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Off (Switch) Review

Reduktion aufs Wesentliche?


2025-11-03  Captain  0 Likes  0 Kommentare  109 Views
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Manchmal gibt es Spiele, bei denen ich mch frage, ob ich vielleicht ein ganz anderes Spiel gespielt habe als alle anderen. „Off“ auf der Nintendo Switch ist genau so ein Fall. Während im Internet ganze Heerscharen von Indie-Kritikern ekstatisch von „künstlerischer Puristik“, „emotionaler Tiefe“ und „stilistischer Konsequenz“ schwärmen, sitze ich hier und habe das Gefühl mich erklären zu müssen. Aber gut, mach ich. Kein Ding. Nur kurz die Augen ausspülen und los geht's...

Ein Meisterwerk der Hässlichkeit
Fangen wir mal mit dem Offensichtlichen an: Dieses Spiel ist hässlich. Nicht auf charmante Retro-Art, nicht als bewusster Stilbruch, sondern einfach… brutal hässlich. Das ist nicht "reduziert" oder "puristisch". Das ist wie "E.T. the Extra-Terrestrial" für den Atari 2600 - nur eben 2025 und auf Steam. Angeblich will der monochrome Look die Entfremdung der Spielfigur symbolisieren – ich nenne es: die Entfremdung des Spielers vom Bildschirm.

Da läuft man also als namenloser Typ (angeblich „The Batter“, aber wir nennen ihn ab jetzt einfach „Der Schluri“) durch hässliche Korridore, trifft auf pixelige Gegner und kämpft in klobigen Kästen und verachtungswürdigen Menüs. Das ist keine Kunst. Das tut weh. Ich hab schon Zahnarzttermine gehabt, die befriedigender waren – und da wurde ich aus Humanität wenigstens betäubt. Ich frage euch: Wo bleibt hier die Menschlichkeit?

Hässlichkeit kann man beheben, Dummheit bleibt für immer.
Einige Magazine lobten „Off“ als „Reduktion aufs Wesentliche“. Klingt edel, oder? Nur leider hat man hier offenbar so viel reduziert, dass nichts Wesentliches übrig geblieben ist. Die Geschichte? Irgendwas mit Baseball. Und mit Katzen. Daraus hätte man was machen können. Aber so? Nein, danke. Die Dialoge klingen, als hätte jemand ChatGPT mit einem Glückskeks gekreuzt, und die angeblich „tiefgründigen“ Themen sind die Langweile des Todes. Für die Schlaubis da draußen: Ja, es ist eine Parabel über Schuld, Reinigung, Religion und Trauma. Und im Kern ist der Batter ein Exorzist mit Putzwahn. Aber das Fensterputzen im Real Life macht trotzdem mehr Spaß.

Das Kampfsystem – ein rundenbasiertes Klicken ohne jedwedes Gefühl. Jede Runde ist ein Liebesbrief an die Monotonie. Man drückt Knöpfe, Zahlen erscheinen und irgendwann ist endlich vorbei. Sinnlos, langwierig und auf deprimierende Weise mechanisch. Ganz ehrlich, meine Steuererklärung macht mehr Spaß.

Zwischendurch gibt’s Rätsel. Zumindest irgendwie. Und man denkt sich: „Das kann unmöglich ernst gemeint sein.“ Doch, ist es. Der Soundtrack aus dem Jenseits – und zwar dem schlechten Teil davon. Kurioserweise kommt der Sound in unserem Test noch mit am besten weg. Punktgleich mit der Steuerung, die aber nichts mehr retten kann.

Ja, andere Magazine vergeben Bestnoten und sprechen von „ikonischem Minimalismus“. Ich sehe eine Mischung aus MS Paint, schlechtem RPG Maker und den Resten eines Gedichts, das nie fertig wurde. Wer behauptet, das Spiel habe Tiefe, hat vermutlich auch schon mal in eine Pfütze geschaut und „ozeanisch“ gesagt.

„Off“ ist kein Geheimtipp, es ist ein Missverständnis. Selten hat mich ein Spiel so konsequent daran erinnert, dass meine Lebenszeit begrenzt ist.

Punktewertung

Gameplay
15
Grafik
12
Sound
45
Steuerung
45

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