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Gary Grigsby's War in the East: The German-Soviet War 1941-1945 Review


2011-09-17  Spielemagazin  7 Likes  0 Kommentare 
Thematisch ist der zweite Weltkrieg in den letzten Jahren von der Computerspielindustrie mehr als einmal ausgereizt worden. Auf dem Markt tummeln sich etliche Titel, die in irgendeiner Art und Weise mit dem Weltkrieg verbunden sind. So auch Gary Grigsby's War in the East: The German-Soviet War 1941-1945. Doch wer nun einen weiteren Shooter im Weltkriegsgewand erwarten würde, der kann beruhigt aufatmen. Bei The German-Soviet War handel es sich um einen Strategietitel.

Gary Grigsby's War in the East: The German-Soviet War 1941-1945
Dabei erinnert The German-Soviet War an eine Generation längst vergangener Computerspiele, deren Ära schon längst vergessen zu sein scheint: die Rundenstrategie. Das Spiel ist also in Züge aufgeteilt und jeder Spieler hat theoretisch unbegrenzt Zeit, seinen Zug zu planen und die entsprechenden Befehle zu geben. Was auf den ersten Blick langweilig erscheint, erweist sich bei genauerem hinsehen als zwingend nötig. Die Detailtiefe des Spiels, aber auch der Umfang an zu kontrollierenden Einheiten, würde eine Bedienung in Echtzeit schier unmöglich machen.

The German-Soviet War versetzt den Spieler an die Ostfront des zweiten Weltkriegs. Dabei schlüpft der Spieler nicht etwa in die Rolle eines einfachen Generals, sondern des Oberbefehlshabers aller Streitkräfte an der Front. Die Befehlsgewalt ist somit also ultimativ. Den Spieler erwartet eine detaillierte Generalstabskarte von den Grenzen Berlins bis hin zum Ural. Die Karte ist aufgeteilt in Hexfelder, wobei jedes Feld einen Raum von 10x10 Meilen darstellt. Spätestens jetzt werden die Ausmaße von The German-Soviet War bewusst. Als Spieler kann man nun schlichtweg in jedes nur denkbare Detail der Kriegsführung eingreifen, sei es die Logistik, die Zusammenstellung von Truppen, Marschrouten, der Aufstellung des Offizierkorps oder Bewaffnung der eigenen Armee. Standardmäßig werden die Truppen auf der Divisionsebene befehligt, jedoch ist es auch möglich Einfluss auf Regimente und Brigaden zu nehmen. Ob sich der Spieler auf die Seite der deutschen Wehrmacht oder der roten Armee schlägt, steht ihm frei.

Die Zeilen deuten es an: The German-Soviet War ist kein Leichtgewicht. Der Detailreichtum und die Tiefe des Spiels machen eine Einarbeitung von mehr als nur ein paar Stunden notwendig. Dem Spiel liegt ein dickes Handbuch bei, und das nicht etwa zur Zierde. Gelingt es aber diese Hürde zu nehmen, so stellen sich alsbald die ersten Erfolge auf dem virtuellen Schlachtfeld ein. Ein Spaziergang ist das Spiel zu keinem Zeitpunkt, die mitgelieferten Kampagnen sind knackig und fordernd, selbst auf einer niedrigen Schwierigkeit. Hervorzuheben ist an dieser Stelle auch noch einmal der umfangreiche Szenarioeditor, mit dem man eigene Schlachten der Ostfront kreieren kann. Die mitgelieferten Kampagnen sorgen jedoch auch so für eine langanhaltende Beschäftigung.

Wer jedoch filmreife Explosionen und Lichteffekte oder ohrenbetäubenden Schlachtenlärm erwartet, der wird von The German-Soviet War enttäuscht. Es handelt sich audiovisuell durch und durch um eine Simulation, die in einem funktionalen und übersichtlichen, jedoch sonst biederem Gewand daher kommt.

Features:


    • 4 Hauptkampagnen (Start: 1941, 1942, 1943, 1944)
    • Karte erstreckt sich von 100 Kilometern westlich Berlins bis zu den Bergen des Urals
    • Detailreiche Darstellung im Maßstab 10 Meilen je Hex-Feld
    • 4.000 unterschiedliche Einheiten und einfaches Hinzufügen weiterer per Editor
    • Regimenter, Bataillone und ganze Divisionen mit Millionen Individual-Einheiten
    • Mehr als 500 historische Personen auf Kommandoebene
    • Umfassender Editor und spannender 2-Spieler-Modus



Optisch ein Graus, spielerisch wird es Hardcore-Strategen dennoch ansprechen. Damit ist "Gary Grigsby's War in the East: The German-Soviet War 1941-1945" aber mit Sicherheit kein Spiel für Gelegenheitsspieler, die oberflächlich irgendwas "daddeln" möchten. Es ist eine beinharte Simulation mit einer Optik aus den 80ern.

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