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Unexpect - In a Flesh Aquarium Review


2012-04-07  SimonR  9 Likes  0 Kommentare 
Über Black Metal, Progressive Metal, Experimental, eine gewisse Passion, neunsaitige Bässe und eine Violine. Das und viel mehr sind Unexpect.
Unexpect ist eine Avant Garde Metal-Band aus dem kanadischen Montreal und haben sich zunächst unter dem Namen Unexpected im Jahre 1996 gegründet. Erst nach mehreren Bandzugängen, mit diversen Einflüssen, haben sie sich in Unexpect umgetauft und sind nun seit mehr als zehn Jahren damit unterwegs.

In dieser Rezension soll es aber speziell um das 2006 erschienene Album "In a Flesh Aquarium" gehen, was ich gerade erst wieder ausgegraben habe, nachdem mir "Fables of the Sleepless Empire" (2011) aus diversen Gründen nicht sonderlich zugesagt hat, auch wenn es durch die Entwicklungen der gesamten Diskographie garantiert kein schlechtes Album darstellt. Aber dazu später mehr.

Vorurteile ablegen, Zugänglichkeit wagen.
Wer ein festgefahrenes Vorurteil gegenüber Metal hat, wird diesen Rohling garantiert nicht als das erkennen, was er ist. Natürlich gibt es über den ganzen Metalbereich, ebenso wie in jedem anderen Genre, Massen an Interpreten, die keinerlei Erwähnung rechtfertigen, auch wenn sie darauf pochen würden. Das Erlebnis bei solchen Projekten gilt einer besonderen Begutachtung. Auch wird in diesem Zusammenhang gerne die Floskel "Ich höre alles!" genannt. Kaum erklingen beispielsweise fremdartige, verzerrte Dinge, wird dabei gerne sofort umgeschaltet, ohne den Rest eines Stückes zu hören. Was sich aus diesem Blickwinkel vielleicht als Fehler darstellen lassen ließe. Denn "In a Flesh Aquarium" kann nach wenigen Sekunden etwas vollkommen anderes sein, so dass man unbewusst, bewusst oder mutwillig etwas verpasst.
Hierbei sollte man sich also selbst fordern eben nicht diesen Trugschluss zu begehen. Wobei wäre dies denn nicht anders? Liebe, Hass, Hochmut, Leidenschaft, Passion. Alles Begriffe, die man eingehen muss, um sich selbst weiterzuentwickeln. Die Frage wäre natürlich, in welchem Ausmaße man sich der jeweiligen Laute hingeben vermag und die Liste wäre dementsprechend unendlich.

Von gekochten Eiern und spielenden Goblins.
Neben den beiden stimmlichen Einlagen von Syriak und Artagoth, die sprichwörtlich von Chaos und Wahnsinn getrieben sind, befindet sich aber auch die weibliche, etwas zierliche Stimme von Leilindel. Was aber nicht bedeutet, dass sie stets besinnlich klingen würde. Auch sie kann es chaostechnisch mit den beiden Männern aufnehmen, so dass sie auf der fast wie eine Banshee wirkt.
Textlich ist das Thema dieses Werks schwer einzuordnen. Denn hier sind jegliche Vergleiche unangebracht. Irgendwann geht es um gekochte Eier, später dann um größenwahnsinnige Bäume und einem Treffen an einem Karussell, bevor es am Ende dann in eine Arena mit spielenden Gobins geht. Was dazwischen passiert ist willkürlich und beeinflusst diese Ereignisse herzlich wenig. Es ist so wie mit dem Wetter: Man kann nichts dagegen unternehmen. Nur weil man sich bei Regen irgendwo unterstellen kann, heißt das ja nicht, dass es aufhört zu regnen. Man wird nur nicht nass. Eine Möglichkeit sich einen trocknen Platz zu suchen, schlägt hier aber jedes Mal fehl. Es regnet ständig auf einen ein. Sowohl horizontal als auch vertikal.

Warum ich mich für "In a Flesh Aquarium" und nicht für "Fables of the Sleepless Empire" entschieden habe, entsprang eher aus der Verdaulichkeit eben dieser. Es hatte nicht den selben Impact auf mein Bewusstsein gehabt, weswegen eine Rückkehr in das schlaflose Imperium für mich keine Rolle mehr spielt.

In diesem Sinne: Frohes Hören!

Abwechslungsreicher Metal aus diversen Stilrichtungen. Für alle geeignet, die auf der Suche nach dem gewissen Sprung in der Schüssel sind.

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   Titel In A Flesh Aquarium
   Genre
   Release 2007-09-29
   Systeme
   Publisher The End
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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