White Knight Chronicles Review

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2010-07-15  Spielemagazin  5 Likes  0 Kommentare 

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Ein idyllisches Feld saftigen Grüns erstreckt sich vor den drei jungen Abenteurern, die gerade aufgebrochen sind, um das Königreich aus den Klauen der Hölle zu befreien. Nachdem sie einen kleinen Hügel erklommen haben, stellt sich ihnen ein sie um mehrere Köpfe überragendes Monster in den Weg. Einer der tapferen Heroen weicht keinen Millimeter vor der angsteinflößenden Kreatur zurück. Stattdessen aktiviert er seine geheimen Kräfte und verwandelt sich in wenigen Augenblicken in einen strahlenden Ritter von ebenbürtiger Größe, was den Ausgang der nun folgenden Konfrontation weitaus weniger vorhersehbar erscheinen lässt...

White Knight Chronicles
Ohne Frage weckt diese Einleitung die Hoffnung auf ein unvergleichliches Abenteuer. Daher ist es umso bedauerlicher, dass jedes der vielversprechenden Spieldesign Elemente mit nicht unerheblichen Schönheitsfehlern behaftet ist. Die wunderschöne Graslandschaft verliert spätestens dann ihren Reiz, wenn man sich zum x-ten Mal in ihrer labyrinthartigen Struktur verlaufen hat. Die heroischen Krieger lassen leider jegliches Persönlichkeitsprofil vermissen. Und die Inaussichtstellung interessanter Duelle löst sich in Wohlgefallen auf, wenn man als Spieler realisiert, dass jeder Gegner ein Witz ist. "White Knight Chronicles" ist streckenweise wirklich ansehnlich, lässt aber leider markante Wiedererkennungsmerkmale vermissen und versagt daher darin, den Spieler emotional in das Geschehen einzubinden.

Prinzessin Cisna ist entführt worden und wir müssen sie retten. Mehr soll an dieser Stelle nicht zu dem Klassiker unter den Klischee Handlungen gesagt werden, denn es ist auch mehr das "Wie" als das "Was", das an der Erzählung stört. Die Charaktere, die man auf seiner Reise antrifft, haben meist weniger Profil als ein zehnjähriger Winterreifen, weshalb es ungeheuerlich schwer fällt, sich an sie zu erinnern, wenn sie nicht gerade auf dem Bildschirm zu sehen sind. Wenn eines der Party Mitglieder ein schmutziges Geheimnis preisgibt, ist das schlichtweg uninteressant, weil im Verlauf des gesamten Spiels keine Bindung zu seinen Teammitgliedern entsteht. Erschwerend kommt noch hinzu, dass das Voice Acting der Sprecher stellenweise unterirdisch ist, wodurch einige dramatische Momente leider eine unfreiwillige Komik entwickeln.

Glücklicherweise hat "White Knight Chronicles" mehr zu bieten als eine lahme Story. Viel Euer Spielzeit werdet ihr mit den zahlreichen Kämpfen verbringen, welche zwar ohne Zweifel unterhaltsamer sind, als der zu vernachlässigende Plot, aber leider ebenfalls problembehaftet. Auseinandersetzungen sind prinzipiell rundenbasiert. Euch steht eine Reihe von Nahkampfattacken, als auch Zaubersprüche zur Verfügung, welche durchaus vielfältig ausgestaltet wurden. Das Problem ist eher, dass so gut wie jeder Kampf geradezu lächerlich einfach ist. Ob man gegen eine einsame Spinne in einer verlassenen Mine kämpft oder gegen einen gigantischen Drachen, der in seiner eigenen magischen Rüstung gegen uns antritt - den meisten Feinden gelingt es kaum, ein einziges Mitglied unserer Party in Bedrängnis zu bringen, ganz zu schweigen von der ganzen Party.

Viele der Spielumgebungen sind den Entwicklern gut geglückt und machen durch die lebendige und farbenfrohe Gestaltung Lust auf mehr. Leider spielt sich aber viel des Geschehens in muffigen Dungeons ab, die den Glanz der Aussenareale leider vermissen lassen. Daneben sorgt auch das verwirrende Leveldesign oft für Unmut und das nervige Gesuche nach dem richtigen Weg verhagelt einem die Freude an der Anmut der Landschaft.

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Fazit

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