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inFamous 2 Review


2011-09-06  syskorn  15 Likes  0 Kommentare 
Wir beginnen diesen Test mit einem Zitat von Spidermans Onkel, der mal sagte: "Aus großer Kraft folgt große Verantwortung" (im englischen: "with great power comes great responsibility"). Dieses Zitat kommt nicht von ungefähr, hat doch Spiderman immense Kräfte die er Verantwortungsvoll für das Gute einsetzen soll. Kräfte hat auch Cole McGrath, der Protagonist von inFamous 2, genauer gesagt Elektrokräfte. Wie im ersten Teil stellt sich dem Spieler die Frage: Was würdet ihr tun, wenn ihr Superkräfte hättet? Für das Gute einsetzen oder doch lieber Böse sein. So nebenbei gibt es noch ein Riesenmonster zu erledigen.

Neuer Ort, neues Glück!?
Im ersten Teil konnte Cole McGrath gerade noch Empire City retten. Jetzt schön zur Ruhe setzen, dass wäre mal was. Aber weit gefehlt.gleich zu Anfang greift eine riesige Bestie Empire City an und Cole McGrath schreitet sofort zur Tat und stellt sich dem Biest entgegen. Mit seinen Kräften sollte auch dieser Gegner kein Problem sein - sollte man meinen. Cole merkt aber schnell das er dem Gegner nichts entgegenzusetzen hat! Ihm wird klar, dass seine bisherigen Elektrokräfte hier nicht ausreichen. Cole muss stärker werden. Mit seinem Gefährten Zeke und der Agentin Kuo gelingt ihm nur knapp die Flucht nach New Marais. New Marais ist stark an New Orleans angelehnt, was man dem sumpfigen Look und der Architektur der Stadt entnehmen kann. Dort angekommen macht er sich gleich auf die Suche nach Dr. Wolfe und hofft durch seine Hilfe seine Elektrokräfte weiter zu verstärken. In der Zwischenzeit macht sich die Bestie bereits auf den Weg nach New Marais. Viel Zeit bleibt also nicht sich auf den großen Gegner vorzubereiten.den auch Milizen und Mutanten machen Cole das Leben schwer.

Gleich zum Start, im Kampf gegen das Biest, feuert inFamous 2 ein richtiges Feuerwerk an Effekten ab. Sucker Punch, die auch für die Sly Raccoon Serie verantwortlich sind, war so freundlich und hat Cole nicht all seiner Kräfte beraubt. Somit ist es mal schön nicht wieder bei null anfangen zu müssen. Oft sind die Gründe für die Beraubung der Kräfte hanebüchen und an den Haaren herbeigezogen. Dieses Problem hat Sucker Punch somit umschifft, der Spieler startet sofort voll durch.

Cole kann also gleich mal Blitze schleudern, Druckwellen erzeugen und elektronisch geladene Granaten den Gegner an den Kopf werfen. Das kostet natürlich Energie in diesem Fall Elektrizität. Die holt sich Cole, wie auch im ersten Teil, aus der Umgebung wie z. B. aus Laternen und aus anderen diversen Geräten. Anfangs ist der Energiespeicher noch nicht sehr groß, kann aber im Laufe des Spiels erweitert werden. Um Erfahrungspunkte zu sammeln, muss Cole Missionen bewältigen und natürlich zwangsläufig Gegner aus dem Weg räumen. Mit den Erfahrungspunkten lassen sich seine Fähigkeiten erweitern, die zuvor aber erst durch Erfüllung von diversen Aufgaben frei geschaltet werden müssen. Das ganze Prozedere kennt man aus anderen Spielen. inFamous 2 orientiert sich da am Genrestandard, was voll in Ordnung geht.

Neue Waffen braucht das Land. Das hat sich Coles Gefährte Zeke gedacht und gleich mal was Wunderbares erfunden: Die AMP. Das Ding sieht aus wie eine Wünschelrute, nur das Cole damit kein Wasser sucht, sondern im Nahkampf den Gegner eins über den Scheitel zieht. Die AMP kann Energie aufnehmen und im Kampf freigeben. So reiht man schön Kombos mit der AMP aneinander und schließt nicht selten mit Finishern ab. Das macht richtig Laune und gibt dem Spieler mehr Optionen im Nahkampf. Kurz noch zur Geschichte. Diese wird nicht wie in Teil 1 nur in Comicsequenzen erzählt, sondern auch in Spielgrafik. Eine gute Entscheidung!

