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ReSetna Review

Flüssiges Kampfvergnügen in rostiger Hülle – aber kein echtes Metroidvania


2025-04-08  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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ReSetna wirft dich ohne große Umschweife mitten ins Geschehen. In der Rolle eines namenlosen Roboters startest du in eine digitale Welt, die du von einer mysteriösen Bedrohung befreien sollst – mehr Hintergrundgeschichte brauchst du auch gar nicht, denn hier geht es in erster Linie ums Gameplay.

Und das beginnt sofort richtig stark: Die Steuerung ist butterweich, das Movement fühlt sich direkt präzise und griffig an. Springen, an Kanten hängen, ausweichen – alles geht schnell, flüssig und ohne Verzögerung von der Hand. Wer auch nur eine Minute gespielt hat, merkt schnell: Das hier ist ein Game, das man gern spielt, weil es sich einfach richtig anfühlt.

Fokus auf Kampf statt auf Erkundung
Zwar bedient sich ReSetna optisch und strukturell an typischen Metroidvania-Elementen, doch der eigentliche Fokus liegt auf dem actionreichen Kampfsystem. Und das weiß durchaus zu überzeugen: Die Angriffe laufen in festen Kombos ab, wobei du zwischen leichten Hieben, einem aufgeladenen Schlag, einem Rundumschlag mit Cooldown sowie Angriffen nach oben wählen kannst.

Die Kampfmechanik basiert dabei nicht auf Button-Mashing, sondern auf Timing und Taktik. Besonders befriedigend ist die Parierfunktion – mit gutem Timing kannst du feindliche Attacken nicht nur blocken, sondern auch in einen wuchtigen Konter umwandeln oder sogar Projektile zurückschleudern. Wer sich reinarbeitet, wird mit dynamischen Duellen und richtig guten Kampfmomenten belohnt.

Erkundung? Leider enttäuschend
Die Welt von ReSetna ist in sechs thematisch unterschiedliche Zonen unterteilt – jede mit eigenen Gegnern und einem eigenen Look. Klingt nach klassischem Metroidvania? Leider nein. Auch wenn man neue Fähigkeiten wie Doppelsprung oder Wandklettern freischaltet, um in alte Bereiche zurückzukehren, ist das Erkunden selbst wenig lohnend.

Viele Räume wirken leer, repetitiv oder führen ins Nichts – und oft erwartet man am Ende eines Pfades eine Belohnung, nur um festzustellen, dass da einfach nichts ist. Auch das Fehlen von Anzeigen für Sammelobjekte oder Fähigkeitenstationen auf der Karte schmälert die Motivation zum Entdecken. Immerhin: Die Teleporter helfen beim Backtracking, was die Sache zumindest logistisch vereinfacht.

KI-Schwächen und frustige Gegner – aber gute Bosskämpfe
Die normalen Gegner sind meist eher Kanonenfutter, aber ihre Masse kann gefährlich werden – vor allem, wenn sie in Wellen oder Hinterhalten auftreten. Besonders nervig: Fliegende Gegner, die schwer zu treffen sind, sowie gelegentliche Hitbox-Probleme, die dafür sorgen, dass ein Treffer nicht registriert wird, obwohl du eigentlich genau im Ziel stehst.

Anders sieht es bei den Bossen aus: Riesige Maschinen mit dicken Lebensbalken, klar erkennbaren Angriffsmustern und Phasenwechseln. Anfangs wirken sie übermächtig, aber mit Übung, Reaktion und einem guten Parier-Timing bekommst du sie gut in den Griff – das ist klassisches „Learn & Repeat“-Gameplay, das motiviert.

Waffen, Upgrades & Fortschritt
Das Lootsystem ist angenehm unaufgeregt: Gegner lassen Währung und Crafting-Materialien fallen, die automatisch eingesammelt werden. Jeder Bereich hat eigene Ressourcen, was das Farmen angenehm abwechslungsreich macht. Neue Waffen kaufst du in deiner Basis – aber da gibt es nur drei Stück: Doppelaxt, Schwert und Speer. Leider etwas dünn für ein Spiel, das so sehr auf Kampf setzt.

Abwechslung bringt immerhin das Upgrade-System deines Begleitroboters: Mit speziellen Chips kannst du Boni freischalten, die du in ein Tetris-artiges Raster einbauen musst. Dieses Minispiel zur Verbesserung deiner Werte ist clever gelöst und gibt dir etwas Entscheidungsfreiheit, wie du deinen Roboter verbessern möchtest.

Codex und Weltbau für Lesefreudige
Wem das rohe Gameplay nicht reicht, der kann sich im Codex durch kurze Einträge zu Gegnern, Schauplätzen und Logbüchern wühlen. Das ist alles optional, aber liebevoll gemacht. Die Welt bleibt zwar insgesamt eher vage und technisch kühl, aber wer will, findet hier ein paar zusätzliche Lore-Häppchen.

ReSetna ist ein grundsolider Action-Platformer mit sehr guter Steuerung, gelungenem Kampfsystem und tollen Bossen. Als Metroidvania enttäuscht es allerdings: Die Welt ist visuell und inhaltlich zu blass, die Erkundung wirkt nicht lohnend, und die Vielfalt bei Waffen oder Progression ist begrenzt. Dennoch macht das Spiel Spaß – besonders, wenn du auf geschmeidiges Gameplay und taktische Kämpfe stehst. Für alle anderen bleibt’s ein interessanter, aber nicht essenzieller Titel.

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