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Tron: Evolution Review


2011-02-08  zoggerman168  7 Likes  0 Kommentare 
Die Fortsetzung des Kultfilms Tron ist seit Ende Januar im Kino in 3D zu sehen. Bei einem solch großen Blockbuster lässt es sich Disney natürlich nicht nehmen ein dazu passendes Spiel auf den Markt zu bringen. Dieses hört auf den Namen "Tron: Evolution" und soll die inhaltliche Lücke zwischen den beiden Filmen füllen.

Ein Virus im System
Wer allerdings keinen der Filme gesehen hat, der wird mit dem Verständnis der Story seine Schwierigkeiten haben, denn weder die Herkunft der Personen, noch bestimmte Fachbegriffe werden erklärt. Dies macht die Geschichte für Tron-Neulinge zu Beginn etwas kompliziert. Doch welche Handlung wird im Spiel eigentlich erzählt? Eine ISO soll neue Systemadministratorin werden und ihr zu Ehren gibt es in Tron City eine Feier. Inmitten dieser Feierlichkeiten werden die Programme von einem Virus namens "Abraxas" angegriffen. Dieser infiziert jeden, der ihm in die Quere kommt und verwandelt sie zu willenlosen Komplizen. Im Verlauf der Spielhandlung wird allerdings klar, dass ein Programm namens C.L.U. für diese Geschehnisse verantwortlich ist. Dessen Ziel ist es, den Stamm der ISO auszulöschen. Dies muss der Spieler in Gestalt des Systemwächters verhindern.

Mit dem Diskus in den Kampf
Die Story des Spiels tritt allerdings schnell in den Hintergrund. Spieltechnisch bietet Tron: Evolution solide Action-Kost. So kämpft sich der Spieler durch immer gleich aussehende Level und bekommt es entweder mit gelb oder rot leuchtenden Gegnern zu tun. Als Waffe benutzt man dabei einen Diskus, den man mit Schmackes auf die Feinde donnert. Von diesem Diskus gibt es vier verschiedene Versionen. Den schweren Diskus, den Bombendiskus, den Stasisdiskus, der die Gegner verlangsamt und den Störungsdiskus, der den Schaden der Gegner in Lebensenergie für die Spielfigur umwandelt. Man könnte meinen, dass die verschiedenen Arten des Diskus zum Taktieren einladen. Weit gefehlt. Die Feinde sind zwar auf bestimmte Arten anfälliger, doch dies fällt kaum ins Gewicht, weshalb die Kämpfe mit jeder möglichen Diskusart gewonnen werden können. Dies macht die Kampfsequenzen nach kurzer Zeit etwas spannungsarm und führt dazu, dass die Kämpfe schnell als lästig empfunden werden. Erschwerend kommt hinzu, dass im Spiel der nächste Raum so lange versperrt bleibt, bis alle Gegner tot sind. Immerhin kann der Spieler mit verschiedenen Kombos seinen Gegnern auf unterschiedliche Art und Weise den Gar aus machen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die mangelnde Intelligenz der Feinde. So bleiben sie manchmal stehen und lassen sich vom Spieler töten oder sie rennen stupide auf die Spielfigur zu, ohne anzugreifen. Unterhaltsame Abwechslung bringen gelegentliche Touren mit einem Lichtpanzer...

Prince of Persia in Sci-Fi-Gewand
Einen Großteil des Gameplays machen Kletterpassagen aus, die sehr an Prince of Persia erinnern. Diese Passagen sind durchaus kreativ gestaltet und werden mit der Zeit schwerer. Das Potenzial wird allerdings durch die sehr sensible Steuerung gestört und macht aus den Kletterpassagen fast schon ein Trial'n'Error. Auch die Lightcycle-Sequenzen könnten so bezeichnet werden. Hierbei ist aber die Präsentation positiv hervorzuheben. Überall explodiert etwas und die Spielwelt wird zerstört, was ein Genuss für die Augen ist. Auch ein wenig Rollenspiel hat sich in den Titel geschlichen. So erhält der Spieler mit jedem Kampf und jedem Spielziel, das er erreicht, Erfahrungspunkte, die ihm im Level aufsteigen lassen. Als Belohnung bekommt er pro Level 2MB, die man dafür verwenden kann, um den Protagonisten mit Upgrades wie erhöhter Lebensenergie und verstärktem Diskus zu versorgen. Für Sammelfreunde gibt es in der Spielwelt zudem Tron-Dateien und Abraxas-Scherben zu sammeln. Die Ersteren geben Informationen zu Orten und Charakteren preis, die Letzteren sind Tonaufzeichnungen, die die Story etwas vertiefen.

Technisch ist das Spiel ordentlich in Szene gesetzt worden. Die Grafik passt zum Setting und sieht wirklich nicht schlecht aus. Vor allem ist es den Entwicklern gelungen mit dem Spiel und seinem "Neon im Dunkeln"-Look die Atmosphäre des Films sehr gut einzufangen. Soundtechnisch haben die Entwickler von Propaganda Games ebenfalls gute Arbeit geleistet. So sind im Hintergrund ein paar Tracks aus dem aktuellen Film zu hören und auch die Synchronisation ist gut gelungen. Die Animationen des Systemwächters wissen ebenfalls zu überzeugen und sehen im Kampf je nach Move unterschiedlich aus. Größter Schwachpunkt ist allerdings, wie vorhin schon erwähnt, die Steuerung. Hierdurch geht eine Menge Spaß verloren und bringt dem Spieler einige Frustmomente.

Tron: Evolution hat durchaus das Potenzial eine gute Lizenzversoftung zu sein. Die Kletterpassagen machen durchaus Spaß und auch die Lightcycle-Momente sind toll inszeniert. Dafür verschwindet der Rest des Spiels in der Belanglosigkeit. Die Kämpfe sind langweilig und eintönig, was der Spannung nicht gerade zuträglich ist. Darüber hinaus ist das Spiel mit 5 Stunden Spielzeit viel zu kurz und die Steuerung treibt den Spieler zur Weißglut. Auch der Onlinemodus kommt nicht über den Einheitsbrei hinaus und ist keiner Rede wert. Hätte das Spiel noch ein paar Monate mehr Entwicklungszeit gehabt, dann hätte es wirklich gut werden können. So ist es hingegen ein Spiel, das man sich fürs Wochenende ausleiht, um seinen Gamerscore in die Höhe zu treiben.

Punktewertung

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   Titel TRON: Evolution
   Genre Actionspiele
   Release 2011-01-20
   Systeme Xbox 360
   Publisher Disney
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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