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Suikoden Tactics Review


2008-09-24  Spielemagazin  10 Likes  0 Kommentare 
Kyril ist ein junger Abenteurer und wird ziemlich am Anfang der Geschichte in die mysteriöse Jagd nach der sogenannten "Runenkanone" verwickelt. Um diese Waffe ranken sich eine ganze Reihe von Gerüchten, darunter auch, dass diese Kanone magische Fähigkeiten besitzt und Menschen in aggressive und blutrünstige Fabelwesen verwandeln kann. Und so reist ihr als Kyril mit seinen Begleitern wie heimatlose Nomaden und versucht das Rätsel um die sagenumwobene Runenkanone zu lüften. Dies ist die Basis für das spannende rundenbasierte Strategie- und Rollenspiel "Suikoden Tactics". Der Hersteller Konami wagt hiermit den Schritt von der Rollenspielsage Suikoden hin zu einem Strategiemix mit starken Rollenspiel und Adventureanleihen. Man darf also gespannt sein, ob sich das Experiment bewährt hat...

Suikoden 4 und Suikoden Tactics

"Suikoden Tactics" ist kein Nachfolger zu Suikoden 4, sondern spielt zeitlich sowohl vor, während wie auch nach dem umstrittenen vierten Teil. Fans der Vorgänger werden jedoch diverse Figuren aus dem Spiel wieder erkennen und auch den einen oder anderen Schauplatz der Reihe schon mal gesehen haben. Aber auch Neulinge kommen schnell auf ihre Kosten, denn das kurze aber prägnante Tutorial macht dem Spieler schrittweise mit den Eigenheiten der Steuerung vertraut und versetzt den Abenteurer sofort in die Handlung des Spiels. Nach einer ersten einleitenden Schlacht gegen einige lebendige Wollknäule trifft man auch schnell einige virtuelle Freunde mit ähnlichen Interessen und so steckt man schnell mittendrin.

Im Mittelpunkt des Spiels steht ohne Zweifel der junge und etwas naive Kyril, der aber mit seinen neuen Freunden eine schlagkräftige Allianz bildet. Zusammen mit dem Anführer Walter, der hübschen Sceneca und vielen anderen Begleitern beginnt nun das Abenteuer. Das Spiel unterteilt sich hierbei im Wesentlichen in drei unterschiedliche Bereiche: Einen Rollenspiel/Adventure-Part, einen taktischen Teil und diverse Lagerschauplätze in denen es seine Mannschaft aufzurüsten gilt. Aber der Reihe nach:

Der Rollenspiel/Adventure-Part

In diesen Sequenzen des Spiels wird die Geschichte rund um den jungen Helden und seine Freunde erzählt. Man erfährt hier mehr über die Hintergründe der Story wie zum Beispiel die Suche nach dem Piratenhelden "Steele" und dessen hinterlistigen Pläne. Der Handlungsspielraum in diesen Sequenzen ist sehr beschränkt, tatsächlich stellt sich dieser Teil mehr als interaktiver Film dar. Auf dem Bildschirm spulen die Charaktere ihren Text ab und mit einem Klick auf den Controller übernimmt der nächste Redner das Wort. Die Texte sind übrigens allesamt in englischer Sprache gesprochen, allerdings wird auch für Not-English-Speaking-People alles nochmals in deutschen Untertiteln verständlich gemacht. Auch wenn es etwas langweilig klingt, ist es vor allem die Story, die das ganze Geschehen auf dem Bildschirm dann doch spannend macht. Vielleicht hätte es nicht geschadet an der einen oder anderen Stelle eine Multiple-Choice-Frage einzuführen, denn so ist das Geschehen recht linear, aber unterm Strich ist bestimmt der nächste Teil wesentlich bedeutsamer...

Der Taktische Part

Im taktischen Teil geht es nun richtig zur Sache. Am Anfang einer Schlacht wird zunächst vorgegeben wann das Gefecht siegreich war bzw. wann es verloren wurde. Eine Faustregel gibt es hierbei nicht. Manchmal muss man jeden Gegner vom Spielfeld wegfegen, in anderen Fällen reicht es eine bestimmte Stelle auf der Map einzunehmen oder eine bestimmte Figur zu eliminieren. Verloren hat man meist, wenn man alle eigenen Figuren oder auch nur eine bestimmte Person verloren hat.

