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InFamous Review


2009-06-07  zocki  10 Likes  0 Kommentare 
Cole McGrath wird gefürchtet - und geliebt. Er ist es der indirekt für die größte Katastrophe die Empire City je erlebt hat verantwortlich ist - doch genau diese Katastrophe gab ihm auch die Macht die Dinge wieder in richtige Bahnen zu lenken. Als Kurier war es eigentlich nur seine Aufgabe Pakete zuzustellen. Doch seine letzte Lieferung war eine Bombe, die die Stadt und damit die drei Stadtteile in Schutt und Asche legte. Die Polizei hat in diesem Gebiet die Kontrolle verloren, die früheren Ganoven und Drogendealer sind die wahren Herrscher und die Außenwelt hat Empire City in eine Quarantäne gesteckt. Keiner kommt mehr aus der Stadt heraus und keiner hinein...

Zeit für Helden!
Der Spieler schlüpft in die Rolle von Cole, der dank der Explosion nun mit Superkräften ausgestattet ist. Er kann unglaubliche Dinge mit Elektrizität anstellen. So kann er mit seinen blossen Händen Stromstösse abfeuern, die jeden Gegner aus den Latschen kippen, dazu kann er Schockwellen und Schockgranaten aussenden und besitzt die einmalige Gabe Menschen mit Stromstössen auch zu heilen. Die Energie hierfür besorgt sich Cole aus der Umgebung. Sei es vom nächsten Strommasten, einer Ampel oder die Restenergie eines Autos. Diese Supermacht hat natürlich auch Nachteile. Der Kontakt mit Wasser sollte tunlichst vermieden werden, sonst brutzelt sich Cole selbst. Im weiteren Spielverlauf kommen immer weitere Fähigkeiten hinzu wie beispielsweise ein Schutzschild oder die Fähigkeit zu gleiten.

Die Ereignisse rund um die Paketlieferung und die darauffolgende Explosion werden in Form von schön gemachten Comic-Zwischensequenzen weitererzählt, wobei unser Held schnell bemerken muss, dass jede Aktion auch eine Reaktion hervorruft. Trish, die Liebe seines Lebens, wendet sich recht früh im Spiel von ihm ab und auch die Bevölkerung in Empire City beäugt ihn zunächst skeptisch, dann sogar feindselig. Dabei hat es der Spieler selbst in der Hand wie er das Spiel spielen möchte. Als Bösewicht? Oder doch eher als Held mit weißer Weste? In sogenannten "Karma-Momenten" muss sich der Spieler entscheiden, welche Rolle er spielen möchte. Als man zum Beispiel vor einer Reihe von Polizisten steht, die die Quarantänemauer schützen kann man entweder aus der Menge protestierender Bürger auf die Cops schiessen (die dann auf die schuldlosen Bürger eindreschen) oder aber man geht schnurstracks auf die Beamten los und eröffnet das Feuer...

Du hast die Wahl...
Je nachdem wie man sich entscheidet nimmt auch das Spiel seinen Verlauf. Helden erleben so etwas andere Abenteuer als Schurken und es lohnt sich durchaus das Spiel mindestens zweimal zu spielen. Entsprechende Trophäen für gute und böse Jungs fördern dies zusätzlich. Mit der Zeit wird man so zum echten Helden oder Schurken und die Leute auf der Straße feiern dich mit Applaus oder Knipsen dich permanent mit zahlreichen Kameras - oder eben sie fürchten dich und suchen das Weite wenn du kommst.

Mit der Zeit steigt man immer tiefer in den Kaninchenbau herab. Man erfährt dank in der Stadt verteilter Audiotapes (die man finden muss) mehr über die Hintergründe und Drahtzieher der Megaexplosion, bis man in "Warren" auf einem schwindelerregend hohem Turm den vermeintlichen Superschurken gegenübersteht. Bis dahin hat man unzählige Bösewichte elektrisiert, wobei in jeder Stadt andere Schurken zum Zuge kommen. Der Schwierigkeitsgrad steigt moderat an, wobei im letzten Teil schon so manches vom Spieler verlangt wird. Unfair ist es aber nie.

Besonders gelungen: Gameplay und Steuerung. Den Spieler erwarten eine Vielzahl unterschiedlichster Missionen und dank der herausragenden Kletterkünste von Cole finden viele der Szenen in luftiger Höhe statt. Unser Held ist dabei ein echter Superkraxler, wobei die Steuerung ungemein einfach gehalten ist und auch im späteren Spielverlauf mit immer mehr Funktionen keine Fragezeichen aufkommen lässt. Man lernt schnell und wenn man den Dreh einmal raus hat hält einen nichts mehr auf. Egal ob freischwebend zwischen zwei Wolkenkratzern oder gleitend auf Schienen zur schnelleren Fortbewegung durch die Stadtteile.

Grafik und Sound
"inFamous" ist vor allem eines: Atmosphärisch. Angefangen bei der Eröffnungssequenz über die Ingame-Animationen der Helden und Schurken bis hin zur kompletten Darstellung der Stadt. Das Spiel spielt mal in kompletter Dunkelheit in einer stromlosen Stadt, dann am hellichten Tag oder nach Entdeckung der Strahlenkugel auch unter dichten Wolken mit nebelartigen Dunst in der Stadt. Die Licht- und Schatteneffekte sind hierbei herausragend und auch die sonstigen Details können sich wahrlich sehen lassen. Man hat zu jeder Sekunde den Eindruck mittendrin zu sein und trotz genialer Optik halten sich die Ladezeiten in angenehm eng bemessenen Grenzen. Einzig gelegentliche Clipping-Fehler könnte man noch anführen, aber auch diese sind eher selten und nicht besonders störend.

Auch akustisch gibts ordentlich was auf die Ohren. Der Soundtrack passt zum postapokalyptischen Charakter des Spiels, die Sprecher machen einen höchst professionellen Eindruck und verleihen dem Spiel viel Seele. Und auch die Soundeffekte passen optimal zum Spielgeschehen auf dem Schirm. Egal ob Explosionen, das Gleiten über Stromkabel oder der Schwebeflug.

Viel besser kann man es nicht machen. "inFamous" ist sicher DAS Actionspiel des Jahres, zumindest bisher und überzeugt mit grandioser Optik, einer gnadenlos guten Steuerung und genialen Spielideen. Wer auf Action steht wird das Spiel mit Haut und Haaren fressen wollen. Wahrlich elektrisierend!

Punktewertung

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   Titel InFamous
   Genre Actionspiele
   Release 2009-05-27
   Systeme PlayStation 3
   Publisher Sony Computer Entertainment
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 18 Jahren Jahren
   Homepage
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