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Heber Holiday


2008-12-06  Uewkes  9 Likes  0 Kommentare 
Eine Komödie (aus dem Altgr., eigentlich "singender Umzug", meist übersetzt als "Lustspiel") ist ein Drama mit erheiterndem Handlungsablauf, das in der Regel glücklich endet. Die unterhaltsame Grundstimmung entsteht durch eine übertriebene Darstellung menschlicher Schwächen, die neben der Belustigung des Publikums auch kritische Zwecke haben kann.

So sagt die Wikipedia. Schon wegen dieser kurzen Definition kann man Heber Holiday nicht als Komödie durchgehen lassen, eine unterhaltsame Grundstimmung kommt zu keinem Zeitpunkt auf, die übertriebene Darstellung ist peinlich und trieft vor einseitig langweiligen Klischees und von Zweck zu sprechen gleicht blankem Hohn.

Die Geschichte ist eine einfache, Torrey DeVitto mimt die Schauspielerin Sierra Young, vielleicht nicht mit viel Mimik, Gestik oder Talent gesegnet aber nach eigenen Aussagen verdient sie 10 Millionen pro Film. Da gibt es nur das Problem ihres rebellischen Charakters, der für Regisseure eiskalter Sabotage gleichkommt, das Handy klingelt, da eine falsch liegende Locke und ach Gott, man kritisiert die gottgleiche Schauspielerin? Hauen wir gleich ein bisschen mit dem Setequipment um uns und knocken uns aus. Es folgt ein kurzer, sehr kurzer Aufenthalt in einer Klinik, am Ende kommt der Charakterwandel, indem Sierra sich in einem Kaff "undercover" im Theater engagiert und der Theaterbesitzer ist ja auch soooo süß.

Chance um Chance verpasst
Schade um Torrey DeVitto, ihr steht die zickige Diva gut zu Gesicht, es macht auch ein wenig Spaß, ihr zuzusehen aber leider bietet ihr Umfeld gefühlte 0 Chancen, Fahrt aufzunehmen, Witze zu pointieren oder sich gut zu präsentieren. Aber was ist dieses Umfeld auch schon? Die "Meine Tochter wird Eisprinzessin oder Schauspielerin" Mama und Managerin ist eine Karikatur ihrer selbst, der Anwalt des Regisseurs, eine vielversprechende Figur kommt zu kurz und die hippen High Society Freunde von Sierra sind so unterhaltsam wie Schaufensterpuppen. Fehlen noch die rigide Leitung der Klinik, die mit Seelenheil natürlich Null zu tun hat, ein schwuler Frisör gehört schon zum guten Ton und Standard.

Ganz wenige Momente sind zum Mundwinkel nach oben ziehen, das sind kleine, für Sekunden andauernde Dialoge zwischen Schauspielerin und Theatermensch, aber das rettet nichts, das hebt das Gesamt"kunstwerk" nicht aus der tiefen Grube des Einheitsbreis heraus, das lässt es nicht weniger unbeholfen und peinlich erscheinen. Wie diese unspektakulär-unamüsante Katharsis auf der Bühne wohl enden wird? Da mag man ja nicht zu viel verraten aber wem der Kitsch bis dahin gefehlt hat, der wird die Bühnenshow des trauten Zusammenkommens genießen wie eine große Packung Zucker auf nüchternen Magen.

Schauspielerleben schlecht, einfaches Leben gut, Ende der Weisheit
Festzuhalten ist: die Diva war anfangs genervt, unter Stress, reich, von vielen gehasst und ein leeres Wrack. Das einfache Leben eröffnet völlig neue Möglichkeiten, neue Begierden und das pure Glück. Vom kleinen Kuchen angefangen bis hin zur romantisch romantischen Romanze.
Heber Holiday geht keine neuen Wege, geht aber auch zu unbeholfen mit alten Wegen um, hat kein Gefühl für Timung, für charmante Witze und einfühlsame Figurenzeichnung, hat arge Probleme, den Mittelteil ein bisschen Tempo mit auf den Weg zu geben und wirklich Spaß macht es auch nicht, wenn die DVD keine Untertitel besitzt, alle 2 Minuten "hackt" - aber das nur hinzukommend, das vernichtende Urteil hat sich McKay Daines (The Dance) ganz allein zuzuschreiben.

Unlustig, 0815*0815 und der wohl fadeste Aufguss einer "Diva geht ins brave Bürgerleben" Geschichte. Die Welt dreht sich auch ohne Sichtung weiter.

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   Titel Heber Holiday
   Genre
   Release 2013-02-18
   Systeme
   Hersteller Crest Movies
   Publisher Crest Movies
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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