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Medieval Moves: Deadmund's Quest Review


2012-03-09  Torsten  9 Likes  0 Kommentare 
Wenn ein Ego-Shooter auf der Playstation 3 angekündigt wird, so flippt für gewöhnlich niemand mehr aus. Das Szenario des Mittelalters und die Verwendung von Schwertern und Langbögen macht die Sache schon einmal interessanter und verschiebt das Spiel in eine andere Kategorie. Die ausschließliche Move-Steuerung macht die ganze Angelegenheit dann noch erwähnenswerter und es entsteht ein Action-Titel, der mit einem Ego-Shooter allenfalls die Perspektive gemeinsam hat. Neu und anders bedeutet aber nicht unbedingt gut und auf den Spaß kommt es schließlich an. Also haben wir für euch Schwert und Schild - zumindest virtuell - in die Hand genommen und uns ins Gemetzel gestürmt.

Der Prinz der Untoten
Prinz Edmond ging es schon einmal besser. Klar, er ist der Thronanwärter, der eines Tages auch über das gesamte Land regieren soll. Aber anstatt sich in freudigen Spielen mit gleichaltrigen dem Spaß hinzugeben, muss er sich auf Prüfungen vorbereiten. Er lernt das Kämpfen mit dem Schwert und den Einsatz des Bogens, um neben dem administrativen Tätigkeitsfeld ein fähiger Krieger zu werden. Auf seine übrigen Pflichten des Hofes sollte ihn sein Vater vorbereiten. Doch wie immer stellt das Leben selbst die härtesten Prüfungen, sein Vater ist nämlich tot. Praktischer weise hängt um Edmonds Hals ein Amulett, das den Geist des verstorbenen Vaters beinhaltet, so hält er auch nach dessen Tod den Kontakt aufrecht. Während eines Kampftrainings passiert es dann: Die Burg wird gestürmt und durch einen bösen Fluch des übermächtigen "Torsteins" am Ende alle Einwohner zu untoten Skeletten und Dienern ihres Eroberers. Der Geist Edmonds konnte durch die Kraft des Amuletts vor dem Tod geschützt werden, sein Körper jedoch verfügte leider über keinen derartigen Schutz. So dann muss Edmond den Besitz des zersprungenen Torsteins erlangen, um wenigstens die Hoffnung auf Wiedererlangung seiner ursprüngliche Gestalt zu wahren. Bis es so weit ist, wird er wohl oder übel als Knochenmann über die Burgzinnen wandeln und in dieser unterernährten Gestalt einen zahlenmäßig weit überlegenden Feind bekämpfen.

Fuchteln, was der Controller her gibt
Edmonds Bewegungen erfolgen wie in einem Rail-Shooter üblich automatisiert und folgen einem fest vorgegebenen Pfad, der nur an Schlüsselstellen und Abbiegungen beeinflusst werden kann. Mit dem Move-Controller werden die Arme Edmonds gesteuert. Intuitiv schwingen wir so das Schwert und auf Tastendruck halten wir das Schild vor unserem Körper. Wahlweise können die Arme auch getrennt gesteuert werden, dann kommen gleich zwei Move-Controller zum Einsatz. "Greifen" wir aber bei gedrückter T-Taste mit dem Move-Controller hingegen hinter unserem Rücken, holen wir einen Pfeil aus unserem Köcher, den wir alsbald auch in den Bogen einlegen. Auf dem Bildschirm erscheint dann ein Fadenkreuz, das anzeigt, wohin der nächste Pfeil unserem Bogen entschwinden wird, sobald wir die Taste losgelassen haben. Den Controller seitlich vor unserem Körper gehalten und wir werfen einen Wurfstern, der zwar weniger Schaden macht und deutlich unpräziser als ein Pfeil ist, dafür jedoch in nahezu unbegrenzt schneller Wiederholung abgefeuert werden darf und somit ein wahres Hagelfeuer auf annahende Gegner entfachen kann. Verdecken wir die leuchtende Kugel der Move-Fernbedienung mit der der anderen Hand, so entzündet sich eine Dynamit-Stange. Richten wir dagegen den Controller auf den Boden und drücken den Abzug, so greifen wir zu einem Greifhaken, mit dem wir uns an geeigneten Stellen über Abgründe schwingen oder Plattformen erklimmen.

