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Dirt 3 Review


2011-06-19  Spielemagazin  13 Likes  0 Kommentare 
Dreck, Schweiß und Getriebeöl - genau das sind die Komponenten des dritten Teils der "Dirt"-Rennspielreihe. Dieser Klassiker des Rennspielgenres bietet auch in der diesjährigen Version klassisches Offroad-Feeling mit einigen neuen sehenswerten Features. Insofern ist "Dirt 3" weniger ein komplett neues Spiel, sondern vielmehr eine solide Weiterentwicklung der vorangegangenen Teile. Dennoch werden Puristen nicht rundum glücklich sein.

Das waren noch Zeiten...
Mit etwas Wehmut blicken Hardcore-Rallyfans auf die Colin McRae-Serie zurück. "Colin McRae Rally" war einfach etwas für beinharte Offroad-Enthusiasten mit genügend Benzin im Blut. Damals startete man eine Meisterschaft, raste in verschiedenen Ländern durch Wüsten und Eislandschaften, zwischendrin hatte man Gelegenheit an seinem Auto herumzudoktorn und diverse Reparaturen durchzuführen, um dann wieder ins Renngeschehen einzugreifen. Die Etappen dauerten gerne mal ein bisschen länger, dafür war das Fahrerlebnis "Rally pur"...

Dirt 3
Im Jahre 2011 ist vieles anders, manches gleich und auch vieles besser - dennoch werden sich Hardcore-Raser mitunter etwas schwer tun. In den übersichtlich gestalteten Menüs kann man sich zunächst für einen Spielmodus entscheiden. Die "Dirt Tour" ist eine Art Karrieremodus, bei dem dich nette Stimmen aus dem Off durch eine virtuelle Karriere als Rennfahrer geleiten. Im Multiplayer-Modus kann man sich im Splitscreen-Modus oder Online gegen Freunde und Unbekannte aus der ganzen Welt messen. Der Splitscreen bietet Rennaction für bis zu 2 Spieler. Immerhin... Hinter dem Menüpunkt "Einzelspieler" verbirgt sich das Zeitfahren und das "Einzelrennen".

Die "Dirt Tour" bildet natürlich das Herzstück des Spiels und bietet Rennaction auf dem ganzen Globus, von Kenia und Norwegen bis hin nach Monaco und Aspen. Vor der Kulisse der klassischen Rallye-Heimat Skandinavien, über den Dschungel Kenias bis hin zu den Wäldern Europas und der USA. Dabei führt die wilde Fahrt über Schotter, Schlamm, Asphalt und erstmals seit Bestehen der Dirt-Reihe auch auf Schnee und Eis. Das gabs zwar zu Zeiten von "Colin McRae Rally" auch schon, findet nun aber verdient wieder Einzug in die aktuelle Serie. Bemerkenswert: Der Schnee bleibt wunderschön an den Reifen und am Auto haften, das Partikel- und Physik-Modell ist wirklich sehenswert. Desweiteren ergänzen Nachtrennen und Regen das Fahrerlebnis.

Och menno...
Die Puristen werden wiederum verschiedenes bemängeln. Wieso sind die Etappen so kurz? Warum hat man in "Dirt 3" nicht auf Gymkhana-Veranstaltungen (eine Art Hindernis-Parkour) verzichtet? Müssen die Drift-Challenges wirklich sein? Wieso sind die Ladezeiten so lang?

Viele Fragen, wenig Antworten. In unseren Augen ist "Dirt 3" mit Ausnahme von einigen kleineren Schwächen eigentlich rundum gelungen. Die Länge der Etappen ist sicherlich etwas dem Ansatz geschuldet, dass man versucht hat, das Spiel auch für Arcade-Gamer interessanter zu machen. Es ist eben nicht der ultra-reinrassige Rally-Racer, sondern viel Simulation mit mehr als einer Prise Arcade. Muss man drauf stehen, keine Frage. Aber es gibt ja auch im Rennsim-Zirkus mehr als nur "GT5", sondern eben auch "Need for Speed" und Konsorten. So ähnlich verhält es sich dann auch bei "Dirt 3". Die Gymkhana- und Drift-Veranstaltungen lockern das Ganze etwas auf.

Grafik, Sound und Ladezeiten

Bleibt noch die Frage offen, wieso die Ladezeiten so lang sind. Das fällt uns wiederum leicht zu beantworten: Weil die Grafik vom Feinsten ist. Allein das Schadensmodell hat einen Gold-Award verdient, dazu gesellen sich dann noch atmosphärische Strecken mit tollen Rennverläufen, eine stimmige Landschaft, geile Partikelmodelle und schicke Boliden. Über 100 Strecken - mehr als doppelt soviele wie in DiRT 2. Und wagentechnisch ist vom Mini Cooper und Audi Quattro bis hin zu Ford Fiesta und Fiat Punto alles dabei was Rang und Namen hat. Hier kann man nicht wirklich meckern und dass all das seinen Preis hat ist irgendwie klar. Natürlich wünschten auch wir uns schnellere Ladezeiten, aber man kann einfach nicht alles haben.

Noch ein paar Worte zu der überaus gelungenen Steuerung: Diese ist wie gewohnt sehr, sehr feinfühlig, also nichts für Joystick-Rambos. Wer sich aber mal darauf eingependelt hat, der kommt schnell damit klar.

Zu guter Letzt noch ein Wort zu den röhrenden Motoren, dem gelungenen Soundtrack und den passenden Umgebungsgeräuschen: Geil.

"Dirt 3" ist die Krönung der bisherigen Dirt-Serie. Puristen werden sich zwar an einigen Entscheidungen stören, dennoch bietet das Spiel mehr als bisher. Etwas mehr "Colin McRae" hätte aber auch uns gefallen, was letztlich einen Gold-Award verhindert.

Punktewertung

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   Titel Dirt 3
   Genre Actionspiele
   Release 2011-05-24
   Systeme PlayStation 3
   Publisher Koch Media GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 6 Jahren Jahren
   Homepage
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