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Juiced 2: Hot Import Nights


2008-09-24  Spielemagazin  8 Likes  0 Kommentare 
Nach dem überwältigenden Erfolg von "Juiced" aus dem Jahre 2005 war es eigentlich nur eine Frage der Zeit bis die Spieleschmiede THQ einen zweiten Teil auf den Markt bringen würde. Nun liegt uns mit "Juiced 2: Hot Import Nights" die Fortsetzung vor - tiefergelegt für die PS3, noch heissere Models, noch mehr Action und mit professioneller Verstärkung von "Hot Import Nights", einem der bekanntesten Event-Veranstalter für Show-Cars. Kaum hat man den Silberling einlegt empfängt uns auch die wohltuende "Ursula" und weist uns den Weg zur einer verheissungsvollen Karriere...

Burn it down!
Der Karrieremodus ist gleichzeitig auch das Herzstück des Spiels, in dem man sich von einem unbekannten No-One hocharbeiten muss, durch insgesamt 10 Ligen bis an die Spitze der HIN-Serie. Ganz am Anfang stehen aber zunächst zwei Qualifikationsrennen, die schonmal ansatzweise zeigen wo der Hammer hängt. Im ersten Rennen gegen 8 Kontrahenten geht es einerseits darum möglichst weit vorne zu landen und andererseits darum eine eingegangene Wette zu gewinnen. Wetten gehört bei "Juiced 2: Hot Import Nights" , sei es um Geld oder notfalls auch um die eigenen Autoschlüssel. Im zweiten Qualifikationsrennen darf man dann in einer atemberaubenden Location direkt um den Eifelturm driften. Bei diesem Driftrennen geht es darum, eine festgelegte Punktzahl zu erreichen.

Jetzt muss ein fahrbarer Untersatz her. Die Fahrzeugpalette kann sich dabei wirklich sehen lassen und reicht vom Toyota Corolla über den Mini Cooper bis hin zu tunerfreundlichen Japanern wie Mitsubishi oder Nissan. Und weil nichts langeweiliger ist als die Serienausstattung geht man direkt nach dem Kauf in die Werkstatt und "pimped" sein Vehikel erstmal ordentlich. Ab damit auf die Hebebühne und dann wird geschraubt. Neuer Spoiler vorne und hinten, eine andere Motorhabe, andere Scheinwerfer und natürlich ein paar fette Felgen müssen es schon mindestens sein, um am Start eine gute Figur zu machen. Wie üblich sind zu Beginn nicht alle Fahrzeuge, Modifikationen und Features freigegeben, sondern müssen erst freigespielt werden, aber das wird schon werden. Noch ein Lack mit der Farbe deiner Wahl und ein paar Aufkleber drauf, das wars. Jetzt müssen wir aber echt an die Startlinie.

Verschiedene Wege führen nach Rom
Um in einer Liga zu bestehen hat man eine Reihe von "Missionen" zu erfüllen. Neben Rundkursen und Driftrennen, gibt es auch noch eine ganze Latte anderer spezieller Aufgaben: Langstreckenrennen, Elimination-Rennen, perfekte Runden und vieles mehr. Auch gibt es diverse Turnier-Events, bei denen man mit einer bestimmten Punktzahl oder Geldsumme siegen muss und ähnliche Ziele. Hier hat der Hersteller jede Menge Erfindungsreichtum bewiesen und variiert die Aufgaben sehr stark, so dass für die Langzeitmotivation eigentlich eine Menge geboten wird. Leider sind die Strecken nicht ganz so abwechslungsreich. Am Streckendesign selbst kann man nicht rummeckern, denn die Kurse sind sehr durchdacht, verwinkelt, kurvenreich und bieten genügend Überholmöglichkeiten. Das größere Problem ist vielmehr, dass sich die Strecken mitunter sehr ähneln, weil die vermeintlich neue Strecke nur eine Variation einer bereits bekannten Strecke ist.

Insgesamt besucht man so sieben Locations von denen das erwähnte Rennen beim Eifelturm und der Rundkurs ums Kolosseum herum sicherlich die Highlights sind. Aber auch die anderen Locations können überzeugen und bieten nachts im Neonschein einen ansehnlichen Hintergrund zu heisser Racing-Action auf dem Asphalt. Nebenbei bemerkt gibt es auch einige Rennen bei Tageslicht zu absolvieren.

