnen gesammelt haben, so können jederzeit die Sublevel eine Kapitels besucht werden, um genügend homogene Körper zusammen zu kriegen. Neben der Kristallhatz gibt es aber auch allgemein viel in "Giana Sisters" zu entdecken. Das Levelerkunden lohnt sich so gut wie immer und belohnt fleißige Entdecker mit Secrets, Artworks und natürlich einem Haufen Kristallen. Somit werden Spieler motiviert, alte Level auch einfach so noch einmal zu besuchen.

Wem die Suche nach Secrets jedoch nicht genug ist, der kann seine OCD neben dem Adventuremode (in dem die Story des Spiels erzählt wird) in vier weiteren Modi ausleben. Score Attack und Time Attack sind so ziemlich das, was man sich darunter vorstellen kann: Einen Level mit den höchstmöglichen Punkten oder in der schnellstmöglichen Zeit abschließen. Die beiden anderen Modi sind zum einen der Hardcoremodus, in dem es keine Checkpoints innerhalb der Level gibt und zum anderen der Überhardcoremodus, bei dem es beim ersten Tod zurück auf Anfang heißt (wie in der guten alten Zeit). Zudem gibt es noch einen halloweenthematisch angehauchten Bonuslevel.

Augen- und Ohrenschmaus
Die Grafik bei "Giana Sisters" ist absolut top. Die Übergänge von Niedlich- zu Gruselwelt sind fließend und detailliert, sogar Dinge im Hintergrund verändern sich. Da wird ein Brunnen zum Pranger und eine Sitzbank zum Sarg. Auch die Musik weiß zu wechseln und zu begeistern (In der Punkform ist die Musik eher rockig/metalic, in der Blondform eher retro/elektrisch). Kein Wunder, schließlich stammt die Musik von Chris "Soundmagier" Hülsbeck, ursprünglicher Musik-Komponist der Original-Giana Sisters sowie anderer bekannter Spielemusik wie etwa dem Turrican-Soundtrack oder der Amiga-Umsetzung der "Monkey Island" Musik. Besonders Kennern der alten "Giana Sisters" wird die Musik wohlige Retrogänsehaut bereiten.

 

Giana Sisters - Twisted Dreams ist ein Bespiel dafür, dass Kickstarter-Projekte ohne Mühe mit den Großen der Spieleindustrie mithalten können. Ein Muss für Genre-Fans, Retro-Fans und natürlich Kennern des Originals.

Punktewertung

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   Titel Giana Sisters (Theme)
   Genre soundtracks
   Release 2007-11-19
   Systeme
   Publisher Synsoniq Records
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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