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Ape Escape Review


2012-03-25  zoggerman168  10 Likes  0 Kommentare 
Seit dem Launch von PlayStation Move ist eine Vielzahl von Casualgames auf den Markt gekommen, die vor allem auf die junge Zielgruppe abzielt. Zu diesen Spielen gehört zweifelsfrei auch Ape Escape. Ob der Titel mit einem Affenzahn in Richtung Spielspaß rast oder man eher affig vor dem Bildschirm herumhampelt und der Spaß dabei auf der Strecke bleibt, das erfahrt ihr in der folgenden Review.

Die Affen sind los
Die Story des Spiels ist schnell erzählt. Affen aus dem All kommen in großen UFOs auf die Erde und terrorisieren die Menschheit. Angeführt werden die Primaten dabei von Oberbösewicht Specter, der vom namenlosen Held des Spiels gefangen werden soll. Den Auftrag bekommt der Protagonist von zwei jungen Frauen, die nach ihrer verschollenen Großmutter suchen und einen Zusammenhang zwischen dem Affenboss und ihrer Oma sehen.

Mehr muss man über die Story eigentlich gar nicht wissen, bietet sie doch nur eine Art Grundlage dafür, dass man sich durch die Levels fängt und schlägt. Punkten kann allerdings die Inszenierung der Geschichte in Form von schick gemachten Animesequenzen, die zu gefallen wissen. Ansonsten ist die Story recht blass und nicht sonderlich originell. Aber bei Ape Escape handelt es sich ja auch um ein Kinderspiel und da kann man eine solche seichte, nicht tiefgehende Geschichte noch verschmerzen.

Spielerische Monotonie
Gameplaytechnisch ist der Titel aufgebaut wie ein Rail-Shooter. Heißt: der Spieler hat keine Kontrolle darüber, wohin der Protagonist läuft. Man steuert nur eine Hand der Spielfigur. Doch was tut man mit dieser Hand? Ganz einfach, man fängt die Affen ein, die den Spieler um seine sauer ersammelten Bananen bringen wollen. Dabei steht das Affennetz zur Verfügung, mit dem wir den heranstürmenden Affen zeigen, wer hier weiter entwickelt ist. Schaffen es die Primaten aber doch uns ein paar Bananen zu stehlen, so ist die Messe noch nicht gelesen. Bevor die Bananen von den Gegnern verspeist werden, hat der Spieler noch ein paar Sekunden Zeit um mit der Schleuder auf die Affen zu schießen. Trifft man, so kehren die Bananen, die die Lebensanzeige der Spielfigur darstellen, zurück auf unser Konto. Um das Einfangen zu erleichtern steht dem Spieler ein Supergerät mit dem Namen Affenvakuum zur Verfügung. Aktiviert ihr dieses, so werden alle umstehenden Affen eingesaugt, was natürlich den Multiplikator in die Höhe treibt und vor allem bei einer großen Horde sehr hilfreich ist.

Neben den Spielabschnitten, in denen es ums Fangen geht, gibt es auch Teile in den Level, in welchen wir Bananen einsammeln müssen. Dabei stehen uns ein Fächer (für Bananen in der Nähe) und die Schleuder (für die Ferne) zur Verfügung. In diesen Abschnitten stellen sich uns andere Gegner in den Weg. Entweder UFOs, Eismänner oder Affen, die mit Bomben auf uns werfen. Das Abschießen dieser Feinde hagelt Punkte auf unser Konto. Auch hierfür gibt es ein Supergerät, welches uns das Voranschreiten erleichtert. Mit dem sogenannten Bananenrisierer, werden alle Feinde in der Nähe in Bananen verwandelt.

Am Ende eines jeden Levels stellt sich uns ein Boss-Gegner in den Weg. Dabei handelt es sich jedes Mal um einen Specter-Doppelgänger. Die Kämpfe sind dabei so anspruchslos wie ein Michael Bay-Film. Stupides Draufgeballer mit der Schleuder reicht völlig aus. Ist die Lebensanzeige des Specter-Doubles bei null, so stürmt er auf uns zu und man kann ihn einfangen.

Böse gesagt, habt ihr nach dem Tutorial schon alles gesehen, denn mehr als das oben beschriebene wird euch in Ape Escape nicht wiederfahren. Das Gameplay wiederholt sich von Level zu Level, bietet keinerlei Abwechslung und wird nach 20 bis 30 Minuten einfach langweilig. Zum Glück gibt es nicht sonderlich viele Kapitel, nach gut 2 Stunden seid ihr eigentlich schon so gut wie durch, aber man muss sich schon durch diese spielerische Monotonie beißen, denn die Motivationskurve senkt sich nach spätestens dem dritten Level rapide ab.

