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Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer Review


2008-09-24  Spielemagazin  9 Likes  0 Kommentare 
Silver Surfer ? Fantastic Four ? Klingelt da nicht irgendwas bei Spielern deutlich jenseits der 35 ? Da gab es doch mal was. Nannte sich in den 70ern des vergangenen Jahrtausends übrigens Marvel, war ein Comic (Pfui, böses Wort) und diente der Vor-Computerspieler-Generation als erbauliche Freizeitbeschäftigung. Es handelt sich bei ROTSS (mal ganz frech abgekürzt) demnach um eine Umsetzung eines vorhandenen Stoffs in ein Computerspiel, genauer gesagt, eins für die Playstation 2. Diverse andere Konvertierungen sind ebenfalls erhältlich, hier beschränken wir uns aber mal auf die PS2 Umsetzung.

Wie eigentlich jedesmal, wenn bekannter Stoff eine Lizenz zur Portierung auf andere Medien erhält, so ist auch diesmal bereits ein schaler Vorgeschmack vorhanden wenn man nur die Verpackung sieht. Wem fallen nicht zahllose lizensierte Titel ein, die so oder so, spätestens nach der Ausschlachtung in allen verfügbaren Medien, ein schlimmes Ende nahmen. Meist glänzten sie durch Namen, Lizenzen und Orignalirgendwas, weniger durch Innovationen, Spielwitz oder Atmosphäre. Aber davon sagen wir uns nun los und betreten die Welt der Superhelden, -schurken und -abenteuer.

Scene 1, Introduction und special guests
Seines Zeichens Chef und unumstrittener Anführer der Fantastic Four (wir behalten mal den englischen Namen um Verwechselungen mit einer im deutschsprachigen Raum bekannten Musikband zu vermeiden) ist Reed Richard. Sein Markenzeichen als Superheld ist die unglaubliche Verformbarkeit seines Körpers oder Teilen davon. Seine Frau Susan glänzt im Gegenzug durch Tarnung und die Fähigkeit zur Telekinese. Nummer drei im Bunde ist der leicht aufbrausende Ben Grimm, auch als "Das Ding" bekannt, da er nicht gerade durch optische Modelfähigkeiten hervorsticht sondern eher seiner gewaltigen Kräfte und undurchdringlichen Haut wegen. Last but not least, Susans kleiner Bruder Johnny die menschliche Fackel, dessen Ausstrahlungen schon für so manche Hitzewallung bei Freund und Feind gesorgt hat.

Als netten, unkomplizierten Einstieg in die Welt der Superhelden sehen wir der Hochzeit von Reed Richards und Susan Storm zu. Die kleine Feierlichkeit wird allerdings überschattet von einem weniger freundlichen Geschöpf, dem Silver Surfer. Dessen Hauptfähigkeit, der er auch seinen Namen verdankt, ist es, kosmische Energie zu bündeln und diese zu verschiedensten Zwecken einzusetzen. Plant er gerade nichts Besondere, so nutzt er diese Energie um auf einem silbernen Surfbrett durch die Gegend zu fliegen. Zur Hochzeit war er zwar nicht eingeladen, aber irgendwie muss man ja auch mal eine Intro aufbauen. Das ein ebenfalls bekannter, ebenfalls leicht negativ eingestellter "Kollege" vom Silver Surfer mitspielt, Dr. Doom genannt, erfahren wir hier ebenfalls.

Vorhang auf, Film aehhh Spiel ab.
Als Vorlage des Spiels dient, wie sollte es anders sein, leider nicht die Originalcomicgeschichte sondern der darauf basierende Film. Also quasi die Umsetzung einer Umsetzung. Da der Film betont actionlastig und weniger familienfreundlich aufgebaut ist, bot sich ein nettes kleines Prügelspiel an, die Adventureversion wäre wohl etwas betulicher geworden. Wir wählen unseren Helden und stapfen durch diverse Hintergrundszenarien, immer auf der Hut vor potentiellen Gegnern, die uns natürlich haufenweise entgegengestellt werden.

Je nach gewähltem Helden bleiben dann diverse Möglichkeiten mit diesen fertig zu werden. Sei es durch rohe Gewalt (Das Ding) oder erhitzte Wurfgeschosse (Fackel). Die Schauplätze folgen dabei dem Drehbuch und alle Helden die nicht gerade gesteuert werden folgen treu und brav dem jeweiligen Vorauseiler.

