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Feuerschwanz - Walhalligalli Review


2012-09-20  DasStampa  12 Likes  0 Kommentare 
Walhalla, Ziel eines jeden Kriegers, wenn er auf dem Schlachtfeld das Zeitliche segnet. Und wie es so will, ziehen nun die Damen, Miezen und Herren rund um die Schalktruppe Feuerschwanz in diese heiligen Hallen ein. Wobei, dies sei einmal vorweg gesagt, es thematisch eher weniger um Sagen von Odin, Loki, Thor und Co. geht. Nein, die alten Gelagefachleute vom Dienst bedienen sich altbekannter und beliebter Themen wie der aktuellen politischen Situation in Andorra, dem Zubereiten von aufgetrockneten Bohnen unter Verwendung von Schweinepfoten sowie dem korrekten Lösen von Automaten-Briefmarken für die heimische Sammlung.

Verdutzte Blicke? Zurecht, denn wer Feuerschwanz kennt, der weiß, dass es bei dieser Band um ein Klamaukhaufen höchster Güte handelt. Gerade, wer die Truppe schon einmal live bestaunen durfte und "Met und Miezen" aus vollsten Kehlen mitgegröhlt hat, der weiß, dass Themen ernsterer Natur wohl eher Versehen sein können, aber niemals die Regel. Die JBO des Mittelalter sorgten in der Vergangenheit mit ihren bisher 4 Alben für Gaudi, Stimmung und Plaseer. Mit diesem Silberling ist die Hand nun voll und steht prinzipiell unter einem verflucht guten Stern. Ob dieser Stern denn glüht wie ein Feuerschwanz (aua!) oder ob er seinen Zenit überschritten hat und fällt wie ein Komet, wollen wir euch an dieser Stelle näher bringen. Lasst die Miezen in die Manege, die Show beginnt...

Das Eröffnungsstück ist gleichzeitig eine Angebot, nein, vielmehr eine Aufforderung: "Mach Dich frei!" ist quasi ein neues Die Gedanken sind frei, zumindest thematisch sehr ähnlich. Mit der "Schlammschlacht" geht es nicht weniger gesellschaftskritisch zu, wenn man zwischen den Zeilen liest. Einfach mal die Sau raus lassen und der (vermeintlichen) Etikette der Gesellschaft entfliehen. "Johanna" ist in unseren bescheidenen Augen der erste relle Kracher auf diesem Album. Ein Lied mit absoluter Tanzgarantie. Nun kommen wir zu einer Halbballade, ja, wie es der Natur entspricht traurig im Thema und melancholisch im Text: "Metnotstand im Märchenland", diesem Ausruf, diesem Titel bedarf es wohl keiner weiteren Erklärung. Nichts desto trotz ist diese erste Singleauskopplung mit kongenialem Video ein weiterer Gassenhauer.

"Mieze für immer" erinnert uns stark an Seeed, was beweist, dass die Musiktruppe ziemlich variabel ist und auch vor diesem Genre eher ungewöhnlichen und unkonvetionellen Klängen nicht zurückschreckt. "Der Geizhals" ist ein weiteres Lied, welches zum Mitsingen und Mitgröhlen einlädt. Oh man, dieses Album macht echt Freude! Mit eben dieser ist es auch sogleich vorbei, und auch wenn es jetzt nicht todtraurig wird, so doch zumindest melancholisch... und wir vergiessen alle eine "Spielmannsträne". "Genoveva" widerum handelt von einer typischen Szene, wie sie bereits bei den Steinzeiten zu beobachten gewesen sein dürfte.

"Nimmerland" beginnt ruhig, dreht dann aber richtig auf und ist thematisch wieder im Reich der Märchen anzusiedeln. In "Aurum Potabile" dreht sich alles um die Suche nach dem Stein der Weisen, musikalisch nett verpackt. "Bandit" ist schelmisch und verwegen und eine reine Tanznummer. "Der Hengst" ist ebenfalls für die Tanzböden dieser Welt geschaffen und wir sehen sie schon, die Mengen, wie sie auf Konzerten alles geben werden. Eine Verschnaufpause bieten uns die SpaßmacherInnen vom Dienst mit "Rübezahl". Jetzt, Freunde der zauberhaften Musikkunst, kommt allerdings DAS Lied auf dem Album schlechthin, es ist schon jetzt ein neuer Klassiker. Die Rede ist von keinem geringeren Song, übrigens das Schlusslicht auf dem Album, als "Das niemals endende Gelage". Wow! Wir wissen nicht, ob Feuerschwanz sich bewusst sind, was sie uns da Gutes getan haben... Ein echter Immergrün.

Viel zu schnell ist dieses Album schon vorbei, aber solange es Met, Miezen und Gelage geben wird, können wir uns sicher sein, dass diese Truppe existiert und uns alle auch weiterhin mit wohligsten Klängen beglücken wird.

Endlich brennt er wieder, der Feuerschwanz. Und diese Flamme wird wohl niemals enden - nicht, wenn die Truppe diese Qualität hält... Beide Schwänze...ähm... Daumen hoch.

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   Titel Walhalligalli
   Genre
   Release 2012-08-31
   Systeme
   Publisher F.A.M.E. Recordings (Sony Music)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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