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Mount and Blade Review


2008-11-14  RedeffeCt  9 Likes  0 Kommentare 
Die Spieleschmiede "Paradox Entertainment" ist in etwa das was Arte in der Fernsehlandschaft ist - ganz hohe Kunst, mit anspruchsvollen Themen und bis ins Detail durchdacht. Doch wie auch beim Straßburger Fernsehsender haftet den Spielemachern mit Unternehmenssitz in Stockholm der Ruf von komplexen, verwinkelten und frei heraus "sauschweren" Themen an. "Europa Universalis" ist so eines - Ottonormalverbraucher schreckt sowohl die Optik als auch der Anblick des Handbuchs ab, aber echte Strategen wissen die Spreu vom Weizen zu unterscheiden und greifen beherzt zu. Dann wollen wir mal sehen, ob sich auch "Mount and Blade" in diese Fahrwässer begibt und für wen es gemacht ist...

Calradia versinkt im Chaos!
Anarchie hat in Calradia Hochkonjunktur und so verwundert es nicht, dass in zahlreichen Gebieten des Landes das Chaos ausgebrochen ist. In diesem scheinbar unwirtlichen Setting lässt es sich aber auch gut leben, zumindest als Spieler von "Mount and Blade" und als erstes geht es auch sogleich darum sich für einen Weg zu entscheiden: Will man als Krieger nach Gold, Ruhm und Ehre streben? Oder doch lieber nicht ganz so kriegerisch und dann eher als Kaufmann? Aber auch die Klasse "Ritter" oder "Fürst" stehen zur Auswahl und zeigen, dass es sich hier nicht unbedingt um ein klassisches Strategiespiel handelt, wie man es vielleicht zunächst vermuten könnte. Vielmehr ist es ein bunter Genremix, bestehend aus Strategie, Rollenspielelementen, Action-Adventure und Wirtschaftssimulation. Natürlich hängt die Zusammensetzung ganz stark davon ab, für welche Laufbahn man sich entscheidet, aber da ist eigentlich für jeden Spielertyp was dabei.



Mit dem Charakter-Editor legt man dann noch sein Aussehen fest, was bei den Klamotten anfängt und sehr detailiert bis in die Haarspitzen reicht und dann kann das Abenteuer auch schon beginnen. Hoch zu Ross reiten wir durch Calradia und erkunden zunächst erstmal die nahegelegenen Ortschaften. Gesteuert wird das Spiel dabei aus der Verfolgerperspektive wie in einem Actionspiel. Die Landschaft ist dabei komplett erkundbar, jedes Dorf, jede Burg lässt sich auskundschaften. Zu Beginn macht es dann schnell Sinn etwas Geld zu verdienen, um Söldner anzuwerben, denn letztlich wird es ganz ohne Kämpfe nicht gehen. Und Geld zu machen ist in "Mount and Blade" ganz einfach: Sprichwörtlich an jeder Ecke erwarten euch kleinere Quests, die schnell erledigt werden können und einen warmen Geldregen ins Portemonnaie spülen. Je nach Gusto kann man Karawanen eskortieren oder ausrauben, Vieh handeln oder stehlen und zahlreiche andere Aufgaben erfüllen, die dann das Anheuern von Einheiten ermöglichen. Aber bedenke: Jede Aktion zieht Konsequenzen nach sich. Wer hier den perfekten Bösewicht abgibt, kann auch schnell den Zorn des Landesfürsten auf sich ziehen und dann hat man nichts zu lachen...außer man hat jede Menge Söldner.

Dazu gehören wiederum Reiter und Fusstruppen, die sich je nach Spielfortgang entsprechend ausrüsten lassen. Ist eine Schlacht unvermeidbar geworden dirigiert man im Kampf seine Truppen und tritt auf dem Pferd selbst auch gegen den Gegner an. Diese Kämpfe hoch zu Roß sind dann auch eines der echten Highlights des Spiels, denn sowohl mit Schwert, Axt, Lanze als auch Pfeil und Bogen geht man auf den Gegner los und versucht ihn niederzumetzeln. Das hat man nicht alle Tage gesehen.

Grafik und Sound
Leider gibt es in Bezug auf die Optik einige Punktabzüge. Sicherlich ist die Grafik keinesfalls schlecht, aber eben auch nicht "State of the art" wie man so schön sagt. Viele der Texturen wirken zu oberflächlich, als dass echtes Mittelalter-Feeling aufkommen könnte. Gleiches kann man auch von den Animationen berichten, die ebenfalls nicht lebensecht oder realistisch wirken. Das Fehlen von irgendeiner animierten Storyline in Form von Filmsequenzen hilft auch nicht dabei, sich stärker mit dem Spiel und dem virtuellen Alter Ego zu identifizieren.

Bei der Soundwertung hört das Gemaule aber dann auch schon wieder auf: Die Musikstücke sind sehr stimmig und passen sich dem Spiel und der Thematik gut an. Auch die Ingame-Soundeffekte können sich wahrlich hören lassen.

"Mount and Blade" ist ein interessanter Genremix aus Wirtschaftssimulation, Action-Adventure, Strategie und Rollenspiel. Einzig die Grafik verhindert Wertungen im tiefgrünen Bereich.

Punktewertung

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