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Mathemaschleck Review


2012-11-22  Dean  10 Likes  0 Kommentare 

Überblick

Das Spiel, welches es für 2,69€ oder aber als abgespeckte Probierversion gratis im App-Store von Apple zu kaufen gibt, lockt mit bunten Bildern und einer eher fragwürdigen Fusion zweier Kindheitstraumata : Mathematik und Süßigkeiten. Mithilfe von diversen Charakteren, die allesamt das kalorienreiche, klebrige Kaufwerk konsumieren, sollen die Spieler motiviert werden, schnell und präzise korrekte Antworten auf sehr leichte bis mittelschwere Mathematikaufgaben zu geben. Zudem sind alle spielentscheidenden Elemente wie Zahlen, Aufgaben und Menü voll synchronisiert und man kann sich als Dreikäsehoch einzig und allein auf die mathematischen Hirnbereiche konzentrieren. Soweit so gut, denkt man sich als ehemaliger Grundschüler.

Interface und Bedienung

Das Interface der App ist kindgerecht und mit 3 verschiedenen Spielmodi übersichtlich gehalten. Im Hintergrund bewegt sich ein Schwarm Süßigkeiten (Lakritze, Bonbons, Kaugummi und diverse andere Zuckerbomben) und ein kleines, freundlich grinsendes Männchen hält ein Schild hoch mit "Vollversion" bzw. "Gratis Version", je nachdem für welche der Versionen man sich entschieden hat. Die Animationen sind durchweg flüssig und farbenfroh gestaltet. Das Spiel bietet insgesamt 3 Spielmodi: "Rechenaufgaben", "Zahlenquiz" und "Süßigkeiten verpacken", deren Ablauf und Ziel sich relativ gut aus ihren Namen ableiten lassen. Bei den Rechenaufgaben wählt man die zu übenden Rechenarten aus Addieren ("dazu nehmen"), Subtrahieren ("weg nehmen"), Multiplizieren ("mal nehmen") und Dividieren ("teilen") aus und kann dann noch entscheiden, aus welchen Zahlenfeldern die zu lösenden Aufgaben genommen werden : 0 - 10, 0 - 50 oder 0 - 100. Da ist von 1. Klasse Grundschule bis 4. Semester Kulturwissenschaften für jeden etwas dabei!

Durch Süßes zum Mathe-As!

Ziel des Spieles ist es, die freundlichen Charaktere mit so vielen Süßkram aus dem Schwarm der Süßigkeiten zu füttern, wie es nur geht. Hierfür muss man die entsprechende Matheaufgaben zügig lösen, denn je weniger Abstand zwischen korrekten Antworten liegend, desto schwerer fällt eurem Charakter das Kauen und desto schneller gerät er in den heißersehnten Zustand des "Zuckerschocks", was ihn bzw. sie umwirft und einen neuen Charakter aufs Feld holt. Hierbei muss man sich nicht rein auf seine visuellen Fähigkeiten verlassen, oder die Zahlen lesen können, da eine etwas holprige HAL9000 (Odyssee im Weltraum (DVD) 2001) Computerstimme jede Zahl und jede Rechenaufgabe vorliest. Bei korrekter Lösung fliegen die Süßigkeiten in den Mund der Figur, die diese dann genüsslich (trotz noch vorhandenem Bonbonpapier) kaut und runter schluckt. Wenn man dann besonders schnell die korrekte Antwort parat hat, kann der Charakter nicht schnell genug kauen und verschluckt sich oder spuckt teilweise sogar wieder etwas aus. Diese und andere kleine, liebevoll animierte Sequenzen geben dem gesamten Spiel durchweg seinen kitzeligen Charme. Während die "Rechenaufgaben" recht unterhaltsam sind und nachvollziehbare Lernziele anstreben, fragt man sich beim "Zahlenquiz" sowie beim "Süßigkeiten verpacken" wie das genau die Rechenfähigkeiten ausbauen soll. Beim Zahlenquiz muss man auf eine Zahl tippen, die HAL9000 vorgibt und beim "Süßigkeiten Verpacken" muss man lediglich auf Süßigkeiten tippen, woraufhin eine Zahl gesagt wird. Dies soll - womöglich - das Zählen trainieren, da die Stimme mitzählt wie viele man antippt. Jedoch wirken diese zwei Modi eher so, als hätten die Entwickler unbedingt noch zwei weitere Modi gebraucht und weniger als hätte man sich tatsächlich ein Lernziel gesteckt.

Version für Studenten "Mathemaschluck"

Da - zugegebener Maßen - nicht jeder sein Lebtag lang Grundschüler sein kann, hat sich beim Test aus dem "Rechenaufgaben" Modus eine andere, eher auf erwachsene Spieler ausgerichtete Version ergeben: Mathemaschluck. Da die App durch eine volle Synchronisation verfügt und unbegrenzt mittelschwere Mathematikaufgaben generieren kann, wurde hieraus im Kopf mehrerer Kulturwissenschaftler ein Trinkspiel entwickelt, welches darauf abzielt, dass derjenige, der als Erstes eine Aufgabe korrekt löst, einen anderen Mitspieler bestimmen darf, der dann einen Schluck Bier, ein Stammperl oder anderweitiges Hochprozentiges trinken muss. Mit Voranschreiten des Spieles entdeckt man dann, dass man durch ein wenig Promille im Blut sehr schnell wieder zum Grundschüler wird.

Fazit

In "Mathemaschleck" (Ipad/Ipod/Iphone) hat man 3 Spielmodi, von denen jedoch nur eines plausibel ist, eine liebevoll bunt animierte Kritzelgrafik, volle Synchronisation und die Möglichkeit einen netten Abend unter Freunden mit etwas Alkohol lustig zu gestalten. Alles in allem ein passables Spiel, dem es aber an Langlebigkeit mangelt. Die Spielmodi werden sehr schnell fad und es gibt keine Möglichkeit seine Erfolge zu speichern oder Ranglisten zu erstellen. Ebenso fehlt eine intelligente Lernführung oder ein durchdachtes Konzept. Entwickler SpaceTimeFoam wollte ein schlichtes Rechenspiel für Kinder entwickeln und das hat es auch getan - nicht mehr und nicht weniger.
 

 

 


Ein Rechenspiel für Zwischendurch - nicht mehr und nicht weniger.

Punktewertung

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