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Glover (Switch) Review

Nicht jeder Klassiker verdient ein Comeback


2025-10-27  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Glover hat alles, was man für eine Retro-Renaissance erwarten könnte: ein charmantes Maskottchen, bunte Welten und die volle 3D-Dröhnung aus der N64-Ära. Doch was auf dem Papier nach einem verschollenen Juwel klingt, entpuppt sich in der Praxis als fummeliges Geduldsspiel mit altbackener Steuerung. QUByte bringt den Handschuh zwar zurück auf die Nintendo Switch – aber ob das wirklich nötig war, ist fraglich.

Gameplay-Idee mit Schlagseite
Im Herzen ist Glover ein 3D-Platformer, der mit einem cleveren Kniff aufwartet: Statt einfach nur zu springen, musst du zusätzlich einen Ball durch die Level manövrieren. Das klingt spannend – ist aber in der Praxis oft ein nervtötender Balanceakt. Die Idee, klassische Sprungpassagen mit einem Ballspiel zu kombinieren, hätte Potenzial gehabt, scheitert aber an der Umsetzung. Was bleibt, ist ein Spielgefühl zwischen Jonglage und Frust, bei dem zu oft der Ball wortwörtlich verloren geht.

Charmant, aber nicht schön gealtert
Optisch versucht Glover den Spagat zwischen Retro-Look und HD-Aufbereitung. In Full-HD und 16:9 macht der Titel auf den ersten Blick eine solide Figur, doch beim zweiten Hinschauen fallen Schattenartefakte, seltsame Lichteffekte und eine gewisse Tiefenunschärfe auf. Es ist eben ein Spiel, das man seiner Entstehungszeit ansieht – und das nicht nur im positiven Sinne.

Steuerung mit Tücken
Die größte Schwäche bleibt die Steuerung. Während der Handschuh allein noch präzise zu kontrollieren ist, wird es mit Ball in der Hand zur Geduldsprobe. Springen, Abprallen, Werfen – alles will exakt getimt sein, sonst ist schnell ein Leben futsch. Das hat weniger mit Skill zu tun als mit veraltetem Game-Design. Moderne Spieler dürften hier schnell die Lust verlieren.

Soundtrack: Das Highlight im Handschuh
Lob verdient der Sound. Die Musikstücke sind verspielt, charmant und tragen das nostalgische Flair gut. Sie untermalen das Geschehen passend und sind der Teil des Spiels, der wirklich gut gealtert ist. Leider kann der Sound nicht über die spielerischen Schwächen hinwegtäuschen.

Glover ist ein Spiel für Fans – und selbst die müssen bereit sein, mit einer Menge Kompromisse zu leben. Die Idee hinter dem Spiel ist durchaus mutig, aber die Umsetzung wirkt aus heutiger Sicht einfach zu unfertig. Wer den Titel damals geliebt hat, findet hier vielleicht einen Hauch von Wiedersehensfreude. Wer aber eine echte Perle aus der N64-Ära erwartet, wird feststellen: Man muss wirklich nicht jeden Klassiker gespielt haben.

Punktewertung

Gameplay
51
Grafik
52
Sound
70
Steuerung
42

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