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True Crime: New York City Review


2008-09-24  Spielemagazin  8 Likes  0 Kommentare 
Marcus Reed war mal ein waschechter Gangster, mit Stichmesser, Goldkettchen und allem was sonst noch zu dieser Berufsgattung gehört. Nun hat er die Fronten gewechselt und sorgt auf den Straßen von New York als Cop für Recht und Ordnung. Bei dieser wundersamen Verwandlung hat ihm sein Patenonkel Terry geholfen, der aber in der Weihnachtszeit auf mysteriöse Art ermodert wird. Seltsam, denn Terry war gerade einer scheinbar heißen Sache auf der Spur. Doch eines ist klar: Marcus Reed wird ihn rächen und zwar in "True Crime: New York City"...

Vier gewinnt
Die gesamte Handlung unterteilt sich in 4 große Missionen, die euch Schritt für Schritt der Lösung des Rätsels rund um Terrys Ermordung näher bringen. Der Tag beginnt meist auf der Wache. Wir wählen zwischen Dienstkleidung und unserer Uniform und holen uns noch ein geeignetes Fahrzeug aus dem polizeieigenen Fuhrpark. Der Fuhrpark ist recht umfangreich und die einzelnen Fahrzeuge unterscheiden sich vor allem in Geschwindigkeit und Beschleunigung, jedoch müssen die einzelnen Typen zunächst freigespielt werden.

Auf der Straße fühlt man sich dann schnell an GTA erinnert. Angefangen bei der Third-Person-Perspektive, über die Gestaltung der Missionen bis hin zu Schussszenen erinnert alles ein wenig an den Vertreter von Rockstar Games. Markantester Unterschied ist wohl, dass man in "True Crime: New York City" eben nicht Gangster sondern Polizist ist. So bestehen viele Handlungen aus Durchsuchen von Verdächtigen, Festnahmen, etc. Zu den Missionen kommt man im Übrigen ganz modern per Handy. Ein Anruf genügt und schon bekommt man seinen neuesten Auftrag, so wird man beispielsweise zu einer Straßenecke gerufen um einen Streit zwischen zwei Pennern zu schlichten oder in einem Bürogebäude eine Bombe zu entschärfen. Man sieht: Neben Kleinigkeiten sind auch einige größere Brocken darunter.

Wie im wahren Leben gibt es unter den Cops auch schwarze Schafe und so kann der Spieler selbst entscheiden, ob er nun ein guter Cop sein will oder eher ein böser Bulle. Je nach Moralvorstellung wird dann der Verdächtige eben verhaftet oder erschossen bzw. die sichergestellte Drogenlieferung zur Beweissicherung konfisziert oder weiterverkauft. Alles machbar. Die Missionen als solche sind recht kurz geraten und verlaufen in der Regel stets nach demselben Muster. Nur gelegentlich wird diese Monotonie durch ein kleines Rätsel unterbrochen. Ein bisschen Langeweile kommt da schon mitunter auf. Ein bisschen mehr Abwechslung hätte dem Spiel sicherlich nicht geschadet. Vor allem fehlt dem Spiel ein wenig die Genialität des Vorgängers. Überraschungen im Spielverlauf sind genauso wahrscheinlich wie eine vegetarische Woche im Fleischermarkt.

Die New Yorker Unterwelt und Du !
Die Steuerung unserer Hauptfigur ist hingegen prima umgesetzt. Mit dem Joypad hat man schnell den Dreh raus und manövriert Marcus sowohl per Pedes (zu Fuß) als auch mit dem Auto gekonnt durch die Straßen von New York. Auch die Kampfszenen und insbesondere die kraftvollen Verhaftungen krimineller Subjekte können sich durchaus sehen lassen. Auch ansonsten wirkt die Stadt durchaus lebendig. Neben dem Verkehr in der Millionenmetropole sind es besonders die Passanten, die der Grosstadt Leben einhauchen. Desweiteren besticht die Grafik durch demolierbare Fahrzeuge und dem Wechsel von Tag und Nacht. Wechselnde Wetterverhältnisse mit Regen und leichten Schneefall machen das Erlebnis komplett. Einen negativen Aspekt hat die Sache dennoch: Die Ladezeiten leiden sichtlich unter den hohen Grafikspielereien. Man wartet zwar nicht ewig auf das nächste Level, aber schon einen Tick zu lange.

Was den Sound angeht steht auf der Packung zu lesen: "Erlebe einen der coolsten NYC-Spiele-Soundtracks von namhaften Hip-Hop-, Rap-, Rock-, Punk- und anderen Künstlern". Wo sie Recht haben, haben sie Recht. Der Soundtrack bietet Tracks von so bekannten Bands wie Biohazard, Sick of it all, Danzig, Wu-Tang Clan, Run D.M.C., Public Enemy, LL Cool J, Gang Starr, NaS, Grandmaster Flash, etc. Als besonderes Gimmick kann man sich im virtuellen Musikladen um die Ecke für wenig Kohle eine neue CD kaufen und diese im Autoradio anhören. Insgesamt ist Musikuntermalung sehr gelungen,

Die Sprachausgabe des Spiels ist komplett in englischer Sprache gehalten, während zumindest Menüs und Handbuch in Deutsch daherkommen. Während die englische Synchronisation sehr professionell ausgefallen ist, lässt die grafische Umsetzung der redenden Figuren deutlich zu wünschen übrig. Die Lippen- und Mundbewegungen passen weder zu dem Gesagten, noch sehen sie in irgendeiner Form realistisch aus. Ein kleiner Abzug an dieser Stelle.

Alles in allem bekommt man mit "True Crime: New York City" für sein Geld eine ziemlich gute Cop-Simulation, um das Wort GTA-Klon zu vermeiden. Ganz so brilliant wie die vermeintliche Vorlage ist das Spiel vielleicht nicht geworden, aber durch den Wechsel vom Gangster zum Cop und dem riesigen New Yorker Areal hat man doch eine ganze Menge Spielspaß eingekauft. In bisschen mehr Abwechslung bei den Missionen hätte dem Spiel dennoch gut zu Gesicht gestanden.

Punktewertung

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   Titel True Crime - New York City
   Genre
   Release
   Systeme PlayStation2
   Publisher Activision Inc.
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 18 Jahren Jahren
   Homepage
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