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Monopoly Review


2008-11-03  Spielemagazin  8 Likes  0 Kommentare 
"Monopoly" gilt als Inbegriff des Brettspiels überhaupt und ist neben "Scrabble" und "Mensch ärgere nicht nicht" sicher eines der beliebtesten Brettspiele überhaupt. Kein Wunder also, dass sich die Mannen von Electronic Arts ein Herz genommen haben und das beliebte Gesellschaftsspiel nun in glitzernder Optik für so ziemlich jede Konsole herausbringen. Leider kranken solche Umsetzung oft daran, dass sie den Direktvergleich zum Original nicht bestehen. Oft fehlt es an der gewohnten Atmosphäre, am Charme des Originals oder an anderen Punkten. Wir haben uns "Monopoly" für PS3 und PS2 genauer angesehen und kommen zu diesem Urteil:

Mit Schirm, Charme und Melone
Neben der Classic Edition mit dem bekannten klassischem Spielbrett kann man in der Variante von Electronic Arts auch noch die "Krösus"-Edition spielen, die ohne Spielgeld auskommt und in der man in die Haut von Unternehmer, Industrieller oder Tycoon schlüpft. Auch hier ist es das Ziel des Spiels seine Gegenspieler in den finanziellen Ruin zu treiben. Als Zahlungsmittel für Mieten gelten hier jedoch einzig und allein die Besitzrechtskarten, also die Karten über das Eigentum an einer Straße. Diese wiederum erlangt man allein dadurch, dass man würfelt auf das Feld kommt und darauf steht. Das ist simpler als die Original-Variante dient aber mit den ebenfalls enthaltenen, sehr einfachen Minigames als eine Art "Kurzspiel", vor allem, weil die Spieldauer auf 30 bis 60 Minuten limitiert ist.

Alles andere funktioniert ansonsten wie man es von "Monopoly" gewohnt ist. Der Computer würfelt, in einer eleganten Animation gleitet unser Hund, Auto oder was auch immer auf das gewürfelte Feld und dann können wir Straßen kaufen, müssen Mieten bezahlen, dürfen Hotels bauen, ärgern uns über Ereignisfelder, das Versorgungsmonopol, die Bahnhöfe und ziehen beim Gang über Los unser Gehalt ein. Großer Vorteil: Wenn manmal gerade keine Freunde zur Hand hat, kann man das Spiel natürlich auch gegen den Computer spielen, insofern kann man immer und rund um die Uhr "Monopoly" spielen. Wenn man nur will...

Leider hat das Spiel auch das eine oder andere Problem. Die Steuerung ist zwar kinderleicht, allerdings machen sich Ungereimtheiten schon an Kleinigkeiten fest. Wieso steht der Fokus des Schalters nach absolvierter Runde nicht auf "Nächste Runde", sondern stattdessen auf "Geschäfte machen"? Nicht selten passiert es, dass man sich in der Eile verdrückt und die nachfolgende Animation des Herrn Monopoly kostet Zeit und einige Nerven. Überhaupt sind die Sprüche des spielbegleitenden Moderators im Anzug zwar nett gemeint und besonders nach längerer Abstinenz vom Brettspiel sicher nützlich, aber wenn man gerade von einem der Gegner allmählich immer weiter in die Enge getrieben wird und sich dann die 100. Wiederholung eines seiner Hinweise anhören muss, nervt der Typ überdeutlich. Außerdem störend: Erst wenn er seinen Satz fertiggesprochen hat, bekommt man selbst aktiv die Steuerung in die Hand. Solange muss man zuhören (obwohl man schon weiß, was er sagen wird).

Grafik und Sound
Optisch macht "Monopoly" eigentlich keine schlechte Figur. Das Spielbrett ist inmitten eines ansehnlichen virtuellen Wohnzimmers platziert und wirkt aus der Vogelperspektive sehr aufgeräumt und übersichtlich. Farblich gekennzeichnete Wimpel markieren die Eigentümer der Straßen und pulsierende Kreise markieren die eigene Spielfigur und die der Gegner. Leider ist das Kantenflimmern auch auf der PS3 Version kaum zu übersehen, was den Spielgenuss leider etwas trübt. Die Animationen sind gelungen, über Herrn Monopoly haben wir uns ja bereits ausgelassen...

...deswegen wollen wir auch bei der Soundwertung nicht noch mehr auf ihm herumhacken. Die sonstige Musik- und Sounduntermalung kann man nämlich durchaus als gelungen bezeichnen. Die fröhlichen Melodien passen bestens zu einem unterhaltsamen Spielenachmittag und zu der gelösten Stimmung bei den Spielern.

"Monopoly" hat es als typische Brettspielumsetzung nicht ganz leicht. Vieles wurde richtig gemacht, leider auch einiges falsch. Auf der Haben-Seite steht ein gutes Spielprinzip, nette Minigames und die ansehnliche Optik, auf der Soll-Seite steht der nervige Moderator, starkes Kantenflimmern und eine nicht perfekte Steuerung.

Punktewertung

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