Das Geschehen selbst muss man sich ein bisschen wie auf einem Schachfeld vorstellen. Die einzelnen Figuren können nacheinander auf dem Spielfeld mit vorgegebenen Aktionspunkt bewegt werden und wenn sie einem Feind nahe genug stehen kann auch ein Angriff gestartet werden. Für die Gegner gilt im darauf folgenden Zug das gleiche, von daher gilt es sich strategisch klug zu verhalten. So ist es zum Beispiel von Bedeutung, ob man mit dem Rücken zum Feind steht oder den Gegner von der Seite angreift. Das Spielfeld selbst wird hierbei in der isometrischen Ansicht dargestellt und ist in kleine Quadrate eingeteilt. Diesen Quadraten kommt eine besondere Bedeutung zu, da jedes einzelne Spielfeld besondere Eigenschaften besitzt und den verschiedenen Elementen wie Feuer oder Wind zugeordnet ist. Da eure Spielfiguren besondere Fähigkeiten besitzen tut man gut daran seinen Charakter auf genau das Feld zu stellen, welches seinen Eigenschaften am nächsten kommt oder ihm zumindest nicht schadet. Mitunter kann man die Eigenschaften der Felder mit Magie auch umpolen.

Mit diesem Hintergrundwissen geht es nun in den Kampf, der auf dem Bildschirm sehr übersichtlich dargestellt wird. Die Animationen sind zwar nicht gerade üppig, aber dank zahlreicher Symbole und Infos zu den Charakteren ist man immer bestens im Bild über die Eigenschaften und Verletzungen der aktivierten Spielfigur. Und wenn sich deine Truppe gerade noch so ins Lager retten konnte wird es Zeit aufrüsten...

Lagerschauplätze

Nach einer erfolgreichen Schlacht landet man automatisch im Lager wo man auch den Spielstand abspeichern kann, wenn man mal eben zu Omi muss. Desweiteren erschließt sich dem Spieler hier eine zusätzliche Welt voller Optionen und Items, die es gründlich zu studieren gilt. Jede Spielfigur kann hier seine Aufrüstung verbessern (andere Handschuhe, Rüstungen, etc.), seine Talente erlernen bzw. erweitern (z.B. magische Fähigkeiten) wie auch in den Gassen der Stadt einige Gerüchte aufschnappen, die dann zu einem neuen Handlungsstrang führen und die Story fortsetzen.
Im Rahmen dieser Shopping-Touren kann man dann auch einige Nebenmissionen lösen und sich auf die Suche nach der einen oder anderen Sache machen, um später den gerechten Lohn hierfür einzustreichen. Das "Aufmotzen" der Charaktere ist sowohl menütechnisch wie auch spielerisch prima gelöst, denn trotz zahlreicher Optionspunkte verliert man nicht so schnell den Überblick und verheddert sich auch nicht in den Tiefen versch. Optionsmenüs. Hierfür ein ausdrückliches Lob an die Designer.

Sounds und Sonstiges

Soundtechnisch hat man sich keine gröberen Schnitzer erlaubt. In langen Zwischensequenzen kann der Soundtrack mitunter schon etwas nerven, aber das ist eigentlich bei jedem Spiel der Fall. Die musikalische Untermalung als Ganzes, die Soundeffekte im Spiel wie auch die englischsprachige Sprachausgabe kann man eigentlich nur als gelungen bezeichnen. Ebenso fallen auch die angenehm kurzen Ladezeiten auf, die dem Spielfluß zu Gute kommen.

Wer hat gesagt, dass Experimente nicht lohnen ? "Suikoden Tactics" ist ein mehr als gelungener Versuch Strategie, Rollenspiel und Adventure mit einem Schwerpunkt auf rundenbasierte Action zu verbinden. Sowohl Fans der Vorgänger, als auch interessierte Strategiegamer werden an dem Spiel ihre helle Freude haben. Kurzum: "Suikoden Tactics" rockt !

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