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RTL Biathlon 2009 Review


2008-11-30  Spielemagazin  5 Likes  0 Kommentare 
Die Reihe "RTL Biathlon" ist ja bereits seit einigen Jahren ein Dauergast in unserer kleinen Redaktion und beschert uns pünktlich zur Weinachtszeit getreu dem Motto "Alle Jahre wieder" die Kombination aus Langlauf und Zielschiessen. Wenn man sich das Presse-Echo zu den Vorgängern seit 2002 ansieht, so kann man allerdings einen ganz deutlichen Aufwärtstrend festhalten. Während "Biathlon 2002" lediglich mit einer Durchschnittswertung von rund 10% gelistet wird, kam die letztjährige Version "RTL Biathlon 2008" in unserem Test immerhin auf 68 Punkte. Ob es diesmal womöglich sogar für eine Medaille reichen wird?

Mit den Waffen einer Frau!
Präsentiert von Magdalena Neuner blickt uns die hübsche Zollhauptwachtmeisterin aus Garmisch-Partenkirchen freundlich von der Verpackung an und fordert uns regelrecht dazu auf unsere Schlappen auf die Bretter zu binden und das Schiesseisen zu ölen. Gesagt, getan: Der Eingangsbildschirm heißt uns mit den Spielmodi "Schnellstart", "Übungsmodus" und dem eigentlichen Herzstück "Karriere" willkommen. Beim Spielstart kann man sich dann auch entscheiden mit welchem Athleten man an den Start gehen möchte. So kann man beispielsweise auf vordefinierte Top-Athleten der Biathlonszene zurückzugreifen, wobei sich die Auswahl sehen lassen kann. Bei den Damen kann man sich beispielsweise unter anderem als Kati Wilhelm, Magdalena Neuner, Maria Malmström oder Tanja Ivanova auf die Loipe begeben. Bei den Herren der Schöpfung gibt es Alois Berghammer, Michael Rösch, Michael Greis, Alexander Wolf und andere bekannten Namen zur Auswahl. Das "Who is Who" des Biathlonsports ist schonmal vertreten. Schön!

Wem das nicht reicht oder wer lieber seine eigene Visage im Bildschirm wiedererkennen möchte, der hat auch die Möglichkeit einen eigenen Athleten im Character-Designer zu erstellen. Neben dem Namen, dem Geschlecht und der Nationalität lassen sich die Gesichter und die Anzüge aus 8 bzw. 19 Vorlagen auswählen. Jeder Sportler hat zusätzlich vier massgebende Attribute, welche da sind: Geschwindigkeit, Technik, Ausdauer und Kraft. Während man zu Beginn des Spiels hier noch keine vollen Balken bestaunen darf, kann man im Verlauf des Spiels zusätzliche Punkte für die Attribute verteilen und so sein virtuelles Alter Ego bis zur Perfektion "pimpen".

Spannung auf der Lopie
Genug gelabert - Die Wahrheit liegt auf der Piste. Die Steuerung bei "RTL Biathlon 2009" ist sehr einfach gehalten, so daß auch Neueinsteiger und Kicht-Kenner der Serie sicherlich schnell den Spieleinstieg finden werden. Nach einem erfolgreichen Reaktionsstart baut man mit einem Tastendruck Geschwindigkeit auf, wobei man sich an den beiden Balken links und rechts des Sportlers orientieren sollte. Diese Balken zeigen den aktuellen Krafteinsatz an, den im Moment aufwendet (rechts) und der sich wiederum auf die Ausdauerverlustrate (links) auswirkt. Ein weißer Schwellwert im Balken zeigt an, wo die optimale Belastungsgrenze liegt. Wer sich daran orientiert wird ein ordentliches Rennen abliefern, aber von Zeit zu Zeit wird es notwendig sein etwas über die Grenzen hinauszugehen. Das bringt einen beim Überholen eines Gegners zwar vorbei, allerdings muss man sich danach umso mehr seine Kräfte einteilen, um das komplette Rennen zu überstehen. Das reinen Langlaufen ist unterhaltsam und bringt durchaus etwas Winterstimmung ins heimische Wohnzimmer, aber das ist ja bekanntlich nur die eine Hälfte des Spiels.

Denn jetzt geht es an den Schiessstand und zwar pro Rennen in der Regel zwei Mal, wobei man einmal liegend und einmal stehend schießt. Das klingt im ersten Augenblick nicht besonders abwechslungsreich, tatsächlich aber verhalten sich die beiden Male vollkommen unterschiedlich. Während man im Liegen noch eine recht ruhige Hand hat und mit etwas Übung schnell 5 von 5 möglichen Treffern landen kann, wackelt der Gewehrlauf im Stehend-Schiessen wie ein Kuhschwanz. Da hilft auch das Luftanhalten wenig, denn schon nach kurzer Zeit geht einem die Puste aus und auch wenn man dieses Attribut wie beschrieben ebenfalls verbessern kann, bleibt das "Kuhschwanz-Syndrom" bis zum Schluss erhalten. Spassig und abwechslungsreich ist es allemal und so fiebert man dem Schiessen jedesmal wieder entgegen, denn wenn man es versemmelt muss man Strafrunden drehen und die Kosten nicht nur Zeit sondern auch Nerven.

Grafik und Sound
Optisch macht "RTL Biathlon 2009" eine gute Figur. Sowohl die Athleten wie auch die mit weißem Puderzucker versehene Winterlandschaft sind sehr gelungen und schön anzusehen. Auch die Hilfeeinblendungen, Zwischenzeiten und andere Informationen sind übersichtlich angeordnet bzw. passend platziert. Auch die Animationen der Sportler wissen durchaus zu überzeugen und erinnern deutlich an die Biathlonübertragungen im Fernsehen. Schade nur, dass man bei der Schaffung eigener Athleten nicht mehr Möglichkeiten zur Definition seines Alter Egos hat. Spiele wie "Saints Row 2" zeigen hier eindrucksvoll, was heutzutage möglich ist und was die Messlatte darstellt.

Die Musikuntermalung im Spiel reicht von Poppig bis Rockig und passt ganz gut zum Geschehen auf dem Schirm. Auch die Soundeffekte wissen zu überzeugen und sind sehr realistisch. Angefangen bei den Geräuschen der Skier im Schnee, über den Herzschlag und schweres Atmen bei zu starker Belastung bis hin zum Schiessen. Auch der Kommentator leistet gute Arbeit, auch wenn sich viele seiner Sprüche schon nach kurzer Zeit wiederholen. Etwas mehr Vielfalt hätte hier nicht geschadet...

Na also, geht doch. Das ist der erste Award für die Reihe und den bronzenen hat man gleich mal übergangen. "RTL Biathlon 2009" ist eine aufregende Sportsimulation gespickt mit taktischen Elementen und mit einer ordentlichen Portion Action. Was dem Spiel noch als letzter Schliff fehlt sind meist nur Kleinigkeiten, aber mit einem Silber Award im Gepäck und etwas Luft nach oben ist alles drin. Weiter so!

Punktewertung

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