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Das Schwarze Auge - Nordlandtrilogie - Schicksalsklinge Review


2013-08-29  Kornel Janisio  11 Likes  0 Kommentare 
Das Pen&Paper-Rollenspiel "Das Schwarze Auge" kann auf eine lange Vergangenheit zurückblicken. Gleiches gilt für den Computerspielableger "Die Schicksalsklinge" die 1992 für PC (noch für DOS) und Amiga erschienen ist. Nun versuchen wir uns an dem Remake und schauen ob es einen Blick wert ist oder ob es sich hier eher um ein "blaues Auge" handelt.

Grüne Welle

An der Westküste von Aventurien, dem Hauptkontinent des DSA-Fantasysettings, tummeln sich vermehrt Orks in der Region rund um Thorwal. Das kann nur eines bedeuten: Invasion! Daher bekommen wir als Heldengruppe den Auftrag, das legendäre Schwert "Grimring" aka die "Schicksalsklinge" zu finden, um den Eroberungsplan der Orks zu vereiteln. Während der Suche nach dem Schwert haben wir jedoch genug Gelegenheit Thorwal relativ frei zu erkunden. Es locken die typischen Sidequest, immer mit dem Ziel, die eigene Ausrüstung und Party zu verbessern.

Partytime!

Die Charaktergenerierung ist sehr ausführlich. Die erst halbe bis ganze Stunde des Spiels kann man allein damit verbringen, seine Party nach den persönlichen Vorlieben zu optimieren. Zur Wahl stehen diverse Klassen und Rassen (unter anderem drei Sorten Elf) mit verschiedensten Startwerten und Fähigkeiten. Jeder Charakter verfügt über eine Basisliste an positiven Eigenschaften wie zum Beispiel Stärke und Geschick, aber auch eine negative Eigenschaften-Liste wie Gier oder Höhenangst. Dazu kommen noch verschiedenste Talente in Kategorien wie Kampf, Körper und sogar Social Skills (für den Flirt mit der netten Bardame/Barherren). Charaktere, die in den arkanen Künsten bewandert sind, können zusätzlich noch ihre Expertise in den unterschiedlichsten magischen Kategorien verbessern. Wir kriegen zu Beginn des Spiels zwar eine komplette Party vorgeschlagen, können diese aber nach belieben Leveln oder aber sogar komplett austauschen. Wer also schon immer mal eine komplette Hexenparty mit einer Armee aus beschworenen Besen anführen wollte, kann dies hier endlich tun!

Nach einem Level-Up gilt es, sich in den Statusbildschirm des jeweiligen Partymitglieds zu vertiefen und insgesamt ein positives Basisattribut um einen Punkt zu verbessern und ein negatives Attribut um einen Punkt zu verringern. Danach warten die diversen Talent- und Zauberpunkte auf ihre Verteilung. Wobei diese eher als Versuche statt richtiger Punkte gesehen werden sollten. Denn ein Talent-Level-Up kann durchaus auch mal schiefgehen und der Punkt ist verschwendet.

Perspektivenwechsel

Innerhalb von Städten bewegt man sich mit der WASD-Steuerung in der Ego-Perspektive, kann Tavernen betreten, Aufträge sammeln, Handel treiben und so weiter. Sollte Platz in der Party sein (vielleicht aufgrund eines unglücklichen Zwischenfalls mit einem Besen), kann ein vorgefertigtes Mitglied in jeder Stadt angeheuert oder ein neues Mitglied erstellt werden. Zwischen Städten oder zu anderen Zielen kann per Wegweiser gereist werden. Dabei besteht die Option einen Gewaltmarsch durchzuführen oder gelegentlich zu Rasten. Random-Encounters inklusive. Kämpfe werden Rundenweise aus der Isoperspektive ausgetragen. Aufgereiht nach Initiative beginnen die Charaktere dann mit ihren Angriffen. Kämpfer bewegen sich in Nahkampfreichweite, Bogenschützen feuern ihre Bögen (sofern sie ein freies Schussfeld haben, zum Beispiel wenn sie nicht von einem Kameraden blockiert werden) und Magier tun das, was sie eben am besten können.

Pflastersteine

Die Grafk von "Schicksalsklinge" sieht sehr angestaubt aus. Und damit ist nicht die 1992er-Version gemeint. Hinsichtlich dessen ist das Remake schon ein Upgrade, aber eine Augenweide ist es trotzdem nicht. Die Menschen in den Städten und sogar die Stadtumgebungen selbst sind sehr schlicht bis gar nicht animiert. Auch in den rundenbasierten Kämpfen wird die Grafik nicht besser. Die Animationen darin sind fast schon lachhaft schlecht. Und doch kommt es oft trotz der eher simpel anmutenden Grafik zu Framerateeinbrüchen. Auch die Soundeffekte lassen zu wünschen übrig. Manchmal fehlen Sounds sogar völlig, was vor allem den Kämpfen eine Art Todesstoß versetzt. Allein die Musik vermag ein gewisses Mittelalterflair zu vermitteln, jedoch reicht sie bei weitem nicht aus, um über den Rest der optischen und akustischen Mängel hinweg zu trösten. Als Randnotiz sei jedoch erwähnt, dass das Spiel seit seinem offiziellen Erscheinungstermin auf fast täglicher Basis gepatched wurde und es wahrscheinlich noch wird. Es kann also durchaus sein, dass die Qualität des Spiels sich zumindest auf der Präsentationsebene nach Erscheinen dieses Reviews stark verändert (und hoffentlich verbessert) hat.

Für Fans des Originals oder RPG-Freunde mit hoher Toleranzschwelle vielleicht interessant. Alle anderen können getrost wegschauen oder warten noch ein paar Patches ab.

Punktewertung

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   Titel Das Schwarze Auge: Schicksalsklinge (Version 2013) - Collectors Edition
   Genre
   Release 2013-07-30
   Systeme Windows 7
   Publisher EuroVideo Bildprogramm GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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