Doch was viel schlimmer ist, ist der enorme Schwierigkeitsgrad bei den späteren Kapiteln. Wenn selbst der Autor dieser Zeilen Probleme damit hat, überhaupt eine Bronzemedaille für eine bestimmte (sehr niedrige) Punktzahl zu erhalten, dann wird es für Kinder im Alter zwischen 6 und 10 beinahe unmöglich das Levelende zu erreichen. Zu viele Affen und zu viel Getümmel auf dem Bildschirm erschweren das letzte Spieldrittel und verjagen jeglichen Spielspaß. Dies sorgt für sehr viel Frust und demotiviert kleine Kinder eher, als sie zum Weiterspielen zu animieren.

Um zumindest ein bisschen Abwechslung reinzubringen, haben sich die Entwickler noch drei kleine Minispiele einfallen lassen, die aber nicht groß der Rede wert sind. Zwei von den Dreien müssen durch das Spielen der Story erst freigespielt werden. Sonderlich viel Spaß machen diese kleinen Games aber nicht, wenn man beispielsweise bestimmte Affen in einer großen Gruppe aus Primaten finden und abschießen muss. Nach zwei bis drei Runden sitzt man gelangweilt vor dem Fernseher und schaltet lieber die Konsole ab.

Bunte Grafik mit nerviger Soundfile
Einzig in Sachen Grafik muss man den Machern zugutehalten, dass sie um Abwechslung bemüht waren. Die Orte in denen die einzelnen Kapitel spielen, könnten verschiedener kaum sein. So läuft man durch ein Kinderzimmer, Straßen, den Dschungel, ein Geisterhaus, Eislandschaften, eine asiatische Stadt oder sogar auf einen Vulkan. Die Grafik ist kunterbunt und allein beim Betrachten merkt man, dass die Entwickler auf die kindliche Zielgruppe abzielten. Im Großen und Ganzen ist sie ganz nett, aber richtig vom Hocker wird der Spieler auch nicht gerissen.
Was richtig nervt ist die "Hab dich"-Soundfile, die fast bei jedem Fang ertönt. Während des Spieles fängt man mehrere hundert Affen. Ihr könnt euch also denken, dass man diese beiden Wörter sehr häufig hört. Nach dem dritten Level hat man sich schon satt gehört an dem Ruf, nach dem fünften Level ist man richtig genervt und wenig später schaltet man den Ton lieber komplett auf Stumm. Wer will, der kann diese Soundfile auch selbst einsprechen, allerdings ist die Tonqualität minderwertig und hallt nach.
Ein Pluspunkt findet sich in der Move-Steuerung wieder. Sie geht leicht von der Hand, ist äußerst präzise und man hat immer eine angenehme Kontrolle über das Geschehen. Allerdings muss dafür alles richtig bei der Kalibrierung gemacht werden, ansonsten bringt man sich als Spieler selbst in Probleme.

Zusammenfassend lässt sich sagen
dass Ape Escape leider kein guter Titel ist. Die erfolgreichen Zeiten aus PS1-Zeiten konnten die Entwickler leider nicht wieder aufleben lassen. Dafür ist das Gameplay leider viel zu wiederholend und langweilig. Die Affiziklopädie, die man im Extras-Menü aufrufen kann, ist völlig sinnbefreit und wirkt wie ein Gimmick, das noch schnell reingeworfen wurde, damit mehr Inhalt drin ist. Die Story ist oberflächlich und auch ein wenig lächerlich, aber das ist noch zu verschmerzen, wenn man an die Zielgruppe denkt. Ein Kind kann mit dem Titel durchaus seinen Spaß haben, wenn allerdings die schweren letzten vier bis fünf Kapitel anstehen, könnte die Motivation der Kleinen aber schnell torpediert werden. Für Erwachsene bietet der Titel eigentlich nichts. Höchstens mit ein paar Bier intus, könnte das Gefuchtel vor dem Fernseher für einiges an Unterhaltung bieten, vor allem für die Zuschauer. Ansonsten sollte der geneigte Spieler sein Geld für andere Rail-Shooter sparen, die um einiges spaßiger und abwechslungsreicher ausgefallen sind.

Langweilig, öde, wiederholend. Mit diesen Worten kann man Ape Escape am besten beschreiben. Für Kinder durchaus geeignet und spaßig, für Erwachsene einfach nur nervig.

Punktewertung

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   Titel Ape Escape (Move erforderlich)
   Genre Actionspiele
   Release 2011-06-24
   Systeme PlayStation 3
   Publisher Sony Computer Entertainment
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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