Die Steuerung mit dem Sixaxis-Controller geht kinderleicht von der Hand. Zum Beschleunigen die R2, zum Bremsen die L2 Taste und gelenkt wird mit dem linken Analogstick. Das sind die Basics, wer will kann auch die Handbremse bemühen, Blickwinkel ändern und natürlich auch manuell schalten. Die Fahrzeugphysik ist dabei sicherlich einer der größten Pluspunkte für "Juiced 2: Hot Import Nights". Die Autos fühlen sich gut und realistisch an, neigen zum Übersteuern, bei zu wilder Fahrweise bricht das Heck aus und Könner werden sich schon nach wenigen Spielminuten sichtlich wohl fühlen im neuen Cockpit. Kleinere Fahrfehler sind auch kein allzu großes Problem, da alle Rennstrecken über Banden verfügen und so knallt man vielleicht in die Barriere, aber ohne dabei größeren Schaden anzurichten.

Ab zum DNA-Test
Besonders erwähnenswert ist auch noch die DNA-Analyse die praktisch permanent stattfindet, wenn man seine Kiste um die Ecken schleudert. Dabei analysiert das Spiel den Fahrstil des Spielers und unterteilt dessen DNA dabei entweder in feurige, coole oder situationsbedingte Fahrweise. Wer oft kollidiert wird demnach aggressiver eingestuft und erhält eine feurige DNA. Wer dagegen unfallfrei durch die Häuserschluchten driftet und kontrolliert den Sieg nach Hause fährt erhält eher eine coole Einstufung. Natürlich haben auch alle KI-Gegner eine DNA und so kann man sich vor dem Rennen ein Bild seines Kontrahenten machen und sich überlegen, ob man eine Wette mit ihm eingehen will oder nicht.

Natürlich ist auch das Bedrängen wieder mit von der Partie und so kann man seinem vorausfahrenden Gegner so lange auf die Pelle rücken, bis dieser völlig nervös und höchst unsanft sein Auto an der nächsten Leitplanke "parkt". Ein Riesenspass...

Grafik und Sound
Detailverliebt sind die Jungs von THQ. Knallt man in die Mauer kann man in der gut gemachten Wiederholung des Rennens erkennen wie man sich selbst im Cockpit geärgert hat und mit beiden Händen auf sein Lenkrad eintrommelte. Auch sehr schön anzusehen sind die Teile, die man im Verlauf eines Rennens sei es an der Streckenbegrenzung oder bei Kollisionen mit Kontrahenten verliert. Da rollen Radkappen umher, Motorhauben entfernen sich unerlaubt vom Auto und vieles mehr. Auf das Fahrverhalten hat das aber keinen spürbaren Einfluss. Die Fahrzeuge sind ebenfalls sehr schön in Szene gesetzt, sowohl beim Autohändler, wie auch in der Werkstatt und auf der Strecke. Allein die Animationen der Fahrer und Models fallen im Vergleich etwas ab. Auch die Strecken hätten nicht nur zahlreicher, sondern auch umfangreicher sein dürfen.

Soundtechnisch ist vor allem der gut gelungene Soundtrack zu erwähnen, der bestens zum Spiel passt und mit kraftvollen Beats ordentlich Stimmung in den Fahrerraum bringt. Auch die Soundeffekte der Motoren wirken realistisch, genauso wie der harte Aufschlag in die Mauer. Hier fallen allein die Synchronsprecher oder um genauer zu sein, die Sprachfetzen der Kontrahenten negativ auf. Niemand will die x-te Wiederholung von "das gibts doch nicht" hören, wenn man gerade am Gegner vorbeizieht.

"Juiced 2: Hot Import Nights " ist ein gelungener Tuning-Arcade-Racer, der neben dem "Pimpen" der Fahrzeuge besonders auch eine gute Fahrzeugphysik setzen kann. Zwar ist das Gameplay ziemlich arcadelastig, aber das tut der Stimmung und der Rennlaune keinen Abbruch. Vielleicht hätten wir uns etwas mehr Videos von Models gewünscht (statt der mässig animierten KI-Models) und etwas mehr Strecken (statt Streckenvarianten), ansonsten aber ein fettes Spiel. Daumen hoch...

Punktewertung

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   Titel Juiced 2: Hot Import Nights
   Genre Simulationsspiele
   Release 2007-10-26
   Systeme PlayStation 3
   Hersteller THQ Entertainment GmbH
   Publisher THQ Entertainment GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 6 Jahren Jahren
   Homepage
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