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Chickenfoot - LIVE Get Your Buzz On Review


2010-05-14  Twilight  12 Likes  0 Kommentare 
Chickenfoot - Oh YeahRock´n´Roll anyone? Echt und Live?

Dann seit ihr hier richtig!
Prequel: Chad Smith, Schlagzeuger der Band und Mitglied der Red Hot Chili Peppers läuft rum und spielt Chickenfoot TV. Hat ein Foto der Band in der Hand und fragt Passanten, ob sie vielleicht jemanden erkennen. Klar, meist Fehlanzeige, in unserer schnelllebigen Zeit, wo Van Halen schon zu den Dinosauriern zählen dürften. Bemerkenswert die Antwort eines jungen Mädchens, so 10 - 11 Jahre alt, zur ihrer Lieblings CD. CD? Mit dem Wort weiss sie nichts anzufangen, aber sie mag Track 6 auf ihrem MP3 Player. Künstler oder Songtitel kennt sie nicht, es ist halt Track 6. So weit sind wir schon! Großartig!

Denn auch das US-Musik Fernsehen darf sich, ebenso wie bei uns, eigentlich gar nicht mehr MTV (Music Television) nennen. Die Prioritäten liegen längst bei schwachsinnigen Doku-Soaps mit dem IQ der Zimmertemperatur. Oder Programmgestaltung mit musikalischen Dünnbrettbohrern, deren Namen sich zu merken nicht lohnt, da sie nach 14 Tagen durch den nächsten Hype ersetzt werden.

Sammy Hagar (Sänger, früher im Dienst von Van Halen, Montrose und Solo unterwegs gewesen) spielt unterdessen Home-Story mit seinem Idol Bob Weir (Grateful Dead), einer Westcoast-Legende. Der Tequila schmeckt und löst die Zungen für eine Blues-Jam Session. Man merkt, Musikalität ist der Schlüssel zum Spaß und letztlich auch zum Erfolg.

Live in Phoenix, Arizona, die Show!
Passt wie die Faust aufs Auge, denn Chickenfoot spielen ur-amerikanischen Hardrock mit starken Einflüssen der Heavy-Pioniere Led Zeppelin und dem Blues-Rock der Gruppe Bad Company, beide ironischerweise aus England. Dazu gesellt sich eine Portion Van Halen und von Hagars erfolgreichen, musikalischen Solo-Eskapaden als "Red Rocker".

Neben Sammy und Chad treten Michael Anthony, ehemaliger Bassist von Van Halen und Erfinder des Whiskey-Bottle 4-Saiters, und Flitzefinger Joe Satriani an, ein ehemaliger Fusion Gitarrist, der neben Steve Vai zu den schnellsten Fummlern auf 6 Saiten gehört und als Lehrer selbst Kirk Hammett (Metallica) gezeigt hat, wie man auf Tempo und mit Einsatz eines Wah-Wah Pedals glänzen kann.

Die Band rockt sich durch das komplette Debut-Album inklusive "Bad Motor Scooter" von Montrose und dem Randale Klassiker "My Generation" von The Who mit sichtlicher Spielfreude und läßt immer wieder Raum für die fast ausufernden Soli von Joe Satriani, der auf so vielfälltige Weise sein Instrument zu Klingen bringt, das es einem selbst mit erweiterten Kenntnissen der Notationen Angst und Bange wird.

Der gemütliche, inzwischen mit leichtem Bierbauch versehene Sammy Hagar gibt das Frontschwein, während Chad Smith die Schießbude zum grooven bringt, das es eine wahre Freude ist. Man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, das er bei den Chili Peppers doch sehr hinter der Popularität von Kiedis und Flea zurück stecken muß. Der Mann hat´s einfach drauf und zeigt mit seinem "Bad Co." T-Shirt auch offen, welchen Geistes Kind er ist. Was natürlich perfekt zu den Songs passt.

Michael Anthony hat es sich bei Van Halen immer sehr leicht gemacht und der Gitarre von Eddie hinterher gewummert. Nicht vergessen auch sein Solo, das sich hauptsächlich auf einen "Faustkampf " mit dem Instrument beschränkte. Bei Chickenfoot muss er den komplizierten Melodien von Joe folgen um keine Lücken der "nur" einen Gitarre aufkommen zu lassen, die ja nicht ständig Akkorde und Soli gleichzeitig hinbekommt. Das Spagat gelingt mit Bravour, er klebt am Rythmus der Drums ebenso wie an den Tonfolgen des Saiten-Akrobaten.

Fast 90 Minuten gibts was auf die Ohren (in Stereo, DD 5.1 und DTS) und auf die Augen, denn die Lightshow ist perfekt auf den Punkt gebracht, ohne Effekthascherei, in kristallklarem Bild wiedergegeben. Das Publikum, 30+, sorgt zu dem ordentlich für Stimmung und feiert seine Helden gehörig ab. Zusätzlich die 50 Minuten ebenso gehaltvolle, wie spaßige Documentary (ohne Untertitel oder Voice-over. Danke, Eagle-Rock!).

Auf den Punkt gebracht: das Erste, was man on-stage sieht, ist ein Marshall-Verstärker. Ein Symbol für Rock, für Energie, für Lautstärke. Wer mit dieser "Ikone" etwas verbindet, wird reichhaltig belohnt.

Auf Grund des glasklaren Bildes und der druckvollen Akustik kann man sich kaum vorstellen, was die BD-Version besser machen könnte, da der Preisunterschied ja immer noch nicht unerheblich ist.

Publisher Eagle Rock zeigt außerdem, das eine schön aufgemachte DVD einem identitätslosen Download immer noch weit überlegen ist. Schubcover mit Klapphülle und Booklet, das zwar "nur" Concert Stils enthält, aber trotzdem die Wertigkeit erhöht. Einzig der leider aufgedruckte FSK (0) Sticker stört wie üblich.

Tracklist
01 Avenida Revolution
02 Sexy Little Thing
03 Soap On A Rope
04 My Kinnda Girl
05 Down The Drain
06 Bitten By The Wolf
07 Oh Yeah
08 Learnin' To Fall
09 Get It Up
10 Turnin' Left
11 Future In The Past
12 Bad Motor Scooter
13 My Generation

Chickenfoot - Live / Get Your Buzz On rockt wie die Sau! Keine Frage! Ob der Old-School Hardrock zusagt, ist jedem selbst überlassen. Wer Led Zeppelin, Van Halen, Bad Company oder Mr. Big mag, kann nichts falsch machen. Vor der Bühne stehen und nach Bier stinkend nach Hause zu kommen, ist das echte Leben. Aber eine Live DVD in dieser Qualität zum "immer wieder anschauen und Spass haben" im Regal stehen zu haben, ist sicher nicht verkehrt (Und wahrscheinlich günstiger als die meisten Tickets).

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   Titel Chickenfoot - Live
   Genre
   Release 2010-04-30
   Systeme
   Publisher Edel Germany GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ohne Altersbeschränkung Jahren
   Homepage
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