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I want to be a soldier Review


2011-10-09  zoggerman168  11 Likes  0 Kommentare 
Was passiert, wenn Kinder zu lange vor dem Fernseher sitzen und in den Nachrichten Berichte über Kriege und Tod sehen? Der Film I want to be a soldier greift diese Frage auf und gibt eine mögliche Antwort in diesem Kindergewaltdrama. Wie sich der Film so schlägt, könnt ihr der folgenden Kritik entnehmen.

Vom Astronauten zum Kämpfer
Die Geschichte des Filmes dreht sich um einen zehnjährigen Jungen namens Alex. Anfangs ist er vom Fliegen zum Mond fasziniert und möchte unbedingt Astronaut werden, sobald er groß ist. Sogar sein imaginärer Freund ist ein Astronaut von der NASA. Als seine Mutter jedoch Zwillinge zur Welt bringt, verändert sich alles. Die Liebe, die ihm von seinen Eltern entgegengebracht wurde, spürt er nicht mehr so recht. Seine kleinen Geschwister stehen im Vordergrund und um ihn wird sich kaum noch gekümmert. Nachdem er nach langen Bitten und Betteln endlich einen Fernseher in sein Zimmer bekommt, verändert sich mit der Zeit das Verhalten des Jungen. Er sieht sich am liebsten Kriegsfilme und Nachrichten über Kriege an. Bald wünscht er sich, ein Soldat zu werden, schert sich die Haare vom Kopf und gestaltet sein Zimmer um, indem er Flaggen und Kriegsposter aufhängt. Auch sein imaginärer Freund ist nun kein Astronaut mehr, sondern ein Soldat. Vor allem sein schulisches Verhalten ändert sich vehement. Er beginnt zu rauchen, schikaniert Mitschüler und malt düstere Bilder voller Gewalt im Kunstunterricht. Auch zuhause läuft längst nicht mehr alles rund. Seine Eltern streiten sich permanent, der Vater hat möglicherweise eine Affäre und Alex hasst seine Geschwister, da sie seiner Meinung nach alles kaputt gemacht haben. Nach kurzer Zeit ist der Junge besessen von seinen Gewaltfantasien und ein Therapeut offenbart seinen Eltern, wie schlimm es um deren Sohn wirklich bestellt ist. Doch es ist vielleicht schon zu spät um dem Kind Grenzen aufzuzeigen.

Gewalttätige Bilder und gute Schauspieler
Dass den Machern kein großes Millionenbudget zur Verfügung stand, merkt man dem Film gar nicht an. Die Handlung ist spannend und originell inszeniert und mit Danny Glover und Robert Englund sind namhafte Darsteller mit an Bord, die allerdings viel zu wenig Screentime erhalten haben. Doch dies ist nicht weiter schlimm, da der eigentlich Star des Films der Kinderschaupieler Fergus Riordan ist. Seine Darstellung des Alex ist eine tolle Leistung und es bleibt zu hoffen, dass wir in Zukunft noch mehr von dem begabten Jungen sehen werden. Auch der Rest des Ensembles macht eine gute Figur, wobei hier noch Ben Temple hervorzuheben ist, der eine Doppelrolle verkörpert. Er ist der imaginäre Freund von Alex, einmal in Form eines Astronauten, der die guten Eigenschaften von Alex darstellt und einmal in Form eines Soldaten, der für die Gewalt in Alex' Gefühlswelt steht. Beide Figuren werden von ihm glaubhaft und tiefgehend dargestellt.

Der Film ist allerdings Unterhaltung, die keinesfalls von Kindern gesehen werden darf. In Passagen, in denen uns Alex seine Gedankenwelt offenbart, werden reale Bilder von Kriegen und Kämpfen gezeigt, die nicht gerade zimperlich sind. Von solchen gewalttätigen Bildern könnten Kinder verstört werden. Was I want to be a soldier allerdings nicht nötig hätte, wäre die plakative Darstellung der Botschaft, die der Film aussagen will. "Kinder brauchen Grenzen" und "Medien beeinflussen Kinder" wird zu eindeutig herausgehoben. Hier wäre weniger mehr gewesen, doch schadet dies dem Film in keinster Weise. Insgesamt kann der Film überzeugen, ergibt sich doch daraus gute Unterhaltung, die zum Nachdenken anregt und mit einem etwas überraschenden Schluss zu gefallen weiß. Und vielleicht überdenken ja manche Eltern ihre Haltung gegenüber dem Wunderkasten, der sich Fernseher nennt, vor dem sie Tag für Tag ihre Kinder setzen, damit diese beschäftigt sind. Denn wie heißt es am Ende des Films so schön: "Unsere Kinder kopieren alles was sie sehen."

Bild und Ton
In Sachen Bildqualität gibt es absolut nichts zu bemängeln. Es gibt keinerlei Bildfehler, alles ist scharf und detailliert. Der Ton steht dem in nichts nach. Man kann die Schauspieler einwandfrei verstehen und hat keine Probleme mit dem Klang.

Sehenswertes Drama rund um einen beeinflussbaren Jungen. Wer zartbesaitet ist, sollte allerdings einen Bogen um den Film machen. Wem die Darstellung von Gewaltszenen nichts ausmacht, der kann im DVD-Regal des Händlers seines Vertrauens zugreifen.

Punktewertung

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   Titel I want to be a Soldier
   Genre
   Release 2011-08-30
   Systeme
   Publisher dtp entertainment AG
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
   Homepage
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