New Marais bietet Freiheit...ein wenig
Der Standortwechsel tut inFamous 2 gut. Das soll nicht heißen das Empire City nicht spannend war, aber die Anlehnung des neuen Spielgebiets an New Orleans birgt eine gewisse Frische. Die Stadt lebt, ist voller leicht bekleideter Touristen. Schön auch der Freizeitpark und die Sumpfgebiete. Nicht alle Areale sind Anfangs verfügbar, erst nach und nach kann Cole die Gebiete mit Strom versorgen und sich so Zutritt verschaffen. inFamous 2 ist wie ein Open-World-Titel, GTA lässt grüßen, aufgebaut. Aber den Titel Open-World-Game kann sich das Spiel dennoch nicht verdienen. Dafür sind die Hauptmissionen zu linear ausgefallen. Man hat nicht das Gefühl in einer großen freien Stadt zu agieren, dafür gibt es abseits der Hauptpfade zu wenig Sinnvolles zu tun.

Etwas aus der Linearität bricht inFamous 2 dank des Moral-Systems aus. Wie auch in Teil 1 kann man sich entscheiden, ob man den Guten Weg nimmt oder lieber den Bösen. Hilft man der Polizei oder räumt man Sie aus dem Weg? Sprengt man einen Transformator in die Luft und riskiert somit auch Tote unter Zivilisten oder versorgt ihr ihn lieber mit Strom, um an Euer Ziel zu gelangen? Das im Prinzip interessante Moral-System ist aber leider zu vereinfacht worden und wirkt durchschaubar. Sehr früh im Spiel sitzt sozusagen ein "Engel-" bzw. "Teufelchen" Cole im Nacken. Auf der einen Seite findet sich die brave Agentin Lucy Kuo und auf der anderen die Rebellin Nix. Leider hat es Sucker Punch versäumt den beiden Charakteren ein gewisses Charisma zu geben. Je nach eingeschlagenem Weg erhält man zwar spezielle Fähigkeiten, Lucy und Nix schaffen es aber nicht den Spieler zum Grübeln zu bringen und das ist ja eigentlich Sinn der Sache. Insgesamt fehlt dem Moral-System die letzte Konsequenz, um einen zu packen. Es ist prinzipiell egal ob gut oder böse, beide Wege führen zum Ziel und unterscheiden sich nur in der Wahl der Fähigkeiten. Die Geschichte selbst ist fast deckungsgleich.

Tolle Stimmung, tolle Atmosphäre, verbesserte Grafik
Moral-System nicht gelungen! Sucker Punch macht es aber wieder gut und zwar mit der erzeugten Stimmung und Atmosphäre. Die Stadt hat einen schönen dreckigen Touch und eine Endzeitstimmung die bedrückend ist. Atmosphäre-Plus sind auch die TV Geräte auf denen man Nachrichten verfolgen kann. Das sollte der Spieler auch tun. So erfährt Cole viel über die Situation in Empire City und wie weit die Bestie sich noch von New Marais entfernt befindet. Wunderbar auch der Soundtrack. Von jazzigen Klängen über melancholischen Musikstücken - Sucker Punch schafft es eine spannende Welt nicht nur für die Augen zu schaffen.

Zulegen konnte inFamous 2 bei der Technik und das Enorm. Sobald Mr. McGrath seine Fähigkeiten einsetzt, geht es auf dem Schirm so richtig ab. Wenn Cole seinen Ionenwirbel startet, bleibt kein Stein auf dem Anderen. Sogar einige Gebäude lassen sich zerlegen und mit Blitzen eindecken. Cole selbst sieht einfach nur cool aus und auch das Gegnerdesign ist gelungen. Auch für den Sound kann man Sucker Punch insgesamt auf die Schulter klopfen. Die Sprecher machen ihre Sache ganz ordentlich, wenn auch nicht lippensynchron. Über Optionen kann aber die englische Sprachausgabe gewählt werden. Super sind aber die Soundeffekte, der Bass dröhnt so richtig wenn Cole mal loslegt.

Spieler die sich noch länger mit dem Spiel beschäftigen möchten, können sich dem Missionseditor widmen. So könnt ihr relativ einfach Missionen anlegen, selbst bestreiten oder sogar online der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Clevere Idee von Sucker Punch, um das Spiel länger am Leben zu halten.die Community wird schon dafür sorgen.

inFamous 2 macht vieles richtig. Die Grafik ist super, der Sound klasse und die aufgebaute Atmosphäre ist genial. Zudem wird der Editor noch für weitere unterhaltsame Spielstunden sorgen. Nur das Moral-System ist verbesserungswürdig.

Punktewertung

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   Titel InFamous 2
   Genre Actionspiele
   Release 2011-06-10
   Systeme PlayStation 3
   Publisher Sony Computer Entertainment
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
   Homepage
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