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Jahrmarkt Manager


2008-11-06  Cyran  3 Likes  0 Kommentare 
Die "Rollercoaster Tycoon"-Serie von Atari hat uns gezeigt, dass Wirtschaftsspiele über Freizeitparks nicht unbedingt langweilig sein müssen und auch begeistern können. Doch wer denkt, dass der "Jahrmarkt Manager" eine Alternative zum "Rollercoaster Tycoon" oder gar ein "Sim City" im Jahrmarkt-Gewandt sei, der wird beim Starten dieses Spiels eines Besseren belehrt.

Einmal Riesenrad bitte
Der Jahrmarkt Manager, der nur auf der Verpackung so genannt wird und im Spiel als "Ride! Carnival Tycoon" bezeichnet wird, hat sage und schreibe 3 Spielmodi bei denen sich 2 sehr stark ähneln und keiner langfristig an den Bildschirm fesseln kann. Das wären die Spielmodi Sandbox, Mission und Karriere.

Wir beginnen mit dem Sandbox Editor, um uns ein Bild vom Spiel zu machen und um die Steuerung zu erlernen, denn ein Tutorial gibt es nicht. Die einzige Hilfe im Spiel ist ein kleiner Text mit 4 Seiten, der kurz die Modi, Steuerung und die Aufgaben des Personals beschreibt. Mehr benötigen wir für das Spiel aber auch nicht, denn taktisch anspruchsvoll sieht anders aus, aber dazu später mehr. Im Großen und Ganzen unterscheiden sich die Spielmodie nicht wirklich.

Im Sandbox Editor können wir ohne auf das Geld oder die Zeit zu achten, ein Riesenrad nach dem anderen auf den Schauplatz pflastern. Wir können ohne Zwang und Einschränkungen unserer Kreativität freien Lauf lassen und einfach drauflosbasteln, was spielerisch weder fordernd noch einen Sinn hat.

Beim Karrieremodus dürfen wir nicht unser Guthaben überschreiten d.h. es darf nicht in den negativen Bereich fallen, ansonsten gilt das gleiche Prinzip wie im Sandbox Editor. Wir bauen unseren Park aus und müssen ein bestimmtes Guthaben erreichen, um in einem neuen Rang aufzusteigen. Letztlich beansprucht das Warten auf mehr Geld mehr Zeit als das Bauen.

Der Missionsmodus unterscheidet sich auch nicht sonderlich von den anderen Modi. Hier müssen wir in einem bestimmten Zeitfenster diverse Aufgaben beschränken. Wer jetzt den Eindruck bekommen hat, dass dies spannend ist, den muss ich enttäuschen, denn in den meisten Aufgaben geht die verfügbare Zeit, um einen wirtschaftlich erfolgreichen Jahrmarkt aufzubauen, nicht über einen Tag hinaus und oft geht es letztlich nur darum einen gewissen Gewinn in einer gewissen Zeit zu erzielen und das mit diversen Einschränkungen von Gebäuden. Das eine Mal dürfen wir nur mit kinderfreundlichen Karussells arbeiten, dass andere Mal dürfen wir nur Essensstände bauen.

Alltag im Jahrmarkt
Zu Beginn jeder Partie brauchen wir einen Generator, denn "Freefall"-Tower und Co. brauchen Elektrizität. Das wars dann aber auch schon mit dem taktischen Anspruch, denn anschließend kaufen wir uns einen Mülleimer, der sich von alleine erklären dürfte und eine Sitzbank, damit die Besucher ihre kleinen, pixeligen Füße ausruhen können. Nachdem wir unseren kleinen Park hochgezogen haben, drücken wir auf anfangen und schon die ersten kleinen, neugierigen Besucher lassen sich auf dem Spielfeld blicken. Je nach Schwierigkeitsgrad geht der "Wachstum" der Besucheranzahl mehr oder weniger rasant von statten. Damit unser Park auch wirtschaftlich ist, bauen wir noch eine Fahrscheinkabine, wo sich die Besucher Karten für die Fahrten mit Karussell und Co. kaufen können. Über diese Karten kommt wieder ein bisschen Geld in unsere Kasse.

Jedoch ist "Bauen" das falsche Wort, da die Stände sofort aus dem Erdboden erscheinen. Und auch das Personal ist gemindert ausgedrückt nutzlos, da es nur eine Art von Personal gibt und dieser den Müll und die Achterbahnen etc. repariert. Leider wuselt dieser so orientierungslos über den Bildschirm, was bei größeren Spielfeldern wirklich nervig sein kann, dass er in den meisten Fällen die Müllhaufen gar nicht findet. Und anstatt die Gebäude zu reparieren, kann man sie für einen geringen Verlust auch wieder "verkaufen" und anschließend das betroffene Gebäude nochmal kaufen, da es keine Wartezeit benötigt und das nervige Warten auf das Personal entfällt.

Unsere Kunden die schön ihr Geld in unseren Park stecken, wollen natürlich auch rundum versorgt sein, deswegen zeigt eine Sprechblase die Stimmung an. Beim Anklicken eines Besuchers öffnet sich ein kleines Fenster mit einem kleinen Satz, was gegebenenfalls fehlt. So lesen sie kurze und prägnante Sätze wie "Ich habe Hunger" oder "Muss auf die Toilette" und können sofort auf die Situation reagieren.

Ein Augenschmaus ?
Grafisch ist das Spiel ein Reinfall, wäre es vor 5 Jahren auf den Markt gekommen, wäre es vielleicht einigermaßen ansehnlich, aber für heutige Standarts bieten die Grafik und die Animationen einfach zu wenig. Matschige Texturen, pixelige Bäume und hässliche Besucher sind der Alltag in ihrem Leben als Jahrmarktbesitzer. Hier hat der Rollercoaster Tycoon 3 grafisch deutlich mehr zu bieten. Auch den Animationen wurde wenig Wichtigkeit beigemessen, denn die Jahrmarktbesucher laufen wie auf Eis und auch sonst sucht man vergeblich nach geschmeidige Animationen.

Der Sound ist ziemlich nervig und eintönig und auch sonst wartet man vergebens auf eine schöne und stimmige Musikuntermalung.

Der Jahrmarkt Manager ist zwar ein Low-Budget Titel trotzdem sollte man auf die Investition in Höhe von 20 € verzichten, denn dafür hat der Jahrmarkt Manager einfach zu wenig zu bieten. Weder spielerisch noch grafisch kann er überzeugen. Und die 20€ kann man auch lieber in einen richtigen Jahrmarkt inklusive Zuckerwatte investieren. Damit werden sie länger Spaß haben, als mit diesem Spiel.

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