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Two Worlds 2 Review


2011-11-21  Jana  8 Likes  0 Kommentare 
Beim ersten Teil von Two Worlds war es das Ziel, die Schwester Kyra des namenlosen Helden aus den Fängen eines Bösewichts zu befreien. Und das Ziel des zweiten Teils? Die Schwester muss befreit werden! Wer hätte das gedacht? Wenn auch das Ziel in diesem Teil dasselbe ist wie das des Vorgängers, so ist alles andere doch recht anders als vorher.

Die Story
Der namenlose Held und seine Schwester Kyra befinden sich beide in Gefangenschaft des bösen Schurken Gandohar, den man bereits kennt, wenn man den ersten Teil von Two Worlds gespielt hat. Eines Tages kommt ausgerechnet eine Gruppe Orks, um unseren Helden zu befreien. Allerdings bleibt nicht genug Zeit, um auch noch Kyra zu retten, also flüchten wir uns erstmal in das Lager der Orks, um eine geheimnisvolle Prophetin zu treffen, der wir unsere Rettung zu verdanken haben. Am liebsten würden wir uns natürlich sofort auf den Weg machen, um unsere Schwester zu retten, aber so einfach ist das natürlich nicht, denn ihr Geiselnehmer ist natürlich kein leichter Gegner. Uns steht also ein großes Abenteuer bevor...

Individualität? Das könnt ihr haben!
Two Worlds 2 unterscheidet sich in einige Dingen von seinem Vorgänger, der größte Unterschied ist wohl, dass man diesmal eine wirklich klare Storyline hat. Im ersten Teil stand man vor einer riesigen Open World, in der man ab und zu nicht wirklich wusste, wo man hin sollte. Dementsprechend werden Open World-Fans vom zweiten Two Worlds Teil enttäuscht sein, denn hier kommt man erst in nachfolgende Gebiete, wenn man gewissen Questreihen erledigt hat. Ob man das nun als positiv oder negativ bewertet, sei jedem selbst überlassen. Man hat zwar ab und zu unterschiedliche Möglichkeiten, eine Quest zu lösen, aber wirklich ändern wird man durch seine Entscheidung im Spielverlauf nicht viel. Allerdings gibt es eine große Anzahl von Nebenquests zu lösen, die öfters von den verschiedenen Gilden wie Magiergilde oder Händlergilde gestellt werden.

Besonders hervorzuheben ist das Charaktersystem. Das bietet nämlich eine Vielzahl von Möglichkeiten, angefangen schon bei der Charaktererstellung. Hier kann man mal abgesehen vom Geschlecht des Helden (eine Geschlechtsumwandung vom ersten zum zweiten Teil wäre auch äußerst seltsam gewesen) so ziemlich alles individuell einstellen. Angefangen bei üblichen Dingen wie Größe, Frisur, Haarfarbe bis hin zu Augenbrauen, Lippen und Gesichtszügen. Auch im Spiel kann man seinen Charakter recht individuell entwickeln: So kann man sich entweder als Magier skillen (das Magiesystem ist sehr komplex und man kann eine Menge herum experimentieren), Fernkämpfer, Nahkämpfer oder auch einfach eine gemischte Skillung basteln. Allerdings sind manche Skills nur über Skillbücher erlernbar, die man irgendwo in der Welt finden kann oder aber für teures Geld erstehen muss. Talente wie Diebstahl und Schlösser knacken dürfen in einem Rollenspiel natürlich nicht fehlen. Schlösser knacken zum Beispiel ist sehr nett gemacht durch ein kleines Minispiel. Auch im Laufe des Spiels trifft man auf das eine oder andere Minispiel: Man kann sich zum Beispiel durch Würfelpoker oder musizieren auf der Straße ein bisschen Geld hinzuverdienen oder muss ein Pferderennen bestreiten.

