Warning: Undefined array key "olduserid" in /var/www/web43/html/spielemagazin.de/single.php on line 142
Convict 762 Review | Filme | Spielemagazin.de

Filme » Reviews

Convict 762 Review


2010-09-25    11 Likes  0 Kommentare 
Ein Film, der ständig versucht, an die Nerven zu gehen, stattdessen aber plump auf selbigen herum trampelt, das wohl ist die Quintessenz von "Convict 762". Der Versuch, eine Mischung aus Thriller und Sci-Fi-Film zu kreieren, ging hier ziemlich in die Hose. Trotzdem kann man den Film zumindest nicht hassen.

Er war stets redlich bemüht.
In der Zukunft hat sich die Frauenquote durchgesetzt. So, oder mit der Annahme, dass der Produzent voll auf "Sex Sells" gesetzt hat, lässt sich erklären, dass sich die gesamte Bordbesatzung des Raumschiffes, auf dem sich ein Großteil der Handlung abspielt, ausschließlich aus durchtrainierten Damen zusammensetzt. Diese jedenfalls kommen gerade gutgelaunt von irgendeiner Mission und freuen sich schon auf ihr kuscheliges Bettchen daheim, da kollidieren sie auf einmal aufgrund eines groben Schnitzers der Ein-Frau-Navigationsabteilung (die irgendwie prinzipiell grundlos schlechtgelaunt und motzig ist - ein gutes Beispiel für die "vielschichtige" Charakterzeichnung des Films) mit einem Meteoritenschwarm, woraufhin die Crew dann logischerweise den Großteil des Sprits in tränenaufgelöster Panik von Bord schmeißt und den einen besonders fies blau blinkenden Kometen, der gerade Richtung All davonfliegt, mit allerletzter Kraft in die Luft sprengt. Zufälligerweise ist der einzige Planet, auf dem notgetankt werden kann, ein brutaler und anarchistischer Gefängnisplanet, aber viele Optionen hat man halt nicht.

Um es ab hier kurz zu machen - dort begegnen sie zwei nicht sonderlich vertrauenserweckenden Männern, die sich gegenseitig beschuldigen, eine gefährliche Killermaschine zu sein. Es folgen Tod, Verzweiflung, Sex, Verrat und Wahnsinn. Das klingt jetzt erst mal gut. Die Wahrheit ist, dass der Film lediglich versucht, all diese Elemente miteinander zu verbinden, sie aber zum Teil völlig unlogisch aneinanderreiht. Stilmittel wie spannende Musik werden zwar verwendet, wirken aber einfach nicht, wenn die Handlungsresultate auf dem Bildschirm damit gar nicht harmonieren. Die theoretisch gute Idee, nie zu wissen, wer der Killer ist und wer nicht, wird im Wust eines haarsträubenden Plots ertränkt zugunsten von dramaturgischem Mix-Müll. Thriller arbeiten mit Andeutungen für die Spannungserzeugung. Jedoch nur einen dunklen Raum mit schaurigen Synthesizerklängen zu zeigen, ohne den Zuschauer die Bedrohung fühlen zu lassen, reicht ganz einfach nicht aus. Und nicht genug, dass die Handlung hirnrissig und paradox ist, die Dialoge sind so unsagbar dämlich und unpassend, dass man sich ganz im Ernst fragt, was die ursprünglich mal zu bedeuten hatten.

Immerhin sieht der Film ziemlich gut aus. Die Beleuchtung und Kameraführung sind anständig und passen wirklich gut ins Ambiente. Auch die Sounds sind klassisch, aber in Ordnung. Die 3-D-Animationen sehen zwar nicht ganz so gut aus, aber da sie sowieso nur einen geringen Teil des Films einnehmen (auch auch noch viel Zeit und Geld kosten), kann man darüber gut und gerne hinwegsehen. Leider ist es so, dass es durch die akzeptable technische Umsetzung nicht einmal mehr möglich ist, dem Ganzen eine gewisse trashige Dimension abzugewinnen. Schade - da hätte der Film einiges an Potential gehabt. Stattdessen hat er versucht, auf zu viele Züge gleichzeitig aufzuspringen und sie alle verfehlt.


Mit "Convict 762" ist es wie mit dem Gekrakel von Kleinkindern. Es ist scheußlich und dilettantisch, aber man hat irgendwie Mitleid, weil sich der Ersteller so unglaublich bemüht hat, etwas Schönes auf die Beine zu stellen. Es wäre wohl von Vorteil gewesen, das Drehbuch zumindest von groben Unschlüssigkeiten und hirnlosen Dialogzeilen zu befreien. So gesehen - totale Zeitverschwendung.

Punktewertung

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.