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Blokus Review


2008-11-20  RedeffeCt  8 Likes  0 Kommentare 
"Blokus"? Hm, da war doch mal was. Stimmt! "Blokus" ist ein von Bernard Tavitian erfundenes strategisches Brettspiel, welches bereits im Jahr 2000 erstmalig erschienen ist und seither ungemein viele Auszeichnungen und Preise abräumen konnte. Laut dem Verlag Sekkoia ist Blokus mit 26 Auszeichnungen das am meisten ausgezeichnete Spiel des 21. Jahrhunderts. Aber erfahrene Spieler wissen, dass gerade bei Brettspielumsetzungen gerne mal was schief geht. Das mussten wir erst kürzlich wieder bei der Neuauflage von "Monopoly" erfahren und sind jetzt mal gespannt, ob sich "Blokus" diesem Trend entgegensetzen kann...

Blokus + PSP + Anime = Blokus Portable: Steambot Championship
Die Rechnung ist einfach: Man nehme ein erfolgreiches Brettspiel, adaptiere es für Sonys alternde PSP-Konsole und packe dann noch eine Reihe der japanischen Rollenspiel-Figuren aus "Steambot Chronicles" dazu. Das muss ja quasi ein Hit werden, oder? Nach dem Anlegen eines Spielerprofils landet man mit seiner Spielfigur aus dem "Steambot Chronicles"-Universum in einem mehrstöckigen Haus auf deren Etagen es jeweils zwei Zimmer gibt. Jeder Raum symbolisiert eine Partie, egal ob ein kostenloses Singleplayer-Match oder eine Mutliplayer-Partie mit bis zu 4 Spielern. Neben dem kostenlosen blauen Raum gibt es auch noch eine Reihe anderer Räume bei denen man bezahlen muss, um an den laufenden Spielen teilzunehmen. Ziel des Spieles ist es natürlich bis in die Chefetage vorzudringen und dort ebenfalls siegreich zu sein.

Das grundsätzliche Spielprinzip von "Blokus" ist eigentlich recht schnell erklärt: Auf einem Spielfeld mit 20x20 Feldern ist es die Aufgabe des Spielers seine 21 Spielsteine (Polyominos) zu platzieren, wobei es hierfür nur eine Regel gibt. Die Steine müssen so platziert werden, dass sie sich an einer Ecke berühren, aber eben nicht die Kantenflächen. An fremde Steine kann man dagegen beliebig anlegen. Die Spielsteine, die in ihrer Form etwas an "Tetris" erinnern und aus 1 bis 5 Quadraten bestehen sind nach einer Weile nicht mehr besonders einfach unterzubringen, da die Gegner dasselbe tun und so schon nach wenigen Steinen die Suche nach einem geeigneten Plätzchen beginnt. Wer am Ende die meisten Steine untergebracht hat, hat gewonnen.

Das klingt ganz unterhaltsam und man kann dem Spiel einen grundsätzlichen Charme nicht absprechen. Das Wandern durch das Haus in verschiedene Räume hingegen ist schlichtweg langweilig und bringt dem Spiel eigentlich keinen nennenswerten Mehrwert. Zudem kann man sich nicht sicher sein, ob die Fans von "Steambot Chronicles" irgendwas davon haben, schließlich kann man mit seiner Figur nur von Raum zu Raum tingeln, rollenspielähnliche Charaktere gibt es nicht und tiefere Sinnfragen sollte man nicht stellen. Ärgerlich: Es gibt keinerlei Tip-Funktion. Wenn man einen Stein unterbringen kann, dann lässt er sich auch auswählen, aber dann beginnt eine nervige Suche nach der passenden Stelle. In unserem Test lief es einmal so, dass das Spiel eigentlich gewonnen war, aber die Suche nach der lästigen letzten Lücke für den letzten Stein dauerte nochmal so lange wie das gesamte Spiel. Frust!

Grafik und Sound
Grafisch ist das Brettspiel selbst eher "zweckdienlich" umgesetzt, was bei einem Spiel dieser Art aber nicht unbedingt negativ aufgefasst werden sollte. Im Endeffekt wäre es besser gewesen auf das Haus und die Räume zu verzichten, denn deren grafische Umsetzung zieht jetzt die Wertung dann doch wieder in den Keller. Die Rollenspiel-Charaktere bewegen sich unrealistisch und sind eher unterdurchschnittlich animiert. So wird ein Raumwechsel zur Qual.

Die Hintergrundmusik dudelt fröhliche Melodien vor sich hin, die für unseren Geschmack etwas zu aufdringlich waren und den Namen "Hintergrundmusik" eigentlich nicht verdient haben. Sonstige Soundeffekte sind eher rar.

Auch bei "Blokus" hat der Fluch der Brettspielumsetzung zugeschlagen. Das Spiel selbst ist unterhaltsam, allerdings gibt es Punkte, die den Spielspass deutlich eintrüben. Kurioserweise hätte ein Verzicht auf die Rollenspiel-Figuren aus "Steambot Chronicles" der Wertung eher noch etwas Aufschub gegeben. So reicht es nur noch fürs Mittelmaß.

Punktewertung

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