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Iron Maiden - The Final Frontier Review


2010-08-30  Twilight  7 Likes  0 Kommentare 
WOW! Da geht was! Nach dem hervorragenden Tourfilm "Flight 666" zeigen die Briten mit "The Final Frontier", das sie auch im fünfunddreißigsten Jahr des Bandbestehens noch lange nicht zum alten Eisen gehöhren!

Iron Maiden - The Final Frontier
Nach dem dumpf polternden "Satellite 15", das sich erst langsam aus dem Ei pellt, wird mit "El Dorado" die Axt ausgepackt. Es kommt ein Riff-Monster daher galopiert, das die Gehörgänge mit fetten Gitarren-Breitseiten attackiert, und Eddie als Goldsucher erscheinen lässt.

Die Midtempo Nummer "Mother Of Mercy" gibt Sänger Bruce Dickinson Gelegenheit für eine exzellente Vorstellung seines Potentionals. Der Mann, der vor ein paar Jahren so gar keine Lust mehr auf die "Eiserne Jungfrau" hatte, zeigt sich generell in stimmlicher Höchstform und hat hörbar Spaß an dem neuen Material.

So auch in "Coming Home", einer Power-Ballade, die Emotionen pur ausstrahlt und zum Mitsingen einläd. Mit "The Alchemist" folgt ein typischer Maiden Kracher, der sicher zum "Live" Klassiker wird. Getrieben vom Sound des hohen High-Hat Beckens aus Nicko McBrain Schießbude, darf bei dem Uptempo-Song die möglicherweise noch vorhanden Matte geschüttelt oder zur Luftgitarre gegriffen werden.

Episch nebelverhangen beginnt "The Isle Of Avalon" und dann wieder die 3 Gitarristen zu entfesseln, die mit Solo-Höhenflügen abwechselnd glänzen. Bei "Starblind" kommen zwar Keyboards zum Einsatz, trotzdem zweifelt man keine Sekunden, aus wessen Feder der Song stammt, wenn er auch etwas sperrig daherkommt.

"The Talisman" beginnt mit einem getragenen, akustischen Intro, um danach erneut das Monster mit Tempiwechsel und unwiederstehlichen Hook-Lines loszulassen. Ein wahrer Klassiker!

Nicht nur der Titel "The Man Who Would Be King" erinnert an "Ritchie Blackmore´s Rainbow" und trotzdem wird ein typischer Maiden Song daraus, der diesmal der Gitarren-Armee neue Akzente erlaubt, eingebettet in einen spacigen Keyboard-Teppich.

Den Abschluß macht "When The Wind Blows", der in die Zeit der Kelten zu entführen scheint, Bruce als Geschichtenerzähler, bevor er nach einem Break die Stimme anhebt und den Midtempo-Stampfer letztmalig auf diesem Album zu den Gitarren-Soli führt, die diesmal etwas an Thin Lizzy in ihrer härteren Phase erinnern.

"Iron Maiden - The Final Frontier" glänzt alleine durch die unglaubliche Professionalität seiner Musiker, ob man den Sound nun mag oder nicht.

Das lebendigen, aber immer auf den Punkt gespielte Schlagzeug von Nicko McBrain, der galoppierende Bass von Steve Harris, der als Songwriter dieses mal eine Art Quintessenz aus den vielen Jahren Iron Maiden mit neuen Impulsen verknüpft hat, die Arbeit der 3 Gitarristen Dave Murray, Adrian Smith und Janick Gers, die mit ihren Double-Leads wie aus einem Guss klingen und doch immer wieder genügen Freiraum haben, ihren persönlichen Stil in den Soli zu präsentieren. Shouter Bruce Dickinson nutzt die gesamten Bandbreite seiner Stimme wie selten zuvor und verleiht den 10 Songs das unvergleichliche Maiden Charisma, gefühlvoll, getragen oder aggressiv, aber immer mit Leib und Seele.

Anspieltipps:
* El Dorado
* The Alchemist
* The Talisman
* When The Wind Blows

"Iron Maiden - The Final Frontier" verdient allergrößsten Respekt! Welche Band füllt schon nach 35 jahren immer noch die größsten Stadien der Welt und hat trotzdem die Energie, ein Album einzuspielen, das "alte" Fans nicht enttäuscht und sogar Neue hinzu gewinnen kann? Hardrock ist und bleibt eine feste Größe im Musikbusiness, auch wenn das mediale Interesse den Eintagsfliegen der X-Faktor DSDS Karaoke-Shows gilt. Und Iron Maiden bleiben auch mit diesem Werk einer der wichtigsten Vertreter der harten Klänge. "Scream for...Maiden!"

Punktewertung

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   Titel The Final Frontier
   Genre
   Release 2010-08-13
   Systeme
   Publisher Parlophone Label Group (Plg) (Warner)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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