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Trapped – 24 Stunden Angst Review

Ein Entführungsthriller mit Starbesetzung – packend, aber nicht makellos


2025-04-14  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Es beginnt wie ein Albtraum, aus dem man nicht mehr aufwacht: Die Familie Jennings wird innerhalb weniger Minuten auseinandergerissen – Vater, Mutter und Tochter an unterschiedlichen Orten festgehalten, Ziel: eine perfekte Erpressung. Die Entführer wirken auf den ersten Blick kühl, organisiert, fast schon professionell. Doch hinter der kalkulierten Fassade brodelt es. Was als minutiös geplanter Coup gedacht war, droht immer mehr außer Kontrolle zu geraten.

Im Zentrum der Geschichte steht die kleine Abby, ein asthmakrankes Mädchen, das ohne ihre Medikamente nicht lange durchhalten kann. Währenddessen werden die Eltern – gespielt von Charlize Theron und Stuart Townsend – psychisch unter Druck gesetzt. Jeder Versuch, die Kontrolle zurückzugewinnen, wird mit noch mehr Gewalt beantwortet. Doch der Wille zu überleben, der Mut der Eltern und die erste kleine Risse im Zusammenspiel der Täter sorgen für Wendungen, die den Zuschauer bei jeder Szene mitfiebern lassen.

Charlize Theron gegen Kevin Bacon – ein packendes Duell
Die größte Stärke von "Trapped – 24 Stunden Angst" ist ganz klar sein Ensemble. Charlize Theron liefert eine starke Performance ab – verletzlich, aber gleichzeitig entschlossen. Man nimmt ihr jede Reaktion ab, fühlt mit ihr, bangt mit ihr, kämpft mit ihr. Auf der Gegenseite brilliert Kevin Bacon als Joe Hickey, ein schmieriger, gefährlicher Entführer, der zwischen Charme und Bedrohung pendelt wie ein Pendel in einem Hypnoseakt.

Courtney Love überrascht als ambivalente Komplizin, irgendwo zwischen Opfer und Täterin. Und auch Dakota Fanning als kleine Abby zeigt bereits in jungen Jahren, warum sie zu den stärksten Kinderdarstellerinnen ihrer Generation zählt. Die Dynamik zwischen diesen Figuren ist das eigentliche Herzstück des Films – sie treibt die Handlung an, sorgt für Gänsehaut-Momente und emotionales Gewicht.

Tempo, Spannung – aber nicht ganz frei von Schwächen
Der Film beginnt ohne Umschweife, zieht das Tempo früh an und lässt kaum Verschnaufpausen zu. Die Atmosphäre ist dicht, beklemmend – ein bisschen so, als säße man selbst mit gefesselten Händen in einem verschlossenen Raum. Die Kameraführung und der Score tun ihr Übriges, um diesen Druck konstant hochzuhalten.

Trotzdem: Nicht alles sitzt perfekt. Hier und da stolpert das Drehbuch über kleinere Logiklücken. Manche Entscheidungen der Charaktere wirken ein wenig konstruiert, und zum Finale hin überschlägt sich die Handlung etwas zu sehr. Aus einem psychologischen Kammerspiel wird dann doch eher ein actionlastiger Thriller, der sich stellenweise fast zu sehr von der Realität entfernt. Das ist schade – aber angesichts der intensiven ersten Stunde verzeihlich.

Ein Film, der unter die Haut geht – trotz klischeehafter Momente
Man merkt: Hier wollte man keine tiefgründige Gesellschaftsanalyse erzählen, sondern den Zuschauer mitreißen, mitfühlen lassen, fesseln. Und das gelingt „Trapped“ größtenteils. Besonders der emotionale Aspekt – die Ängste der Eltern, das Leiden des Kindes, die unvorhersehbaren Reaktionen der Täter – sorgt für eine Nähe, die man bei vielen Genre-Vertretern vermisst.

Natürlich gibt es auch typische Thriller-Klischees: der überdrehte Bösewicht, die übermenschliche Mutter in Bedrängnis, das Happy-End mit Knalleffekt. Aber vielleicht ist genau das der Punkt: Der Film bleibt innerhalb seines Genres, aber er macht vieles richtig. Vor allem transportiert er seine Emotionen glaubhaft – und das ist mehr wert als jeder erzählerische Kunstgriff.

„Trapped – 24 Stunden Angst“ ist ein intensiver Entführungsthriller mit starker Besetzung, nervenaufreibender Spannung und emotionaler Tiefe. Auch wenn nicht alles perfekt ist und einige Szenen zu dick auftragen, bleibt ein Film, der unter die Haut geht und im Gedächtnis bleibt. Besonders Fans von Psychothrillern mit familiärem Setting werden hier auf ihre Kosten kommen.

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