Reiten will gelernt sein: Two Worlds für Fortgeschrittene
Apropos Pferd: Damit kommen wir auch gleich zur Steuerung. Wie man es aus den meisten Rollenspielen kennt, kann man sich zum Glück seine Tastaturbelegung ja zu einem großen Teil selber einstellen. Daher geht die Steuerung absolut in Ordnung. Allerdings bereitet das Reiten ein bisschen Probleme, denn da ist die Steuerung etwas seltsam gelöst, wodurch man doch einiges an Geduld braucht, um erstmal den Bogen raus zu haben und nicht ständig gegen Bäume oder Felsen zu traben. Ebenso verhält es sich beim Segeln.

Two Worlds 2 ist jedenfalls eher etwas für fortgeschrittene Rollenspieler als für Anfänger. Hauptsächlich wegen der Komplexität des Spiels. Damit ist zum einen der Umfang des Skill- und Magiesystems gemeint, zum anderen auch das Alchemiesystem, das zum basteln einlädt und (was viele Rollenspieler sicher besonders freut) die Resistenzen der Gegner. So kann man bei manchen Monstern zum Beispiel mit Nahkampfwaffen so gut wie gar nichts ausrichten, sondern muss auf Magie zurück greifen. Aber auch da muss man aufpassen, welcher Magie man sich bedient, denn nicht jedem Mob tut Eis und Wasser so weh wie Feuer!

Auch einen Multiplayer-Modus bietet Two Worlds 2. Hier hat man die Wahl zwischen verschiedenen Klassen wie zum Beispiel Mensch, Elf, Dunkelelf. Seinen ursprünglichen Helden aus dem Einzelspiel kann man nicht mitnehmen also fängt man wieder bei Level 1 an. Wirklich gut gefüllt sind die Multiplayer-Server aber leider nicht, weshalb man es gerade als Anfänger schwer haben wird, eine Gruppe für die Koop-Kampagne zu finden oder aber levelentsprechende Gegner für ein Deathmatch.

Grafische Mängel
Kommen wir zu einem wichtigen Bestandteil für eine schöne Atmosphäre bei einem Rollenspiel: Die Grafik. Die bei Two Worlds 2 zu beurteilen ist etwas schwierig. Auf jeden Fall glänzt das Spiel gerade zu Beginn mit vielen, wirklich guten Videos. Die Landschaften und Städte sind unheimlich schön gestaltet. Allerdings sind geschlossene Räume und Dungeons einfach langweilig und lieblos. Und so schön die Landschaften auch oberflächlich sind, fehlt es ihnen an Details. Landläufige Gebiete wie zum Beispiel die Savanne zu Beginn des Spiels erscheinen nach kurzer Zeit dann einfach nur noch öde. Auch die NPCs sehen sich alle sehr ähnlich, da hätte man ein bisschen mehr Wiedererkennungswert einbauen können. Und leider gibt es trotz Patch immer noch viele Ecken, an denen man hängen bleibt (und es eigentlich nicht dürfte) oder aber das Pferd versinkt plötzlich im Boden. Tiefenunschärfe ist auch ein wichtiges Stichwort bei Two Worlds 2: Dieser Blur-Effekt macht sich wirklich nett beim Laufen oder Reiten, allerdings ist dieser Effekt eben immer da, was im Kampf schonmal schnell nerven kann.

Der Sound ist im Großen und Ganzen in Ordnung, die Stimmen passen, den Musik ist stimmig mit der Umgebung. Allerdings passiert es des öfteren, dass die Musik plötzlich abbricht und erst einige Sekunden später wieder von vorne einsetzt.

Two Worlds 2 ist ein nett gelungener Nachfolger seines Vorgängers mit wesentlich mehr Story als im ersten Teil. Auch wenn das Spiel viele kleine Minispiele bietet, ein komplexes Skill- und Magiesystem mit sich bringt, setzt es keinen neuen Meilenstein in Genre des Rollenspiels. Es lässt sich einfach zu sehr mit anderen Fantasy-Rollenspielen vergleichen und bringt nichts wirklich Neues. Wer allerdings genau solche Rollenspiele mag und den einen oder anderen Bug verzeihen kann, macht mit dem Kauf des Spiels nichts falsch.

Punktewertung

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   Titel Two Worlds II
   Genre Actionspiele
   Release 2010-11-09
   Systeme Windows Vista
   Publisher TopWare Entertainment GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
   Homepage
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