Und......................... Action!
Gesehen wird das ganze Geschehen aus der Sicht des unbeteiligten Beobachters, auch Isoperpektive genannt. Diese hat allerdings manchmal ihre Tücken, etwas bei Entdecken der Gegner bzw. Sichten evtl. Gegenstände. Leider läßtz sich die Perpektive nicht ändern. Die wenigen kniffligen Stellen an denen unser Lieblingscharakter Ben mal nicht weiterkommt, lassen sich recht einfach mit den Spezialfähigkeiten seiner 3 Kollegen lösen, so dass man wirklich nicht gerade von einem anspruchsvollen Spiel sprechen kann. Für den Fall dass man sich tatsächlich mal verläuft, gibt's eine einblendbare Karte. Je nach Fortschritt im Spiel wird man mit Erfahrungspunkten belohnt die sich in diverse Verbesserungen umsetzen kann bzw. in Special-Moves (ja, genau die Dinger die wir an den aisatischen Hau-Draufs so mögen).

Vom reinen Spielverlauf gesehen, bietet ROTSS leider auch nicht mehr als wir bereits am Anfang vermuteten. Die Level wechseln sich zwar ab, doch ein gewisser Deja Vu Effekt stellt sich doch viel zu oft ein. Die Gegner werden irgendwie auch nicht intelligenter und auch die eingestreuten Rätselchen lassen nur wenig Hoffnung auf Besserung aufkommen. Gut, die Levels sehen alle nett aus aber der Reiz des Neuen erliegt doch schon recht bald dem ermüdenden "Haudrauf und gut is" Empfinden. Man probiert halt alles durch, nutzt evtl. auch mal die Special Moves bzw. die Gruppen-Moves (hier machen alle 4 tatsächlich mal etwas gemeinsam), aber eine richtiges Spannungspotential tut sich leider nicht auf.

Die Crew
Die leider, wie so oft bei Lizensierungen, auf der Strecke gebliebenen Werte des schönen Spiels, Grafikdesign, Sound, Hintergundmusik und Atmosphäre tragen auch bei ROTSS nicht dazu bei, den Spielspass über das Mittelmaß zu erheben. Die Grafik fällt teilweise recht trist und bescheiden aus, die Sounds sind prügelspielkonform aber nichts Besondere und von Hintergrundgedudel zu sprechen erhält hier eine ganz neue Form der Daseinsberechtigung. Also auch auf der technischen Seite leider nichts Besonderes zu vermelden.

Wenig auszusetzen gibt es bei der Steuerung. Wie auch ? Da nur einfachste Manöver, wenige Special Moves und Team-Moves die Mittelmäßigkeit durchdringen war hier wahrscheinlich am wenigsten falsch zu machen. Nichtsdestotrotz kann man über die Bedienung des Spiels wirklich nichts Negatives sagen. Sie erschliesst sich auch Neulingen im Genre und kann daher bedenkenlos als optimal eingestuft werden. Dadurch dass hier bis zu 4 Spieler gleichzeitig Hand anlegen können läßt sich evtl. sogar der Spielspass etwas steigern. Der Ein- und Ausstieg neuer Spieler ist jederzeit möglich.
Der Schwierigkeitsgrad bewegt sich leider auf einem recht niedrigen Niveau, natürlich abhängig vom Erfahrungsgrad des oder der Spieler. Aber halbwegs geschickten PS2 Spielern wird es schwer fallen mal auf einen gesicherten Spielstand zurückzugreifen, da dies nur dann der Fall ist, wenn man es tatsächlich geschafft hat alle 4 Helden gleichzeitig in den Superheldenhimmel zu schicken. Ärgerlich daran ist bloss, dass die Speicherstellen dermassen weit auseinanderliegen.

Wie definiert man am besten Mittelmaß? Man nimmt das Spiel Rise of the Silver Surfer und deklariert es als Messlatte! Alles was ein bischen besser ist, ist gut, alles was ein bischen schlechter ist, ist schlecht. Es ist technisch einwandfrei aber eben nur mittelmäßig, der Schwierigkeitsgrad bewegt sich nahezu gelangweilt auf der mittleren Spur und alles in allem erhebt sich weder irgendetwas aus der Menge noch taucht irgendetwas unter. Größtes Manko ist sicherlich die fehlende Abwechslung, die es extrem schwer macht sich bis zum Endlevel zu motivieren, größtes Highlight ist die gelungene Steuerung.

Punktewertung

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   Titel Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer
   Genre
   Release 2007-07-27
   Systeme PlayStation2
   Publisher Take-Two
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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