Ein Königreich für ein Holzschwert
Anfänglich richtet unser Schwert noch sehr geringen Schaden an und wir brauchen auch bei stärksten Hieben in der Regel drei Anläufe, um einen Gegner nieder zu strecken. Befinden sich mehrere Gegner vor uns, so stellt dies neben einem prognostizierten Muskelkater, schon einmal vor Probleme. Mit einem stärkeren Schwert wendet sich unser Kampfesglück und wir schnetzeln uns gewandt und behände auch durch größere Gegneransammlungen. Der Bogen ist etwas langsamer, dafür reicht gegen einfaches Fußvolk bereits ein einziger gut platzierter Treffer. Ein Zoom bringt weit entfernte Gegner perspektivisch näher und erleichtert somit das Zielen. Die Wurfsterne lassen sich durch die Art und Weise ihrer Anwendung - die Wurfbewegung ähnelt einem Frisbee-Wurf - nur recht schwer gezielt einsetzen. Außerdem ist die Schadenswirkung auch im späteren Spielverlauf in Ermangelung eines höherwertigen Updates nur gering. Für die am Wegesrand auftauchenden Bonus-Items, die im Vorbeiflug getroffen werden müssen sind die wieselflinken Sterne allerdings die erste Wahl. Denn oft lassen sich mit ihnen auch mehrere Items "einsammeln" und selbst die, die bereits aus unserem Blickwinkel verschwunden sind. Der effektive Einsatz des Schildes ist dagegen reine Übungssache und nimmt nicht all zu viel Zeit in Anspruch. Schnell hat man den Bogen, beziehungsweise das Schild, heraus und blockt zielsicher Angriffe der entsprechenden Richtungen.

Ein knochenhartes Märchen
Die Geschichte des Spiels wird in Form eines Märchen-Buchs erzählt. Bei der Auslegung der Optik ist dem Spiel deutlich die Zielgruppe anzumerken. Wasserköpfige Knochenmänner, der junge Prinz als Protagonist und eine schummrige, aber keineswegs gruselige Atmosphäre. Das alles spricht Kinder im Alter von 12 bis 16 Jahren an. Die Umgebungen erinnern streckenweise etwas zu stark an einen Level-Baukasten, da viele Gegenstände wie Fässer, Heuhaufen und ähnliches sehr oft in gleicher Form verwendet werden und es oft auch am Detailreichtum hapert. Das Bild des Mittelalters wird allerdings jeder Zeit glaubhaft vermittelt. Für an jüngere Spieler gerichtete Spiele wie Medieval Moves es ist, erweisen sich Sprecher in der Heimatsprache als besonders wichtig. Denn nur wenige verstehen die englische Sprache so sicher, dass sie ohne Untertitel die Bedeutung von längeren Sätzen korrekt deuten können. Noch besser, wenn dann wie im vorliegendem Fall dann Sprecher zum Einsatz kommen, die ihren Job beherrschen.

Medieval Moves bedient sich eines intuitiv eingesetzten Steuerungs-Konzepts und präsentiert seine Geschichte ansehnlich in Form eines Märchen-Buchs. Damit gelingt auch jüngeren Spielern der Einstieg recht schnell und der ausgewogene Anspruch des Titels bringt schnelle Erfolge ohne Frust und die Kombination von Waffen- und Schildeinsatz fördert schnell und zuverlässig den nötigen Spaß. Medieval Moves ist sicherlich einer der besseren Move-Titel, für einen Hit fehlt es jedoch etwas an Abwechslung.

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   Titel Medieval Moves (Move erforderlich)
   Genre Actionspiele
   Release 2011-11-18
   Systeme PlayStation 3
   Publisher Sony Computer Entertainment
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
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