Legends of Grimrock 2 Review

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2014-12-10  Spielemagazin  9 Likes  0 Kommentare 

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In modernen Spielen gewinnt beim Gameplay vor allem ein Aspekt immer mehr an Bedeutung: Action, Action, Action. Das ist nicht immer unproblematisch. Grade im Rollenspielgenre zieht ziellose Prügelei andere Spielmechaniken in die Misere. Die statische Lebensanzeige wird durch Cooldowns ersetzt, Attacken werden über zwei Tasten durchgespammt, der Skilltree wird kleiner und Komplexität steht dem Spielerlebnis mehr und mehr im Weg.
Da scheinen Almost Human Games, die Macher von Legends of Grimrock und des Nachfolgers, etwas gegen zu haben. Sie setzen dem Trend vielschichtige, Old-School-geprägte Dungeoncrawler entgegen. Und erhalten dafür überwältigende Rückmeldungen. Wir haben den neuen Teil des Kerkerabenteuers auf Herz und Nieren getestet- obwohl Legends of Grimrock lange über muffige Verliese hinaus geht.

Spiel doch mal draußen!
Gesagt, getan: Während ihr euch im ersten Teil noch durch die engen Korridore quetschen musstet, dürft ihr in Legends of Grimrock Sonnenbaden gehen. Der Nachfolger erweitert eure Spielwelt immens. Neben Gefängnissen sucht ihr euch euren Weg durch Labyrinthe, spaziert auf sonnengefluteten oder schleicht über mondscheinhelle Wiesen.
Das man euch nicht länger einsperren will, zeigt sich gleich zu Anfang. Naja, fast. Nachdem ihr eure Abenteurergruppe erstellt habt, zeigt die Introsequenz eure Abenteurergruppe als Gefangene auf einem riesigen Segelschiff. Das spricht nicht grade für spielerische Freiheit. Doch das Schicksal zeigt sich gütig, als das Schiff in einem ohnehin gigantischen Sturm dreht und frontal in ein ungelegenes Riff kracht. Daraufhin dümpelt ihr auf den wohl stabilsten Holzplanken aller Zeiten mit vier Mann in einem Eisenkäfig über das Meer. An den Strand einer Insel gespült öffnet ihr also kurzerhand euren Käfig und dürft zum ersten Mal heißen Sand unter euren virtuellen Füßen spüren. Unbewohnt ist die Insel nicht- schon bald findet ihr Nachrichten des Inselmeisters. Ein Abenteuer voller Kämpfe, Rätsel und Prüfungen beginnt!


Mit Grips und Wurfdolch
Wer den ersten Teil dieser Serie noch nicht gespielt hat, sollte diesen zuvor auf jeden Fall anspielen. Aus mehreren Gründen. Erstens: Es lohnt sich. Als Rollenspiel steht Legends of Grimrock den Anforderungen in nichts nach. Zweitens: Durch den Old-School Flair des Spiels fällt der rote Faden durch die Handlung recht flach. Das heißt, dass ihr zu Beginn von Legends of Grimrock 2 zumindest ungefähr wissen solltet, was ihr da macht.
Auf der anderen Seite zeichnet grade die fehlende Hilfe das Spielgefühl aus. Denn neben den Kämpfen sorgen besonders die spärlichen Notizen, Schatzsuchen und die kniffligen Rätsel für Abwechslung und Spielspaß. Dafür gilt es, gut auf die eigene Umgebung aufzupassen und die grauen Zellen anzuwerfen!


Runde für Runde
Für manche Spieler mag das Erkunden der Gegend etwas seltsam sein. Zumindest zu Anfang, denn wer mit der Steuerung und dem Ablauf des Spiels nicht vertraut ist, wird sich etwas eingeschränkt fühlen. Eure Gruppe bewegt sich Schritt für Schritt über quadratische Felder, um voran zu kommen. Auch das Umdrehen besteht aus einzelnen Aktionen, die jeweils ausgeführt werden müssen, Die Kämpfe laufen auf in etwa rundenbasiert ab, ihr rüstet die Waffen aus und könnt durch einen Rechtsklick auf Angriffschaltflächen Attacken ausführen..

Da ihr aber nicht ununterbrochen angreifen könnt und euch auch nicht ungehindert bewegt, liegt der Schlüssel zum Erfolg in der richtigen Ausrüstung und einer guten Strategie, vor allem stärker als bei Action-RPGs. Das kann für viele Spieler zu einem ungewohnt hohen Schwierigkeitsgrad führen. Für Hardliner gibt es natürlich noch weitere Optionen, die zum Beispiel das manuelle zeichnen von Karten notwendig machen, Speicherpunkte seltener machen und Permadeath aktivieren.

Bau dir deine Welt
So gut ein Spiel auch ist, umso trauriger ist der Moment, in dem man alles erforscht und jeden Winkel auswendig gelernt hat. Und obwohl Legends of Grimrock 2 mit einer großen Kampagne und Stunden an Material kommt, besonderen Wiederspielwert bringt der eingebaute Editor, mit dem ihr eigene Abenteuer erstellen könnt. Wem das zu Anfang schwer fällt, der kann sich durch den endlosen Content im Steam Workshop spielen und Kreationen aus aller Welt austesten.


Grafik und Sound
Schön anzuschauen sind die abwechslungsreichen Umgebungen allemal. Sowohl Grafik als auch ein orchestraler Soundtrack bestechen durch hochwertige Umsetzung, die dem Gameplay den letzten Schliff geben und gut in Szene setzen.


Pro

• Umfassender Content und Editor
• Anspruchsvolle Schwierigkeit
• Detailliert umgesetztes Rollenspiel

Contra

• Führt neue Spieler nicht ausreichend ein
• Steuerung wirkt gewöhnungsbedürftig
• Hohe Lernkurve

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Fazit

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