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Redemption Cemetery: Grabgeflüster Review


2013-05-25  Denise  16 Likes  0 Kommentare 
In "Redemption Cemetery" befinden wir uns zu Anfang des Spiels direkt in einer misslichen Lage, denn unglücklicherweise haben wir ein Verbrechen einer Gangsterbande beobachtet. Die wiederum wollen uns daher aus dem Weg schaffen, also packen sie unseren unschuldigen Charakter und schmeißen ihn in den Kofferraum ihres Wagens. Nach kurzer Fahrt (das alles passiert übrigens noch im Anfangsvideo und ist kein Gameplay-Part) finden wir uns auf dem Friedhof wieder und die bösen Buben fackeln nicht lange, bis sie uns schließlich in ein ausgehobenes Grab schmeißen. Dann verdunkelt sich der Bildschirm und einen Moment später befinden wir uns bereits im Hauptmenü.

Und darum gehts...
Der Menübildschirm ist dabei durchaus nett gemacht und lässt uns glauben, wir lägen noch in dem Grab, während die Gangster entspannt zu uns hinabblicken. Wenn wir nun auf START drücken, beginnen die Männer ihre schmutzige Arbeit und bedecken uns mit feuchter Friedhofserde. Hier setzt das Spiel ein und man fragt sich berechtigt, welche spektakuläre Unglück nun passieren wird, damit das Spiel nicht direkt nach der Startsequenz endet und wir es doch irgendwie ins Freie schaffen. Nachdem die Männer unser Sichtfeld beinahe vollständig eingegraben haben, hören wir plötzlich Schritte, dann ein paar Schreie. Patronenhülsen landen auf dem Grab und angestrengt setzen wir uns auf, um etwas zu sehen.

Soweit so gut, bis hierher klingt die Geschichte wirklich ok, daraus lässt sich doch sicher eine nette Story spinnen. Knallharte Gangster, die 50er Jahre als Handlungsort, der Spieler als unschuldiges Opfer, das in finstere Machenschaften verwickelt wird. Vielleicht ein Streit innerhalb der Mafia, oder politische Intrigen, die wir aufdecken könnten?!

Aber mal ehrlich. Warum das Naheliegende verwenden, wenn wir auch.. ZOMBIES in das Spiel einbauen könnten! - so oder so ähnlich müssen sich die Entwickler das wohl gedacht haben. Ja, genau. Zombies. Selbst vor einem guten alten Wimmelbildspiel machen die lebenden Toten dank ihrer fortwährenden Beliebtheit kein Halten.

Nachdem wir uns also aus unserem Grab erhoben haben, sehen wir einen der Gangster am Boden liegen, während ein anderer sich scheinbar verletzt aufrichtet und aus dem Bild spaziert. Ein dritter macht einen Ausflug in den angrenzenden Tümpel, in dem er von aschfahlen Händen langsam unter Wasser gezogen wird. Unser Charakter ist zum Glück auf Zack und weiß genau, was in einer solchen Situation zu tun ist: Erstmal wild auf alles klicken, was verdächtig leuchtet (wir finden ein Fernrohr.) und dann den Wegweisern folgen. "See des Todes" oder "Steg"? Da fällt die Entscheidung nicht schwer, außerdem ist der letzte Gangster auch zum Steg gegangen, also nichts wie hin. Im nächsten Bild angekommen, sehen wir ihn, wie er gerade mit einem Boot davonschippert und fragen uns kurz, wieso eigentlich niemand - inklusive uns selbst - auf die Idee kommt, ins Auto zu steigern und einfach wegzufahren.

Es dauert aber nicht lange, bis der Fiesling entnervt aufgibt, denn er kommt nicht weiter. Wir zücken unser Fernrohr (!) und erkennen, dass das Wasser voller Zombies ist, einen kurzen Augenblick später geht der Mann auch schon über Bord. Im selben Bild gibt es auch noch ein Rätsel mit seltsamen Kerzen, hier schiebt man ein wenig hin und her und schon ist es geschafft. Wir wissen nicht genau, wieso wir das gemacht haben, aber die Antwort lässt nicht lange auf sich warten: Aus dem Nebel erscheint ein weiteres Boot mit einem Fährmann, der laut eigenen Angaben unsere einzige Möglichkeit ist, die Insel - die ja vorher nur ein ganz normaler Friedhof war - zu verlassen. Die Überfahrt ist aber nicht umsonst, wir müssen natürlich wieder irgendwelchen Krimskrams suchen, damit der nette Mann uns mitnimmt. Damit wir aber nun nicht völlig verzweifeln, schenkt uns der Fährmann einen Raben. Dieser soll uns von nun an helfen und kann zum Beispiel entfernte Dinge für uns erreichen. Wir finden das nett, aber auch insgesamt alles sehr eigenartig und gehen erst mal stirnrunzelnd zurück in Bild 1. Achja, da liegt ja noch ein Toter, bei dem wir vorhin ein Medaillon fanden. Das drücken wir ihm nun erst mal in die Hand, daraufhin erscheint - logisch! - sein Geist und hält ein wenig Smalltalk mit uns. Wir sind dem armen Kerl natürlich längst nicht mehr böse, dass er uns eben noch lebendig begraben wollte und so nutzt der Bösewicht seine Chance und bittet uns um einen Gefallen: Wir sollen ein Mädchen befreien, welches gekidnappt wurde. Da sich das Ganze aber bereits vor unserem kleinen Ausflug auf die Gruselinsel ereignet hat, öffnet der Geist schnell ein Portal in die Vergangenheit, durch das wir hindurchschlüpfen sollen.

Also: Beinahe lebendig begraben auf einem stinknormalen Friedhof, aufgewacht auf einer seltsamen Insel voller Zombies, böse Geister, denen wir aber trotzdem helfen möchten, Zeitreisen und das alles gepaart mit Wimmelbildern und Rätseln für Kindergartenkinder. Kann ein Spiel noch besser werden.?

Technisch gesehen...
Aber bleiben wir objektiv. Die gemalten Hintergrundbilder sind okay, der typische Standard in Wimmelbildspielen mit einer Menge Details. Dazu gibt es viel Geblinke sowie hier und da ein paar Animationen in Endlosschleife. Die Charaktere selbst sind gefilmt (über die schauspielerische Leistung wollen wir an dieser Stelle dezent schweigen) und mit einigen Filtern überdeckt, was einen interessanten Effekt mit sich bringt, aber leider auch niemanden vom Hocker reißt. Zudem sind alle Personen im Spiel synchronisiert, was durchaus positiv ist.

Die Spielmechanik an sich dürfte wohl jedem Fan des Genres bekannt sein: Bild betrachten, alles Auffällige sammeln und mitnehmen, an irgendeiner anderen Stelle verwenden oder mit anderen Gegenständen kombinieren. Dabei ist der Schwierigkeitsgrad der Rätsel durchweg sehr leicht und wird gewürzt durch einige Minispiele, die mal mehr und mal weniger unterhaltsam sind (okay, eher weniger). Auch die beliebte "Tipps"-Taste ist mit von der Partie, auch wenn nicht ganz klar ist, wer diese bei derart simplen Rätseln verwenden sollte.

Die Geschichte ist völliger Blödsinn und nervt mit ständigen und vor allem sinnlosen Wendungen in der Story. Ansonsten: Standardgameplay, Standardillustrationen, Standardmusik, Standard Wimmelbildspiel.

Punktewertung

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   Titel Redemption Cemetery: Grabgeflüster
   Genre Actionspiele
   Release 2013-04-17
   Systeme Windows 7
   Publisher astragon Software GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
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