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White Force Review


2011-09-04  FrauGrobitz  7 Likes  0 Kommentare 
Es gibt Filme, bei denen man sich fragt, ob sie ernst gemeint sind. Sie reihen ohne Zusammenhang Genre-Elemente hintereinander auf, nehmen sich oft sehr ernst und sind dabei doch unfreiwillig komisch.

Auch White Force versucht trotz geringem Budget ein knallharter Actionfilm mit coolem Held, lustigem Sidekick und eiskaltem Gangsterboss zu sein, bietet Schießereien und Explosionen, scheitert dabei aber leider bei fast jeder einzelnen Komponente.

Die Handlung ist nicht so wichtig
White Force möchte dem Zuschauer viel Handlung bieten, wirkt aber die meiste Zeit so als sei der Drehbuchautor nie über den ersten Entwurf hinaus gekommen: Johnny Quinn (Sam J. Jones), amerikanischer Geheimagent, streunt durch den thailändischen Dschungel auf der Suche nach seinem Partner Tom, der in einem kleinen Dorf gefoltert wird. Es geht um eine Laserdisc, auf der sich wichtige Informationen befinden. Bei der Rettungsaktion wird Tom erschossen, Quinn kann aber fliehen.

Er bleibt auch auf der Flucht: Der Mord an seinem Partner soll ihm angehangen werden, der skrupellose Drogenboss will die Laserdisc zurück und plötzlich taucht auch noch Toms Tochter Nicky (Kimberley Pistone) auf, die den Tod ihres Vaters rächen will. Klingt bis dahin spannend und bietet eine Chance für Schießereien und Verfolgungsjagden. Leider will der Film mehr - mehr Korruption, mehr Charaktere, mehr Tote - und strickt damit die Story ohne viel Zusammenhalt weiter.

Ohne Mühe überzeugt Quinn Nicky, dass er auf ihrer Seite ist und sie eigentlich hinter dem großen Drogenboss her sind. Als sie die Daten auf der Laserdisc bei einem einsamen "Computergenie" namens Wizzard (wie praktisch, dass dies auch auf seinem T-Shirt steht) entschlüsseln lassen, haben die beiden auch gleich noch einen skurrilen Sidekick dazu gewonnen. Danach wird dann zwar viel gekämpft, aber alles andere auch schnell wieder vergessen: die Laserdisc, die Drogen-Geschäftspartner, der tote Vater - sie alle werden nicht mehr erwähnt.

Action geht anders
Selbst mit Blick auf das Produktionsjahr 1988 wirken die Kampf- und Actionszenen eher komisch als aufregend. Ein unbeholfener Schlag an die Hüfte und der Gegner kippt ohnmächtig zur Seite? Drei Schüsse auf ein Auto und es steht komplett in Flammen?

Neben der öden Handlung sind dann auch fast alle Figuren platt und unglaubwürdig, wobei das bei guten Actionfilmen ja gar nicht schlimm sein muss. In White Force werden Stimmungen, Motivationen und Gefühlsausbrüche aber wie Bausteine hintereinander aufgereiht, ohne sie sinnvoll in die Handlung zu integrieren. Die deutsche Tonspur klingt dazu unnatürlich und dumpf - was noch einmal durch seltsame Texte und die teilweise sogar asynchrone Übersetzung verstärkt wird. Manchmal hört man Figuren reden, obwohl sie den Mund überhaupt nicht bewegen.

Ein guter Bad-Movie
Es gibt Filme, die sind umso lustiger, je ernster sie sich nehmen. White Force kann so ein Film sein. Der Film traut dem Zuschauer nicht zu, die Handlung zu verstehen und erklärt das Geschehen besonders zu Beginn mit lustig gemeinten Sprüchen. Übrig bleiben Kalauer über Kalauer - egal ob im Schlagabtausch oder im Selbstgespräch. Auch die unbeholfenen Actionszenen sind oft unfreiwillig komisch, von den Lücken in der Handlung mal abgesehen.

Bei einer Bad Movie Night wird man sicher damit glänzen können. Wir geben darum noch 35 von 100 Punkten.

Punktewertung

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   Titel Sam Jones - Whiteforce - Action Sensation Vol. 5
   Genre
   Release 2011-06-24
   Systeme
   Publisher Voulez Vous Film/ Intergroove
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 18 Jahren Jahren
   Homepage
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