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Paradise Review


2008-09-24  Spielemagazin  11 Likes  0 Kommentare 
Benôit Sokal gilt als Halbgott in der Adventure-Szene. Mit seinem Karrierebeginn als Comiczeichner veröffentlichte der 1954 in Frankreich geborene Autor zunächst Comics, bis er Anfang der 90er Jahre seine Möglichkeiten im Bereich der Computerspiele auslotete. Dem Adventure-Hit "Amerzone" (1998) folgte dann auch der Topseller "Syberia" , der sicherlich zu diesem Ruf beigetragen hat. Mit der Gründung der Entwicklerschmiede "White Birds" entwickelte man auch noch den Nachfolger Syberia 2 und kommt nun wieder zurück zu den Wurzeln. Ob "Paradise" den Gipfel des Adventue-Olymps erklimmen kann zeigt unser Spieletest...

Storyline
Du bist mit einem Flugzeug irgendwo in der Wüste Mauraniens abgestürzt und kannst Dich sonst an rein gar nichts erinnern. Vermutlich wurdest Du von Rebellen abgeschossen, denn in Afrika, dem Land in dem Dein Vater König Rodon die Regierung stellt, herrscht Bürgerkrieg. Er bat Dich zu ihm zu kommen, aber das Flugzeug landete offensichtlich "unplanmäßig". Allein ein Buch in deinen Händen kann dir sagen, dass Du "Ann Smith" heißt. Schließlich ist es der Prinz von Madargane, der dich zwar in seinen Harem aufgenommen hat, aber zumindest konntest Du Dich so von dem Absturz erholen und jetzt einen Fluchtversuch planen. Dies ist auch gleichzeitig deine erste Aufgabe im Adventure "Paradise" aus dem Hause dtp und es versteht sich von selbst, dass man aus einem Harem nicht so einfach austreten kann.

Gesteuert wird das Spiel wie schon viele andere Vertreter des Point & Click-Genres zuvor. Man steuert seine Spielfigur mit der Maus, wobei sich der Mauszeiger über einem Objekt dann verändert, wenn eine Interaktion mit dem Gegenstand, zum Beispiel einer Tür oder einer Vase, möglich ist. Genreüblich können wir auch Gegenstände im Inventory sammeln und mit etwas Kombinationsgabe so miteinander kombinieren, dass man damit das eine oder andere Rätsel löst.

Allzuviel wirklich Neues wird also in dem vorliegenden Spiel nicht geboten, dafür aber ein Adnveture in seiner reinsten Form. Der Stil Sokals ist auch deutlich zu erkennen, so ist "Paradise" detailverliebt wie nur wenige andere Spiele und bietet dem Spieler unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Auch an der Geschichte gibt es nichts auszusetzen. Die Storyline überzeugt durch eine tolle Hintergrundgeschichte, die gekonnt erzählt wird und den Spieler in seinen Bann zu reißen vermag.

Steuerung, Grafik und Sound
Neben dem Leveldesign ist es vor allem die Inszenierung, die ein dickes Lob verdient: Vögel, Wolken und eine Vielzahl sonstiger auch kleinster animierter Objekte beleben das Bild, was man so auch nur selten zu sehen bekommt. Leider wurde dieser üppige Animationsstil bei menschlichen Objekten nicht weiterverfolgt. So bewegen sich Nebendarsteller eigentlich nie, es stehen meist nur zwei oder drei Typen in der Ecke herum. Das ist aber vielleicht auch besser so, denn die Animation der Bewegungen der Protagonisten ist nicht besonders gut gelungen, da alle Bewegungsabläufe zu starr, zu unbeholfen wirken. Ansonsten wissen die Grafik und auch die gerenderten Zwischensequenzen zu überzeugen.

Die Steuerung ist ein zweischneidiges Schwert: Das Gute vorab - Die Steuerung ist unheimlich leicht zu erlernen. Man braucht kein Langes Studium von
Handbüchern, sondern wird sich sofort zu Hause fühlen. Nach der Installation können Spieler sofort loslegen und werden keine Probleme haben sich zurechtzufinden. "Probleme" jedoch könnte man mit der etwas ungenauen Steuerung bekommen. Die Figuren laufen oftmals nicht dahin, wo man sie gerne hätte, was nach einer Weile wirklich zu nerven beginnt.

Die deutsche Sprachausgabe kann man hingegen nur als gelungen bezeichnen. Die engagierten Sprecher und Sprecherinnen waren jeden Cent wert und verleihen dem Spiel eine dichte Atmosphäre. Ein Lob auch an die Soundtüftler, denn die orchestrale Hintergrundmusik, sowie die Ingame-Geräuschkulisse verdienen das Prädikat "besonders hörenswert".

"Paradise" kann zwar nicht mit einem innovativen und neuartigen Gameplay aufwarten, punktet jedoch mit einer sehr guten Umsetzung des Point & Click-Prinzips und einer überaus gelungenen Storyline. Benôit Sokal hat sich keine Blösse gegeben und den Adventurefans um den Globus das gegeben was sie erwartet haben: Ein Adventure der Spitzenklasse. Ganz bis an die Spitze reichte es am Ende wegen einigen kleineren bugs im Bereich Steuerung und Gameplay dann leider doch nicht, aber vielleicht sind das Dinge, die ein hoffentlich bald erscheinender Patch in den Griff bekommen kann. Für Adventure Fans dürfte das Spiel sicherlich einigen Spielspaß bereithalten, auch wenn das Vergnügen nicht ganz ungetrübt ist.

Punktewertung

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   Titel Paradise (DVD-ROM)
   Genre Actionspiele
   Release 2006-07-28
   Systeme Windows 2000
   Publisher dtp Entertainment AG
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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