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Disintegrate - Parasites Of A Shifting Future Review


2012-07-16  DasStampa  14 Likes  0 Kommentare 
Die Niederlande sind immer wieder eine Reise wert. Die Menschen sind freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Auch kulturell hat dieser kleine Staat an der Nordsee etwas zu bieten, und dafür muss man noch nicht einmal in die Metropolen wie Groningen, Amsterdam oder Rotterdam fahren. Im Norden Westfrieslands rockt man mindestens genau so gut wie im Norden unserer schönen Republik. Das Rocken dort hat auch einen Namen, Disintegrate. Das Quintett macht bereits seit 2005 Musik und kann bereits Lorbeeren vorweisen, die Ihresgleichen suchen. So spielten sie beispielsweise 2009 mit Bands wie Killswitch Engage, Carcass und Heaven and Hell auf dem Waldrock, ein in den Niederlanden ansässiges Festival. Seit 2010 schreiben und tüfteln die Jungs nun an diesem Album und haben 2011 promotiontechnisch mal so richtig Gas gegeben. Ob sich dieser ganze Aufwand gelohnt hat, lest ihr hier.

Friesen unter sich
Musik machen können sie, das steht schonmal fest. Und wie so viele Alben, die Erfolg hatten, beginnt auch dieses mit einem... Na? Richtig! Mit einem Intro. Relativ gemächlich kommt es daher und man denkt, diese Band kann kein Wässerchen trüben. Gut, wenn man "Abecedarium" hört, lässt es auch nahezu keinen anderen Standpunkt zu. Doch schnell ändert sich die Meinung und auch die Wahrnehmung in Bezug auf diese Bands, denn mit "Mediacrity" feuern die Westfriesen ein melodiöses Feuerwerk der Marke "Ich rotz hier mal ins Mikro und warte was passiert" ab. Noch schneller ist das nachfolgende Stück, "The Art Of Clairvoyance", wenngleich auch ne Ecke düsterer. "Casu Belli" ist ziemlich Bass lastig und auch schwerfälliger als seine bisherigen Vorgänger auf diesem Album. Beim vierten Track drehen die niederländischen Buben wieder auf, stimmige Zwischenstücke gehen in einen Chorus, der ins Blut, in die Knochen und, nicht zuletzt, auch in die Synapsen geht. "Parasites Of A Shifting Future" heisst dieser Track im Übrigen. Weniger melodisch, dafür um so härter geht es mit "Twist Of Faith" weiter, nur um in dem kommenden Song etwas inne zu halten. "The Arcitect" kommt mit einem Piano-Intro daher und sorgt für eine trügerische Ruhe. Diese Ruhe endet aber spätestens mit einsetzenden Doublebase und Gitarrenbegleitung. Die rapide zunehmende Geschwindigkeit tut da ihr Übriges. "Shatter Them" geht da schon von Anfang an brutal zu Werke, kann aber auch durch den melodischen roten Faden überzeugen. "The Subtle Decay" schmettert weniger brutal, dafür aber mit mehr Melodie als sein musikalischer Vorgänger die Riffs in die banglüsterne Gemeinde. Der kehlige Gesang wird hierbei unterstützt von einer weiblichen Stimme. Ein krasses Pendant, allerdings klingt das ganze irgendwie... künstlich. Mit "Within The Pain" ist einmal mehr ein ruhiger Einstieg gegeben, der allerdings, wenig überraschend, in puren Hardcore mündet. "These Scars" ist in meinen Augen das Herzstück des Albums aka bester Track. Er überzeugt auf ganzer Linie und vermag selbst Hardcore-Kritiker einmal näher hinhören zu lassen.

Die Band hat Potential, allerdings konnte mich dieses Album nicht vom Hocker hauen. Dennoch wird der Kauf- und Konsumgemeinschaft solider Melodic-Hardcore geboten.

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   Titel Parasites of a Shifting Future
   Genre
   Release 2012-07-27
   Systeme
   Publisher Massacre (Soulfood)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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