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Aquapolis Review


2011-02-08  Michael  12 Likes  0 Kommentare 
Von allen Szenarien, die man sich für eine Wirtschaftsimulation hätte ausdenken können, ist wohl der Grund des Ozeans eine der ausgefalleneren Ideen. "Aquapolis" möchte den Spieler in Poseidons Reich entführen und stellt ihm dazu allerhand Werkzeuge zur Verfügung. So ein bisschen an SimCity, Industrie Tycoon und die Anno-Reihe möchte Aquapolis erinnern, aber kann so etwas im Casual-Genre überhaupt funktionieren oder geht das Spiel wortwörtlich baden?

Mehr im Meer

Das Spiel erstreckt sich über 35 verschiedenen Level in acht verschiedenen Ozean-Szenarios, von einem Schiffsfriedhof über das sagenumwobene Atlantis bis hin zu anderen typischen Meeresorten. Klingt erst einmal abwechslungsreich, jedoch unterscheiden sich die Orte weniger, als man zuerst denkt, zumindest grafisch. Die Level selbst sind immer nach dem gleichen Schema aufgebaut: Auf einem sandigen Meeresgrund sind mehrere Grundstücke platziert, von denen unterschiedlich viele dem Spieler gehören oder bebaut sind. Auch gibt es Grundstücke, die voller Unrat sind und erst aufgeräumt werden müssen, um genutzt werden zu können. Für das Entfernen des Mülls, sowie für alle Baumaßnahmen werden Ressourcen benötigt: Muscheln, Korallen und Haie. Muscheln sind die Währung in Aquapolis, man bezahlt damit Gebäudeverbesserungen und Grundstücke. Korallen hingegen sind die Baustoffe im Ozeanreich und werden für alle baulichen Maßnahmen verbraucht. Zu guter Letzt sind da noch die Haie - quasi die Bautrupps im Meer. Wieso ausgerechnet diese die besten Bauarbeiter im Meer sein sollen erklären die Entwickler jedoch nicht.

Um die Wette bauen

Jeder Level von Aquapolis besitzt einen wahren Haufen an Zielen, die zu erreichen sind. Es beginnt mit simplen "Baue XY zweimal" und wird mit der Zeit immer komplexer, zum Beispiel, wenn auch noch die Sauberkeit als entscheidender Faktor hinzukommt. Auch werden mit der Zeit immer neue Gebäude verfügbar, die allesamt dem Meeresszenario entsprechen, wobei dies nur auf die Namen der Gebäude zutrifft. Die Ziele müssen innerhalb von 20 Minuten erreicht werden, ist man auf ein Rangabzeichen scharf, muss man die Aufgaben innerhalb der halben Zeit erledigt haben. Fehlende Computergegner und immer die gleichen Levelziele ermüden jedoch schnell. Man klickt sich schnell durch die Menüs und kämpft mit den Bugs, die es ins Spiel geschafft haben. Anspruch? Genauso verschollen wie einst Atlantis.

Technischer Bauchplatscher

Grafisch spielt Aquapolis in einer Liga, die man wohl maximal Kreisklasse nennen kann. Starre, monotone Hintergründe zusammen mit starren, monotonen Animationen ergeben ein schrecklich langweiliges und statisches Bild. Highlights sucht man in Aquapolis vergebens. Dazu kommt, wie bereits erwähnt, dass außer dem sandfarbenen Hintergrund wenig an das Unterwassersetting erinnert. Die Gebäude könnten in dieser Form auch in jedem x-beliebigen Aufbauspiel vorkommen, sodass der Wiedererkennungswert gleich null ist. Die hinter dem Spiel steckende Engine ist Flash - solche Spiele findet man zu Hauf im Internet und muss kein Geld dafür bezahlen. Auf die Ohren gibt es immer den gleichen Unterwasserbrei aus gefühlten drei Instrumenten und in den Leveln gibt es außer Blubberblasen und gelegentliches Hämmern wenig zu hören. Zumindest hat sich der Entwickler die Mühe gemacht, jedem "Szenario" eine eigene "Musik" zu geben.

Es ist wirklich unglaublich, dass es wirklich Spieler geben soll, die dieses Spiel freiwillig kaufen würden. Das Spielprinzip hat weniger mit einem Aufbauspiel zu tun als es zu erst scheint und die Technik basiert auf einem Standard, der seit 12 Jahren veraltet ist. Alles in allem kann man nur raten, einen Bogen um Aquapolis zu machen. Selbst Casualgamer haben besseres verdient als dieses 08/15-Werk.

Punktewertung

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   Titel Aquapolis (Einfach Spielen)
   Genre
   Release 2010-07-27
   Systeme Windows 7
   Publisher EuroVideo Bildprogramm GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ohne Altersbeschränkung Jahren
   Homepage
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