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Wanted: Weapons of Fate


2009-10-26  Cyran  11 Likes  0 Kommentare 
Wer hat sich beim Spielen von Shootern nicht schon einmal gewünscht um die Ecke schießen zu können. Einfach die nervigen Gegner hinter der Deckung umnieten ohne sich groß verrenken zu müssen. Was wäre das für ein angenehmes Shooter-Leben. In "Wanted: Weapons of Fate" wird dieser Wunsch Realität, denn das Spiel zum gleichnamigen Film gibt euch die Fähigkeit um Ecken schießen zu können. Ein spannendes Spiel mit Innovationen oder doch nur eine lieblose Filmumsetzung? Wir klären diese Frage in den folgenden Zeilen.
Böse Franzosen in Chicago
Wer den Film Wanted gesehen hat, wird sofort einige Anspielungen dazu im Spiel finden, aber auch Kenner der Comicbücher von Mark Miller werden sich sofort heimisch fühlen. Denn Entwickler Grin zaubert eine brutale Welt voller Rachemotiven und Intrigen auf den Bildschirm. Aber um was geht es überhaupt in "Wanted: Weapons of Fate"? Wir schlüpfen in die Rolle von Wesley Gibson, der von einer geheimen Assassinen-Bruderschaft angeworben wurde. Natürlich wurde er nicht wegen seinem guten Aussehen, sondern wegen seiner Fähigkeit Kugeln anzuschneiden in die Bruderschaft aufgenommen. Bevor wir überhaupt wissen was mit uns geschieht, stehen schon die ersten Gegner in unserem Appartement in Chicago und durchsuchen unser Zimmer. Dem ersten Anschein nach sind es SWAT-Polizisten, doch das hindert unser virtuelles Ego nicht daran sie in einer Zwischensequenz unter Beschuss zu nehmen.

Natürlich kann einer der beiden Eindringlinge flüchten und wir stürmen hinterher. Immer mehr Gegner tauchen auf doch macht uns das keine Probleme, denn wir haben im Tutorial gelernt Deckungen zu nutzen und so werden immer mehr Gegnerwellen besiegt und wir rücken immer weiter in den linearen Leveln vor, um den französisch sprechenden Anführer zu erledigen. Schnell wird klar, dass die Franzosen nicht gut auf uns zu sprechen sind, denn anstatt immer weniger zu werden, formieren sich immer mehr französische SWAT-Einheiten vor uns. Glückerlicherweise lernen wir jetzt das "Anschneiden von Kugeln", so dass auch diese Feinde kein Problem für uns darstellt.

Leerlauf? Fehlanzeige.
Der Beginn von Wanted könnte actionreicher nicht sein. Dauernd hechten wir uns von Deckung zu Deckung und verschießen mehr Munition in einem Level als die Bundeswehr in einem ganzen Jahr. Doch eine richtige Herausforderung stellen die Gegner nicht wirklich dar. Sie gehen zwar in Deckung, aber kommen auch unter Beschuss aus ihrer Deckung hervor, daher müssen wir nur darauf warten, dass sie raus kommen um sie dann schnell auszuschalten. Daher sind die Gegner in "Wanted: Weapon of Fate" nicht wirklich eine Herausforderung und bedrohen, wenn überhaupt, nur durch ihre Anzahl.

Abwechslung bieten die Abschnitte als Vater von Wesley Gibson, der in der Vergangenheit versucht seine schwangere Frau vor heranstürmenden Horden von Gegnern zu beschützen. Leider wird dabei nur auf den Spieler geschossen und der "Schütze deine Frau"-Part geht völlig unter, denn die Mutter von Wesley Gibson wird ignoriert. Neben ihr können Gegner stehen, trotzdem werden nur wir beschossen, somit geht es auch hier nur darum alle Gegner zu töten, um in der Story vorwärts zu kommen. Dies schadet der Atmosphäre enorm. Aber auch die USK ist an einigen Mankos schuld, denn in der deutschen Version, die übrigens auf Englisch ist und nur deutschen Untertitel bietet, gibt es nur einen Nahkampfangriff und viele Dialoge wurden herausgeschnitten, so dass der Charakter Wesley Gibson an Tiefe verliert und als emotionslose Tötungsmaschine dargestellt wird. Hier bietet die internationale Version mehr.

Ein kurzer Spaß

"Wanted: Weapons of Fate" ist ein actiongeladenes Spiel, wenn auch verdammt kurz, denn mit ungefähr 5 Stunden Spielspaß reicht das Spiel nicht mal für ein Wochenende Spaß. Natürlich gehören Shooter nicht zu den Genres mit dem längsten Spielspaß, aber "Weapons of Fate" ist selbst für Shooter verdammt kurzweilig. Die Idee Charaktere freizuschalten und mit diesen dann nochmal das Spiel durchzuspielen sind zwar nett, aber dadurch, dass in den Zwischensequenzen immer noch Wesley vorkommt, geht die Atmosphäre verloren.

Dessen ungeachtet macht das einfache Spielprinzip von Wanted durchaus Spaß. Als übermächtiger Charakter durch die Level zu stürmen und seine verschiedenen Spezialfähigkeiten einzusetzen, ist spaßig und sieht zusätzlich auch noch verdammt cool aus. Wie Max Payne zu seinen besten Zeiten können wir zwischen Deckungen hin und her flitzen und dabei in Zeitlupe die Gegner umnieten. Dies sieht verdammt cool aus und bietet angenehme Abwechslung. Durch die kurze Spieldauer gerät zudem nicht wirklich Leerlauf auf und man ist eigentlich am Dauerballern.

Grafik und Sound
Die hauseigne Engine von Entwickler Grin ist sehr gut gelungen und reizt den PC und die Konsolen sehr gut aus. Natürlich ist die Grafik nicht vergleichbar mit optischen Meisterwerken wie "Uncharted 2" oder "Crysis", trotzdem muss sich "Wanted: Weapons of Fate" vor der Konkurrenz nicht verstecken. Die Kulissen sind ansehnlich und abwechslungsreich. Die Grafik ist also durchaus schön, vor allem durch die teilweise doch sehr coolen Charaktere und den stylischen Zeitlupe-Momenten.

Der Soundkulisse von "Wanted: Weapons of Fate" gibt sich ebenfalls keine Blöße. Die Soundeffekte sind gelungen und auch die Synchronisation ist ansprechend. Dabei zu beachten ist, dass die Synchronisation in Englisch gehalten ist und das Spiel nur deutschen Untertitel anbietet. Dafür sind die Sprecher auch sehr gut und passen zu den jeweiligen Charakteren.

"Wanted: Weapons of Fate " schafft es, wenn auch nur knapp, den Silber-Award einzuheimsen. Die leicht zu erlernende Steuerung, die ansehnliche Grafik und kleine Innovationen sorgen für ein gutes Spielerlerbnis, das leider viel zu früh zu Ende ist und durch Schnitte der USK zusätzlich an Tiefe verliert.

Punktewertung

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