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Kung Fu Panda 4 Review

Po auf dem Zen-Pfad


2025-10-11  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Der zauberhafte Panda mit Appetit und Kampfkünsten ist zurück – aber diesmal wirkt Kung Fu Panda 4 weniger wie ein triumphales Comeback und mehr wie ein Versuch, vertraute Elemente neu zu ordnen. Der Film liefert zweifellos sehenswerte Momente, aber die Magie der Vorgänger ist nicht vollständig zurückgekehrt.

Zwiespältiger Einstieg: Po zwischen Ruhm und Verantwortung
In diesem Kapitel steht Po am Scheideweg: Er soll den Titel des Drachenkönners abgeben und zum spirituellen Führer des Tals des Friedens aufsteigen. Doch wie das Schicksal es will, ist seine Rolle noch nicht abgeschlossen. Eine Diebin namens Zhen (eine clevere Fuchsdame) kreuzt seinen Weg, und bald offenbart sich eine Bedrohung in Form des Chamäleons – einer Gestaltwandlerin, die Kung-Fu-Fähigkeiten stehlen kann und eine finstere Agenda verfolgt. Po und Zhen begeben sich auf eine gefährliche Reise, während seine beiden Väter im Hintergrund herumschwirren und sich Sorgen machen.

Der Plot ist solide – er hält die klassischen Elemente bereit: innere Konflikte, Verantwortung, Loyalität, Action und ein Schurken mit Motivation. Doch leider läuft vieles vorhersehbar ab. Die Geschichte bleibt oft in sicheren Bahnen und wagt wenige wirkliche Überraschungen. Manche Nebenhandlungen (etwa die von Po’s Vätern) fühlen sich wie Zugaben an, ohne echten Einfluss auf den Kern.

Charaktere: liebenswert, aber oft oberflächlich
Jack Black als Po liefert wieder gewohnt charmante Energie, doch der Charakter wirkt ein Stück weitergealtert – das augenzwinkernde Hustle‑Po ist hier reifer, aber auch etwas ausgelaugter. Der Humor sitzt nicht mehr so zielsicher wie früher, und man merkt Po an, dass er eine neue Richtung finden will.

Zhen bringt eine willkommene frische Note ins Ensemble: schlau, eigenwillig, nicht sofort verlässlich. Sie ist die interessanteste Figur des Films, weil in ihr Potenzial und Widerstand vereint sind. Doch leider nutzt der Film sie nicht voll aus, sondern lässt sie an manchen Stellen zu viel im Schatten bleiben.

Das Chamäleon als Gegenspieler ist ambitioniert – die Idee einer Kampfmacht, die Fähigkeiten absorbiert, hat Potenzial. Doch ihre Motivationen sind zu oft diffus, ihr Handlungsverlauf etwas konstruiert. Die emotionalen Konflikte, die sie auslösen könnte, werden nur angedeutet. Die Nebenfiguren, inklusive der Väter, bleiben oft blass und dienen eher dazu, Po’s innere Zerrissenheit zu spiegeln denn eigenständige Dynamik zu entwickeln.

Animation & Kampfsequenzen: solide, aber nicht spektakulär
Visuell bleibt Kung Fu Panda 4 eine Augenweide: starke Farben, dynamische Bildkompositionen und eine generelle Atmosphäre, die zum Träumen und Mitfiebern einlädt. In den Kampfszenen zeigt der Film ein gutes Gespür für Timing, Choreographie und visuelle Klarheit. Doch verglichen mit den Vorgängern fehlt häufig das letzte Quäntchen Mut und kreative Exzesse. Manche Szenen wirken zurückgenommen – als hätte man sich sicherheitshalber für den moderateren Weg entschieden.

Der Score von Hans Zimmer & Steve Mazzaro sorgt für passende Unterstützung, bleibt aber selten hängen. Stimmungsaufbau und musikalische Untermalung sind solide, aber erwecken selten Gänsehaut (wobei einzelne Highlights durchaus existieren).

Tonfall & Zielgruppe: Nähe zu Groß und Klein
Der Humor streut sich durch den Film – mal slapstickhaft, mal mit subtilerer Note. Doch selten fühlt er sich frisch oder überraschend an. In der Balance zwischen kindgerechtem Abenteuer und tiefgründigem Thema schwankt der Film. Für Kinder dürfte er noch gut funktionieren (sofern gewisse Off-Handlungen verständlich bleiben); für Erwachsene fehlt oft das Gewicht.

Das Finale ist angemessen actionreich und emotional, doch es wirkt fast zu glatt: Der Konflikt wird gefeilt und gelöst, ohne dass man groß Raum zum Nachdenken hat. Ein Abschluss, der angenehm, aber nicht unvergesslich ist.

Kung Fu Panda 4 ist kein Reinfall – ganz im Gegenteil: Er bringt bekannte Stärken der Reihe zurück, bietet charmanten Charaktereinsatz und schöne Bilder. Aber er wirkt wie eine gemächliche Fortführung statt mutige Erneuerung. Die Idee, Po in den Hintergrund treten zu lassen, ist spannend, aber das Drehbuch fehlt oft der Mut, ihn wirklich loszulassen. Für Fans der Reihe ist der Film ein unterhaltsamer Ausflug, für Neulinge ein solides Animationsabenteuer – als Höhepunkt bleibt er jedoch hinter seinen Möglichkeiten.

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