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Bayonetta Review


2010-02-15  Cyran  15 Likes  0 Kommentare 
Wer sich über zu wenig neue Ideen im Action-Segment der Videospielszene beschwert, der dürfte jetzt sein Lieblingsspiel gefunden haben, denn Bayonetta ist anders als alles was davor war - wirklich anders. Egal ob Engel tötende Sexy Hexi oder Haare die verschlossene Türen öffnet. Die Entwickler von Bayonetta haben ein Spiel mit so vielen abstrakten Bestandteilen geschaffen, das man sich fragen muss, von was die Entwickler nachts träumen. Doch ist diese kreative Achterbahnfahrt überhaupt spielbar?

Sexy Hexe Bayonetta
Wer hätte gedacht, dass es Bayonetta auch in die deutschen Spielzimmer schafft, denn ursprünglich war der Hack'n Slay-Titel im Stile von Devil May Cry und God of War nur auf dem japanischen Markt erhältlich. Jetzt hat es die attraktive Hexe aber auch nach Deutschland geschafft und möchte auch hier mit Charme, Witz und knüppelharter Action die Konsolenspieler überzeugen - und das gelingt ihr auch. Zwar ist, wie häufig bei japanischen Titeln, die Länge der Zwischensequenzen übertrieben, aber da diese qualitativ meist in Ordnung sind, können wir das und den übertriebenen Kitsch verkraften. Letztlich haben wir lieber mehr Zwischensequenzen und einen coolen Helden wie Bayonetta, als kaum Zwischensequenzen und einen blassen Helden.

Und blass aussehen tut Bayonett auf keinen Fall, denn mit ihrem sehr eng anliegenden Anzug und der Akrobatik bei der selbst russische Olympiasieger staunen würden, zeigt sie von der ersten Minute Charakter. Und Sexappeal. Denn selten haben wir einer Frau so gerne beim kämpfen zugesehen. Schmeidig kämpft sie sich durch die gegnerischen Horden die Combos können flüssig aneinander gereiht werden ohne das die fesche Hexe ins Schwitzen gerät. Das dies auch noch klasse aussieht versteht sich von selbst, doch dazu später mehr.

Eine Stadt voller Engel
Dass Entwickler PlatinumGames auf die optische Gestaltung ihres Helden geachtet haben wissen wir nun, aber glücklicherweise kann auch das Spiel hinter der schönen Fassade überzeugen. Die Steuerung geht leicht von der Hand und lässt uns auch in brenzligen Situationen nicht im Stich. Mit überraschender Leichtigkeit reihen wir Combo an Combo und weichen den Angriffen der Gegner geschmeidig aus. Mit einer Leichtigkeit und Akrobatik wird dies auf dem Bildschirm umgesetzt, dass wir uns vor den Animationen wirklich verbeugen müssen. Zusätzlich bietet das Spiel auch kleine Rollenspielelemente durch einen kleinen Shop im Spiel. Mit den durch besiegte Gegnern gesammelten Punkten kann man neue Techniken, Heiltränke, Waffen und Raritäten kaufen, wodurch man den Charakter mehr oder weniger individualisieren kann.

Was bietet jedoch die Story von Bayonetta? Nun, die ist etwas gewöhnungsbedürftig, denn die ersten Spielstunden tappt man fast völlig im Dunkeln. Lediglich ein kleiner Trailer am Anfang umreißt grob die Vorgeschichte von Bayonetta. Anfangs kämpft Bayonetta fast ausschließlich gegen Engel, doch im späteren Verlauf kommen auch noch Gestalten aus der Hölle, die Bayonetta tot sehen wollen. Die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt in dem Spiel zunehmend, da man als Hexe vom Himmel alleingelassen ist und von der Hölle nicht gemocht wird. Eine Hexe also zwischen zwei Großmächten. Wenn man sich auf die abgefahrene Story einlassen kann, dann erwartet einem ein sehr schönes und vor allem actionreiches Spielespektakel.

Grafik und Sound
Grafisch reißt Bayonetta zwar keine Bäume mehr aus, obwohl es mitunter sehr schöne Stellen gibt. Doch mit grafischer Konkurrenz wie Uncharted oder Killzone ist es verständlich, dass Bayonetta keine Referenz im Grafikbereich ist. Zurück zu den wortwörtlich schönen Seiten des Spiels, denn diese darf man auch nicht verachten. Die Animationen sind überraschend geschmeidig, das Charakterdesign ist, wenn teilweise arg Klischee belastet, doch sehr schön gelungen und die Spezialeffekte, inklusive Gegner fressendem Haar, können sich allemal sehen lassen. Weniger schön sind die manchmal trist wirkenden Innenlevels, doch glücklicherweise ist dies eher die Ausnahme.

Auch die musikalische Untermalung des Spiels geht den gewohnt abstrakten Weg des Spiels. Asiatische Popsongs klingeln während den größten Metzeleien in den Ohren. Die Soundeffekte sind durchgängig gut und wirken sehr gut, also keine hohle oder nervige Geräusche. Die ausschließlich englische Vertonung ist gut gelungen und alle Charaktere haben mehr oder weniger passende Stimmen bekommen.

Bayonetta ist anders. Von Anfang bis Ende wird man in eine Welt geführt, die unserer so ähnlich ist, aber gleichzeitig doch explizit anders ist. Doch das macht das Spielen zu einer wahren Offenbarung, denn die Ideen, die die Entwickler eingearbeitet haben, sind keineswegs unpassend. Nein, sie passen sich perfekt ins Spielgefüge und führen uns in ein spannendes Abenteuer.

Punktewertung

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   Titel Bayonetta
   Genre Actionspiele
   Release
   Systeme PlayStation 3
   Publisher "Sega of America, Inc."
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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