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Crazy Frog Racer


2008-09-24  Spielemagazin  6 Likes  0 Kommentare 
Man kam im letzten Jahr kaum drumherum die Bekanntschaft mit "The Annoying Thing", besser bekannt auch als "Crazy Frog" zu machen. Angefangen hat alles mit einem recht sinnlosen aber durchaus witzigen kurzen Videoclip, der schnell in der Internetgemeinde kursierte und schließlich auch als Klingelton seinen Weg aufs Handy fand. Als die Produzenten sahen, dass dieses Konzept funktionierte bastelte man kurzerhand ein zweites computeranimiertes Video und engagierte ein junges, deutsches Musikproduzententeam, die es tatsächlich vollbrachten nicht nur in Deutschland einen Nummer 1 Hit in den Charts zu platzieren. Nachdem das Remake der Titelmusik zu "Beverly Hills Cop" so ein großer Hit wurde, ist die kleine blaue Amphibie recht umstritten. Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn.

Crazy Frog ist nicht zu stoppen

Nun hat er also die Welt der Klingeltöne (vorläufig) verlassen und schickt sich mit Hilfe der Karlsruher Entwickler von CDV an eine Karriere als Rennfahrer auf PC, PS2 und GBA zu starten. Als fahrbarer Untersatz dient im Spiel das bekannte imaginäre Moped auf dem unser kleiner, blauer Freund insgesamt 12 Rundkurse zu absolvieren hat. Das Streckendesign ist hierbei absolut abenteuerlich: Sprünge über mehrere hundert Meter jagen selbst dem abgebrühtesten Piloten noch eine ordentliche Dosis Adrenalin in die Blutbahn und Steilkurven, winklige Ecken und Loopings fordern stets die volle Aufmerksamkeit. Teilweise ist das Design schon recht knifflig, rast man beispielsweise mit Volldampf auf einen Hügel zu kann es gut sein, dass sich dahinter eine tiefe Schlucht befindet und man muss ordentlich Schwitzen um den Frosch wieder zielsicher auf der Bahn zu platzieren. Kleiner Tipp: Nehmt an solchen Stellen etwas Gas weg bevor ihr über die Klippe springt, das zahlt sich in jedem Falle aus.

Als ob das nicht schon schwierig genug wäre haben auch deine Konkurrenten auf der Strecke etwas gegen deinen Sieg und so streben auch Drone, Bobo, Mathilda und Flash den Platz auf dem obersten Treppchen des Siegerpodests an. Dabei ist Ihnen jedes Mittel heilig, auch der Einsatz von Waffen, Minen und ähnlichen Power Ups, die wirklich in großer Anzahl auf der Strecke herumliegen. Hat man einmal ein solches Objekt aufgenommen lässt es sich auch sofort einsetzen, die Steuerung ist in dieser Hinsicht sehr intuitiv und kann auch im sonstigen Spiel in Sachen Genauigkeit und Anwendung überzeugen.

Küss mich, ich bin ein Frosch !

Während man so über die Strecke heizt hat man kaum Zeit ein Auge auf die Umgebung zu werfen. Schade, denn die Grafik weiß durchaus zu überzeugen. So sind die Strecken und auch die komplette Szenerie durchaus sehenswert. Auch die Fahrzeuge und die unterschiedlichen Spielcharaktere sind witzig und überzeugend grafisch realisiert worden. Während aber das Streckendesign sehr einfallsreich ist, unterscheidet sich die Atmosphäre von Strecke zu Strecke oftmals nicht deutlich genug. Man hat nicht selten den Eindruck immer in der gleichen Stadt nur auf unterschiedlichen Wegen herumzukurven. Da hätten wir uns etwas mehr Abwechslung gewünscht.

Was uns musikalisch erwartet war ja wohl klar, oder ? Natürlich bestreiten wir unsere Rennen begleitet von den Klängen aus dem Crazy Frog-Imperium, also stampfende Beats und hippe Elektro-Mukke mit nicht zu unterschätzendem Tanzfaktor. Dennoch lässt sich natürlich über Musik köstlich streiten und so dürfte es wohl jedermanns Geschmack überlassen sein, ob er die optionale Musik mitlaufen lassen will. Soundtechnisch gibt es sonst am Game nicht viel auszusetzen. Die Geräuschkulisse passt zu dem Geschehen auf der Strecke und ergänzt das Spiel auf gelungene Weise.

Der plappernde Provokateur...

Nach 20 Millionen Euro Gewinn durch die Klingeltonvariante des Filmmusik-Evergreens "Axel F." (Beverly Hills Cop) war abzusehen, dass der Frosch auch einen Weg in die digitalisierte Welt der Gamer finden würde. Und tatsächlich kann man auch angesichts des Preises für das Game nicht davon reden, dass es nicht gut wäre. Leider hapert es vor allem etwas an der Langzeitmotivation. "Crazy Frog Racer" eignet sich vor allem für ein kurzweiliges Spiel, am besten mit ein paar Freunden, bevor man abends selbst auf die Piste geht oder als Intermezzo kurz vor den Hausaufgaben. Man kann sich nur schwerlich über Stunden vor den Bildschirm fesseln und das Spiel durchspielen, denn nach einigen Runden auf den verschiedenen Strecken sinkt die Motivation doch merklich.

Für ein Spielchen zwischendurch hingegen ist der "Crazy Frog Racer" nahezu ideal. Da macht es dann schon Laune den kleinen Schleimer über die Piste zu jagen und durch den Grossstadtdschungel zu hetzen. Man sollte natürlich keine größeren Probleme mit dem Frosch haben, denn wer ihn schon jetzt nicht mehr sehen kann, der dürfte sich auch nur schwerlich mit dem Game anfreunden können.

Fans des kleinen, blauen und umstrittenen Klingelton-Multisellers können sofort zugreifen, denn mit dem "Crazy Frog Racer " bietet CDV ein actiongeladenes Arcade-Rennspiel mit gelungenem Streckendesign und jeder Menge Spielspaß. Fans echter Rennsimulation hingegen werden keine echte Freude an diesem Titel finden können, dafür ist weder die Grafik abwechslungsreich genug, noch bietet das Spiel ausreichende Langzeitmotivation. Wer aber Spiele im Stil von "Jak X: Combat Racing" mag, der kann durchaus, auch angesichts des günstigen Preises, mal einen kleinen Blick riskieren.

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