Chickenfoot - Chickenfoot Review

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2010-05-11  Twilight  14 Likes  0 Kommentare 

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Früher nannte man solche eine Konstellation "Supergroup", die Bezeichnung für eine Band, deren Mitgliedern bereits erfolgreich sind und / oder noch in anderen Gruppen spielen. Heute hat das Wort "Super" leider mächtig an Wert verloren, nachdem sich jeder Vortänzer, der "Alle meine Entchen" fehlerfrei in der Glotze zum Besten geben kann, schon als kommenden "Superstar" bezeichnet.

Chickenfoot
Trotzdem passt die Bezeichnung für Chickenfoot, auch wenn der Name der Band eher unglücklich gewählt scheint. Da sind besonders die Amis schon öfter mit wenig Verständnis für internationale Vermarktbarkeit von Namen aufgefallen, es sein nur an Ritchie Kotzen, die Frauenband Vixen oder, eine innovative Gruppe, die sich absolut nichtssagend "The Cars" nannte, erinnert.

Aber hier geht um Musik, der "Hühnerfuß" hat vier Krallen, die es in sich haben: Shouter Sammy Hagar, hierzulande als ex-Mitglied von Van Halen bekannt, über dem Atlantik aber auch als Solo-Artist davor schon mega-erfolgreich gewesen. Sein "I can´t drive 55", das sich auf das damals übliche Tempolimit bezog, war eine Hymne für alle US-Autofahrer. (Wer sich mal die volle Packung des seinerzeit immer in Rot gekleideten Sängers und Gitarristen geben will, dem sei die Live-CD "All Night Long" nachdrücklich empfohlen, aber Sicherheitsgurt anlegen, sonst wird er aus dem Sitz geblasen!) Den Bass betätigt Marc Anthony, ebenfalls von Van Halen bekannt, nicht zuletzt als der Mann, der auch gerne mal die vier Saiten mit der Bohrmaschine (!) zum Klingen brachte. Hinter der Schießbude sitzt Chad Smith von den Red Hot Chili Peppers und die sechs Saiten werden von Joe Satriani angeschlagen, einer der Ausnahme-Gitarristen der "wer kann in einer Sekunde mehr Töne spielen, als ich" Fraktion, der Kirk Hammett und Tom Morello das "Flinkefinger-Spiel" beibrachte.

Das es hier technisch hochkarätig zur Sache geht, steht also außer Frage, aber Technik schreibt keine guten Songs. Chickenfoot schon, die geballte Erfahrung der Musiker äußerst sich in einer Mischung aus bluesigem Hardrock mit gelegendlichen Heavy-Passagen, die gerne an Led Zeppelin erinnern. Klingt nach 70er Jahre Mucke und geanu so ist es auch. Man ist sich nicht zu schade, seine Einflüße aus diesem Jahrzent zu beziehen, geht mit hörbarer Spielfreude ans Werk und verpackt das Ganze in oberfettem, modernem Sound.

Die (subjektiven) Anspieltipps: schon der zweite Song "Soap On A Rope" riecht angenehm nach "Physical Graffitti" von Led Zep. Mit "Sex Little Thing" folgt eine harte Version des typischen Bad Company Sound. Hymnischer Bombast bei "Learning To Fall", der Groove-Dinosaurier stampft bei "Future In The Past" nachdrücklich auf.

Insgesamt 11 Perlen ohne wirkliche Ausfällen der typisch US-amerikanischen Machart, immer ein wenig wie der Soundtrack zu einer Fahrt über die Highways von Kalifornien. Nach 2mal hören kann man Mitsingen. Sicher keine Ausgeburt an Innovation, aber dafür sind andere Bands zuständig.

Explizit empfohlen sei die CD all jenen, die sich für ausgefeilte Gitarrenarbeit mit effektivem Einsatz von Effektgeräten, besonders "Cry Baby" und ähnlicher Pedale interessieren. Die nämlich erwartet eine ausführliche Lehrstunde!

Wer davon nicht genug bekommen kann, holt sich die DeLuxe Edition mit einen Song mehr und einer DVD mit jeder Menge Live-Material, den beiden Videoclips, und Behind-The-Scenes Gekasper.

Anspieltipps
02. Soap on a Rope
03. Sexy Little Thing
09. Learning to Fall
11. Future in the Past

Tracklist
01. Avenida Revolution
02. Soap on a Rope
03. Sexy Little Thing
04. Oh Yeah
05. Runnin' Out
06. Get It Up
07. Down the Drain
08. My Kinda Girl
09. Learning to Fall
10. Turnin' Left
11. Future in the Past

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Fazit

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