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Das Testament des Sherlock Holmes Review


2013-09-08  syskorn  14 Likes  0 Kommentare 


Sherlock Holmes ist wieder in aller Munde. Spätestens nach dem ersten, von Guy Ritchie (Robert Downey Jr. spielt die Hauptrolle) genial inszenierten Kinofilm, ist Sherlock Holmes wieder "cool". Auch der zweite Kinofilm war gerade visuell atemberaubend. Die Serie wiederum, mit Benedict Cumberbatch als Sherlock, setzt auf andere Stärken und will gar nicht wie der Kinofilm sein. Egal, beide Formate sind Unterhaltung auf hohem Niveau. Der neue Kult um Sherlock Holmes schreit nach einem weiteren Sherlock Holmes Videospiel... ah hier haben wir eins.

"Das Testament des Sherlock Holmes" ist eine Umsetzung der PC-Version die im Oktober 2012 erschienen ist. Wir spielen im Jahre 1898 natürlich niemand geringeren als Sherlock Holmes, der anfangs mit einem eigentlich recht trivialen Fall beauftragt wird. Dem Marquis von Conyngham wurde eine sehr kostbare Perlenkette entwendet und er möchte niemand geringerem als Sherlock Holmes, um den Fall zu lösen. Für Sherlock Holmes ist so ein Fall natürlich ein leichtes und es fällt ihm nicht schwer, die Kette wieder aufzutreiben und dem Besitzer auszuhändigen. Fall gelöst, ab aufs Sofa also. Falsch gedacht, Sherlock! Am nächsten Tag entdeckt Dr. Watson einen an den Haaren herbei gezogenen Artikel über Holmes in der Zeitung. In diesem wird behauptet, dass Holmes gar nicht den Dieb gefangen hat, sondern dass er selbst der Dieb sei. Grund: Die zurückgegebene Kette wurde als Fälschung entlarvt. Und da Holmes der Letzte war, der die Kette in den Händen hielt, fällt der vermeintlich lächerliche Verdacht zurück auf den Detektiv. Es gilt nun für Sherlock Holmes seine Unschuld zu beweisen und er beginnt mit der Hinweissuche.

Wir steuern Mr. Holmes mit dem linken Stick. Das Spiel lässt uns zwischen der 3rd und 1st Person-Perspektive wählen. Die 3rd Person-Perspektive ist besser um eine Gesamtübersicht über die Locations zu erhalten, die 1st Person solltet ihr nutzen um Gegenstände genauer betrachten zu können. Der Wechsel zwischen den Perspektiven funktioniert gut, wobei die Steuerung ab und an zu hakelig reagiert. Auf dem PC hatte man noch die Möglichkeit per Point&Click sich durch die Locations zu bewegen. Aufgrund des Fehlens einer Maus, hätte das auf Konsolen aber keinen Sinn gemacht. Wer aber bereits bei "L.A. Noire" nach einiger Einübungszeit mit der Steuerung klar kam, wird sich auch bei "Das Testament des Sherlock Holmes" relativ flott an die Steuerung gewöhnen.

Wir bewegen uns von Raum zu Raum und halten Ausschau nach kleinen Lupen. Diese gewähren uns Informationen und Hinweise, die wir unserem Notizbuch anfügen. Wie bei "L.A. Noire" lassen sich manche Objekte aufheben und per Rätsel oder Minispiel untersuchen. Das müssen wir zwar oft wiederholen, aber es macht dennoch Laune die Rätsel so zu lösen. Neben der Hinweissuche, sind auch Gespräche ein wichtiges Werkzeug um im Spiel voranzukommen. Erwartet aber nicht wunderbare animierte Gesichter wie bei "L.A. Noire", wo man Emotionen ablesen konnte. Die Dialoge sind nicht sehr interaktiv, man kann dem Gesprächspartner im Laufe des Gesprächs verschiedene Fragen stellen, sonst passiert hier wenig. Hier verliert das Spiel etwas an Spannung und es ist irgendwann mühselig die benötigen Informationen aus den Personen herauszuquetschen.

Die große Stärke des Spiels sind eh die abwechslungsreichen Rätsel. Hier wird man z. T. richtig gefordert und man freut sich wie ein Kind, wenn man ein knackiges Rätsel gelöst hat.




Weitere Stärke des Spiels: die Atmosphäre. Audio-visuell ist das Spiel äußerst gelungen. Den Hauptprotagonisten umweht ein Charme, der einen gleich einnimmt, vor allem Holmes überzeugt. Die Synchro kann als mehr als gelungen eingestuft werden, verstärkt sie die Atmosphäre um ein vielfaches. Nur die technischen Probleme vermiesen einem die Stimmung. Man versteht nicht, warum die Bildrate bei Kameradrehungen einfach einbricht und bei Dialogen manchmal das nächste Sprachsample zu schnell abgespielt wird, was zu zu Sprachfetz-Dialogen führt. Schade, das zehrt an der Atmosphäre und wirkt unnötig.

Dennoch können Rätsel- und Sherlock Holmes Fans bedenkenlos zugreifen.



Das Testament des Sherlock Holmes macht sehr viel richtig. Rätsel und Atmosphäre sind über alle Zweifel erhaben, wären nicht die unnötigen technischen Schwächen, die an dem insgesamt stimmigen Spiel zehren.

Punktewertung

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   Titel Das Testament des Sherlock Holmes
   Genre Actionspiele
   Release 2012-09-21
   Systeme PlayStation 3
   Publisher Koch Media GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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