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Ruhm Review


2012-11-17  Jana  12 Likes  0 Kommentare 
Während man bei Hollywood-Blockbustern oft das Gefühl hat, dass die Kinofilme immer besser werden (von Klassikern, an die kaum etwas heran reicht mal abgesehen), so verhält es sich bei deutschen Filmen genau andersherum. Früher konnten deutsche Filme richtig schön unterhalten, aber seit den 90er Jahren scheint das extrem bergab gegangen zu sein. Hier und da gibt es vielleicht mal eine Komödie, die die Zuschauer überzeugen kann, aber gerade im Bereich Action oder Drama reicht es meist gerade mal so für eine Fernsehproduktion im Abendprogramm. "Ruhm" ist allerdings einer der deutschen Filme, die es auch ins Kino geschafft haben. Nun ist der Film letzten Monat auch auf DVD erschienen und wir haben ihn uns angesehen.

Wie das Leben so spielt
Mehrere Geschichte, die irgendwie miteinander verbunden sind. Da wäre der Elektroingenieur Joachim Ebling (gespielt von Justus von Dohnányi), der sich gerade eine neues Handy gekauft hat, dessen Nummer aber bereits anderweitig vergeben war. Nun rufen in einer Tour wildfremde Menschen bei ihm an, was ihn zunächst tierisch nervt. Doch plötzlich findet er Gefallen an der Sache und beschließt, das "Spiel" mitzuspielen und führt fortan ein Doppelleben.

Eine weitere Geschichte handelt von Rosalie (gespielt von Senta Berger), die todkrank ist und sich nun in einem Schweizer Sterbehospiz befindet, um ihrem Leid ein Ende zu bereiten. Aber eigentlich hat sie ja doch noch einen großen Lebenswillen!

Der Schauspieler Ralf Tanner (gespielt von Heino Ferch), der gerne seinen eigenen Doppelgänger spielt.

Und dann ist da auch noch der Schriftsteller Leo Richter (gespielt von Stefan Kurt), der in seine Geschichten mit einbindet, die er in seinem Leben trifft. Er begibt sich auf eine Lesereise durch Südamerika, um sein noch unveröffentlichtes Buch vorzustellen. Derweil wird er zu Hause von der Schriftstellerin Maria Rubinstein (gespielt von Gabriela Maria Schmeide) vertreten.

Im Fernsehen gut aufgehoben
"Ruhm" besitzt keine Hauptfigur. In "Ruhm" treffen eben einfach verschiedene Menschen mehr oder weniger zufällig aufeinander, die alle ihr eigenes Schicksal haben, die alle ihr eigenes Leben leben. Dementsprechend kann man den Film gar nicht wirklich in ein Genre einteilen: Mal ist er lustig, mal ist er traurig, mal ist er dramatisch. Ganz genauso wie der Roman "Ruhm" von Daniel Kehlmann, der 2009 erschienen ist und ein wahrer Erfolg war. Auf eben diesem Buch beruht auch die Geschichte des Films, allerdings in einer etwas gekürzteren Form.

Die Schauspieler von Senta Berger bis Heino Ferch spielen allesamt ihre Rolle hervorragend - man merkt förmlich, wie viel Spaß sie an der Arbeit hatten. Und diese Schauspieler sind es auch, die den Wert des Films enorm nach oben schrauben. Aber natürlich hat auch Regisseurin Isabel Kleefeld gute Arbeit geleistet. Dennoch: "Ruhm" ist kein Film, der in die deutsche Filmgeschichte eingeht. Es ist eher schon fast verwunderlich, dass er es ins Kino geschafft hatte. Denn eigentlich kommt dieser Film tatsächlich wie eine typische deutsche Fernsehproduktion in Spielfilmlänge daher. Es fehlt dem Film an Tempo, an spektakulären Momenten. Ein Film, den man gesehen haben kann, aber nicht gesehen haben muss. Der Griff zum gleichnamigen Buch wäre die bessere Wahl.

Der Film kann leider nicht so begeistern wie der Roman. Dennoch verschwendet man auch nicht seine Zeit damit, sich die Geschichte in bewegten Bildern anzusehen.

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   Titel Ruhm
   Genre
   Release 2012-10-26
   Systeme
   Publisher Warner Home Video - DVD
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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