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Die Legenden von Andor Review


2012-11-09  DasStampa  9 Likes  0 Kommentare 
Das Land Andor, eine fantastische Welt mit allem, was das Fantasy-Atmosphäre-Herz begehrt: Es gibt tiefe Wälder, weite Steppen, Küste und Gebirge, in denen Zwerge hausen. Selbstredend darf auch eine Burg nicht fehlen. In diesem Falle ist es die Rietburg, die die BewohnerInnen Andors vor Gefahren schützt. Und da der Frieden nie lange gehalten hat, schickte der König seinen Sohn den Prinzen aus, um Helden zu rekrutieren. Und diese Rollen können bis zu 4 SpielerInnen übernehmen. Im Detail sind das: der Krieger, der Zwerg, der Bogenschütze und der Magier. Allesamt haben sie spezielle Eigenschaften und Fähigkeiten. Diese 4 tapferen Recken sollen nun also das Land Andor vor jeglichen Gefahren schützen. (Erfreulich ist die Tatsache, dass jeder männliche Held ein weibliches Pendant hat. Beide Daumen hoch.) Und genau diese 4 HeldInnen seid ihr. Wie sich das Spiel spielt, ob es an die Komplexität vergleichbarer Kooperationsspiele herankommt und wie der Einstieg gestaltet ist, lest ihr hier.

Von Anfang an mittendrin
Schon allein die illustrative Gestaltung der Verpackung weiß uns zu begeistern und macht Lust auf mehr. Als wir die Box schließlich öffnen, lässt diese Begeisterung in keinster Weise nach. Im Gegenteil. Hübsch gestaltete Pappfigürchen und ein Spielbrett, das sich echt sehen lassen kann. Und es ist riesig, ein großer Tisch ist zum Spielen also wärmstens zu empfehlen. Ein weiteres Plus sind die mitgelieferten Zip-Tüten, die es der Spielerschaft erlauben, die verschiedenen Plättchen und Figürchen separat aufzubewahren. Dies erspart bei zukünftigen Spielen das elendige Suchen. Auch der erste Aufbau ist dank der nur 4-seitigen Anleitung ein Selbstläufer. Die SpielerInnen werden nach und nach in das Spiel eingeführt, ähnlich einem Tutorial in einem Videospiel. Und es ist der Wahnsinn: Mehr Regeln braucht das Spiel nicht. Und wir dürfen im Vorfeld sagen, dass "Die Legenden von Andor" ein relativ komplexes Spiel ist. Erfahrene Brettspieler werden wahrscheinlich ob der Ausführlichkeit der Regeln mit den Augen rollen, da einige Elemente aus anderen Spielen bekannt sind. Für Einsteiger ist es allerdings perfekt. Und wir denken, dass es unter anderem auch darum geht. Wo andere Kooperationsspiele mit dicken Wälzern und elendig vielen Regeln und Sonderregeln für AnfängerInnen eher abschreckend, da da auf den ersten Blick zu kompliziert, sind, schafft es dieses Spiel, sich aufs Wesentliche zu reduzieren und den Spieler abzuholen, wo er steht. Auch hier ein großes Lob an den Autor. Nun geht es weiter mit dem Spielprinzip.

Nachdem man sich also für einen Charakter entschieden hat, geht es auch schon los. Nach der Einführung, in der man das Spielbrett, einige Items, den Erzählerstein sowie das Laufen auf dem Brett lernt, präsentiert sich der eigentliche Clou dieses Spiels. Die Geschichte von Andor wird auf sogenannten Legendenkarten erzählt. Doch zunächst erläutern wir das Spielprinzip:

Das Land Andor ist in verschiedene Abschnitte eingeteilt. Das Laufen durch einen dieser Abschnitte mit dem Helden dauert eine Stunde. Am Tage hat der Held zunächst 7 Stunden zur Verfügung, kann ergo 7 Felder weit laufen. Ist der Tag vorbei, ist der Gegner nach einer bestimmten Reihenfolge am Zug. Im Verlauf des Spiels, relativ am Anfang, erlernt man auch, wie der Kampf funktioniert. Auch für diesen werden dem Spieler pro Kampfrunde eine Stunde abgezogen. Gewinnt man einen Kampf, setzt man den Erzählstein weiter. Dieser befindet sich auf der rechten Seite und ist quasi der Treiber. Denn wenn der Stein oben angekommen ist, wir die Legende auf der Karte, die gleichzeitig als Auftragskarte fungieren, nicht gelöst haben, gilt das Spiel als nicht gewonnen.

Man muss sich also sehr gut absprechen, was wer wann und wo macht. Und dabei auch einige Risiken eingehen. Aber es fesselt. Es ist nicht ungnädig schwer, aber herausfordernd und das Level steigt im Verlaufe des Spiels. 6 Legenden kann man mit diesem Spiel durschspielen und sind Garant für viele heitere und knackige Spieleabende. Selbst wenn man dem Spiel unterliegt, lässt es einen nicht mehr los. Wir hoffen, dass es für dieses Spiel sehr bald eine Erweiterung geben wird. Der einizige Kritikpunkt, den wir anbringen, ist das Einstiegsalter. 10 Jahre ist unserer Ansicht nach und nach der Erfahrung etwas niedrig. 2 Jahre machen in dieser Hinsicht schon viel aus. Aber die Kinder werden schließlich immer pfiffiger. Kurzum: Wir haben hier einen neuen Klassiker vorliegen, von dem es mit Sicherheit noch viel zu sehen geben wird. Wir würden uns freuen.

Bei diesem Spiel stimmt einfach alles - von Anfang an. Lasst euch verzaubern und beschützt die Rietburg. Für den König... Er wäre stolz auf dieses Spiel.

Punktewertung

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