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Demoniac - Macht der Finsternis Review

Dämonische Besessenheit trifft moralischen Psychokrieg


2025-10-06  Jacqueline  0 Likes  0 Kommentare 
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In Demoniac – Macht der Finsternis schlüpft ein zum Tode verurteilter Mörder namens Edward Brady in die Rolle eines möglichen Wirtskörpers eines Dämons. Ein Psychiater, James Martin, wird beauftragt, seine Zurechnungsfähigkeit zu prüfen – denn falls Brady als psychisch krank eingestuft wird, könnte seine Hinrichtung verhindert werden. Doch bald kippt die Situation: Brady weiß Dinge über Martin, droht ihm visionäre Eingebungen und prophezeit drei Morde in nur einem Tag. Wer spricht hier die Wahrheit – der Mann mit dem Killerinstinkt oder die Stimme des Übernatürlichen?

Die erzählerische Struktur ist kompakt: kaum Action, dafür ein Kammerspiel aus Gesprächen, Vorwürfen, Zweifeln und Manipulation. Dialoge dominieren den Film, während die äußere Spannung sich erst langsam und in kleinen Schiebungen aufbaut.

Schauspiel & Produktion: Mit Fleiß, aber ohne Seele
Trotz der inhaltlichen Zurückhaltung zeigt sich Demoniac auf schauspielerischer Ebene streckenweise erstaunlich solide. Die Hauptrollen liefern intensives Spiel: der Psychiater wirkt durch Müdigkeit, Zerrissenheit und Zweifel authentisch, der Gefängnisinsasse mit seiner Mischung aus Aggressivität und leiser Bedrohung ist eine faszinierende Figur. In manchen Momenten spürt man, dass hier Profis am Werk sind, die auch kleinere Signale einbringen – Blicke, Zögern, das Spiel mit der Stimme.

Produktionstechnisch ist der Film ordentlich gemacht. Kamera und Schnitt sitzen in vielen Einstellungen, Lichtführung und Raumgestaltung schaffen eine bedrückende, klaustrophobische Atmosphäre. Man sieht nicht die Luxusillusionen großer Studios, aber die technische Umsetzung ist deutlich über dem Durchschnitt dieser Art von Horror-Thrillern anzusiedeln. Die Ausstattung – Verhörräume, düstere Flure, die sparsamen Übergänge ins Fantastische – wirkt sauber und konsequent.

Doch all das trifft auf ein großes Aber: Der Film bleibt in Kommunikation gefangen. Wo es spannend werden könnte, dominieren oft Monologe, das Abwägen von Worten, lange Gesprächssequenzen. Die Regie vermeidet große Szenen, visuelle Eskalationen oder wirklich animierte Manifestationen des Übernatürlichen. Brady und Martin reden viel – und doch wirkt es nicht lebendig genug. Es fehlt oft das „Erlebnis“ hinter dem Wort.

Darüber hinaus zeigt sich, dass das Drehbuch zu sehr auf einen Diskurs setzt: Gut gegen Böse, Glaube gegen Zweifel, Verstand gegen Dämonie. Die Gegensätze sind plakativ, die Konflikte häufig vorhersehbar. Die Spannung bleibt dadurch oberflächlich – man wartet auf Schock statt ihn zu erleben.

Demoniac – Macht der Finsternis will mehr sein als simpler Horror – ein psychologisches Duell, ein moralisches Rätsel. In seiner besten Ausprägung liefert der Film solide Schauspiel?Momente und technische Sorgfalt. Doch letztlich bleibt es zu oft beim Gespräch, zu selten greift das Übernatürliche ins Bild. Wenn man sich vom Dialog tragen lässt, gibt’s lohnenswerte Passagen. Wer jedoch visuellen Horror, dynamische Szenen oder überraschende Wendungen sucht, wird zu schnell enttäuscht.

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