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The Show Review


2008-09-24  Spielemagazin  9 Likes  0 Kommentare 
Wir brauchen etwas Fantasie: Kalifornien hat sich nach einem zähen und blutigen Bürgerkrieg von den USA abgespalten und ist nun ein autonomer Staat. Regiert wird dieser vom Medienmogul Lou Baxter, der sich neben der Kriegsführung vor allem auf eines versteht: Propaganda. Hierzu zählt eine Fernsehsendung namens "The Show" (Sixteen Tons Entertainment / Take 2 Interactive), welche ein wenig an den Film "Running Man" mit Arnold Schwarzenegger erinnert. Ist der nicht gerade Gouverneur von Kalifornien? Der Kreis schließt sich...

Blutiges Spektakel

Zurück zum Prinzip der Show: In der Sendung treten Regimegegner und sonstige Delinquenten gegeneinander auf einer virtuellen Insel an und kämpfen da dann ums nackte Überleben. Im Spiel schlüpft man sogleich in die Rolle US-Agenten Frank Harris mit einem Ziel: Zerstöre die Insel und damit die Herrschaft von Baxter.

Das Prinzip des Spiels wiederum erinnert stark an andere Vertreter des Strategiegenres. Zusammen mit einer Gruppe von Gesetzlosen beginnt man sein Abenteuer meist mit dem Aufbau einer Basis, um danach durch den Bau eines Kraftwerks für Strom zu sorgen und mit weiteren Bauten seine Base zu verstärken und sich auf den Angriff feindlicher Stellungen vorzubereiten. Bis dahin klingt es wenig innovativ, neu allerdings ist der hohe Zeitdruck, der dem Spiel anhaftet, denn statt in aller Ruhe seine Basis ausbauen zu können, sollte man sich sputen, denn je schneller man seine Gegner niederwalzt, umso mehr Geld für den weiteren Ausbau steht zur Verfügung. Ansonsten droht den Spieler nämlich das eben beschriebene Schicksal und das wollen wir ja nicht...

Von Checkpoint zu Checkpoint...

Man kämpft sich in "The Show" von Checkpoint zu Checkpoint, wobei die Eroberung meist nicht das große Problem ist, sondern viel mehr die Verteidigung der Außenareale. Taktisches Vorgehen wird hier zur Pflicht, so dass an dieser Stelle schon klar ist, dass das Spiel weniger durch die Bauphasen geprägt ist, welche wirklich nur Mittel zum Zweck sind. Das Hauptziel an die Basis der Gegner heranzukommen steht gaz klar im Vordergrund und kann nur durch geschicktes Agieren erreicht werden. Zwischendurch gilt es auch noch einige Nebenmissionen zu erfüllen, Baupläne zu stehlen, Upgrades zu erobern.

Was uns ganz gut gefallen hat ist die Verwendung von Cyber-Kampfmaschinen neben den normalen Infanteristen. Diese riesigen Kriegsmaschinen sind ein echter Hingucker und verleihen dem Spiel eine gute, futuristische Atmosphäre. Leider wird die gute Stimmung etwas von dem teilweise echt happigen Schwierigkeitsgrad getrübt, der durchaus für die eine oder andere Frustration sorgen kann. Die gegnerische Ki bekleckert sich hier nicht gerade mit Ruhm, aber dennoch macht einem die zu hohe Gegneranzahl mitunter zu schaffen.

Grafik und Sound

Die düstere Zukunft ist gut eingefangen - Atmosphärische Zwischensequenzen, antike Tempel und ein ansehnliches Inselchen sind lobenswert hervorzuheben. Doch trotz eines liebenswerten Detailgrads kommt die Grafik nicht ganz an die Spitze des Genres heran. Zu grob und pixelig kommt die Grafik daher, als dass man ihr Bestnoten ausstellen könnte. Noch störender in unseren Augen: Wenn schon leichte grafische Abstriche, dann doch bitte ohne Ruckeln. Die Effekte hingegen holen wieder einiges auf.

Also viel Licht und Schatten bei der Präsenttation, was allerdings auch auf die Soundeffekte und die Musik zutrifft. Die Hintergrundmusik paßt zwar zum Spielgeschehen auf dem Schirm aber die Soundeffekte beginnen schon nach kurzer Spieldauer jeden Hörnerv zu drangsalieren.

"The Show" ist ein solides Strategiespiel mit einer guten Hintergrundgeschichte und einer insgesamt guten Gesamtumsetzung. Leider fehlt an verschiedenen Stellen der Mut der großen Wurf zu wagen: Ein Quentchen mehr Innovation, die Grafik eine Kante besser, die Soundeffekte einen Tick wuchtiger und wir hätten die 80er Hürde nehmen können. So bleibt "The Show" knapp darunter...

Punktewertung

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