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Anno 1701 Review


2008-09-24  FelixR  10 Likes  0 Kommentare 
Das meistverkaufteste Spiel Deutschlands geht in die nächste Runde : Wir schreiben das Jahr 1999 als eine kleine, deutsche Firma mit dem wohlklingenden Namen "Sunflowers" zusammen mit der österreichischen Firma "Max Design" sich eine Aufbausimulation ausdachte, die innerhalb kürzester Zeit zum Millionenkassenschlager wurde - Anno 1602 verkaufte sich bis Ende Dezember 2000 über 2 Millionen mal. Ein Ad-On später folgte bereits der grafisch aufwendigere und spielerisch intensivere Nachfolger Anno 1503 im Jahre 2002 und weitere vier Jahre später erschien mit Anno 1701 der bisher grafisch brillanteste Teil der Anno - Reihe. Ein Jahr später, nämlich im Juni 2007, schaffte dieses beinahe legendäre deutsch-österreichische PC-Spiel den Sprung auf den Nintendo DS.

Laaaand in Sicht, Kapitän !!
Das Spielkonzept ist schnell erklärt : Mit ein paar wenigen Ressourcen, einem Schiff und viel Entdeckermut beginnt man in der Mitte einer bisher unerforschten Welt - die sogenannte "neue Welt". Zunächst sucht man sich eine Insel aus, auf der man dann eine neue Siedlung gründet, Rohstoffe an - bzw. abbaut und Produktionsketten aufstellt. Läuft es erst einmal Rund, dann entwickeln sich die einstigen Pioniere über Siedlern, Bürgern und Kaufleuten bis hin zu Aristokraten. Doch reicht zu Beginn noch Nahrung und ein bisschen Religion um die Bevölkerung zu befriedigen, so kommt im Laufe des Spiels viel Alkohol, exotische Gewürze, feine Kleider und sogar exquisiter Schmuck hinzu.

Und da man nicht alle Rohstoffe auf der Anfangsinsel findet, muss man relativ bald schon expandieren um neue Quellen zu erschließen. Und ehe man sich versieht hat man ein neues Reich aufgebaut und muss sich neben den Bevölkerungswünschen auch noch mit feindlich gesinnten Nachbarn und bösen Piraten herumschlagen. Also wird schnell eine Armee aufgestellt, ein paar Schiffe gebaut und auf geht's in den Kampf.
Und am Ende steht man als alleiniger Herrscher der neuen Welt da.

Lang lebe die Königin !!
Es gibt zwei verschiedene Spielmodi : das "endlos Spiel" und die Missionen. Das "endlos Spiel" ist, wie der Name schon andeuten mag, endlos. Es gibt kein Ziel, keine "wincondition". Es geht nur darum zu siedeln. Seine Bürger zu versorgen. Wenn man nicht möchte, muss man nicht einmal Krieg führen. Wenn man möchte, kann man also unendlich weiterspielen.
Die "Missionen" hingegen bieten eine Storyline, die über 15 Aufgaben umfasst. Hier segelt man für Königin Elisabeth und das schöne Commonwealth in die neue Welt, um sich einen Platz dort zu sichern - und den bösen Spaniern eins auszuwischen - und nebenbei sucht man noch ein paar Schiffe, die dort vor Jahren verschollen sind.
Man hat also allerhand zu tun, sobald man dort ankommt.

Die ersten Missionen dienen zur Erklärung der Steuerung des Spiels, dem Aufbau der verschiedenen Produktketten, der verschiedenen Gebäude, sowie der Kriegsführung. Und das ist auch bitter nötig, denn zu Beginn hat man keinerlei Ahnung wie alles von statten gehen soll. Zwar ist die Steuerung mit dem Stylus sehr intuitiv gehalten, doch wirkt alles zunächst sehr komplex - was es im nachhinein nicht mehr ist. Denn hat man die ersten Missionen hinter sich gebracht, läuft zumindest der Anfang wie von alleine : Man baut ein paar Häuser, einen Förster für Holz, einen Fischer für Nahrung. und sieht zu, wie sich langsam die leeren Kassen wieder füllen. Denn auch hier läuft nichts ohne genügend glänzenden Metall, auch Gold genannt. Daran kommt man nur durch Steuern - oder den Verkauf von Rohstoffen. Doch dieser Verkauf sollte nur im Notfall getätigt werden, da die Preise in keinster Weise dem "wahren Wert" gerecht werden. Manchmal geht es jedoch nicht anders, da vor allem in Kriegszeiten Gold eine Mangelware ist.
Deshalb ist es auch sehr ratsam nur dann mit der Produktion von Soldaten zu beginnen, wenn man genug Rückhaltepolster hat - sonst landet man nämlich im Schuldenturm und hat es leider nicht geschafft, die aufgetragene Mission zu erfüllen.

Für die Ehre, Königin und Vaterland !!
Das Kampfsystem wurde im Vergleich zum großen Bruder auf dem PC deutlich vereinfacht. So gibt es zum Beispiel keine Schiffskämpfe mehr. Sowieso gibt es nur noch zwei Arten Schiffe : Siedlungsschiffe, die zum Kontorbauen dienen und somit neue Inseln erschließen (das Schiff wird quasi in einen Kontor "umgewandelt") und Kriegsschiffe, die einzig und allein zum Truppentransport dienen.

Somit fallen erstens Kämpfe auf hoher See weg, auf der anderen Seite gibt es auch keine Transportwege mehr, da die Ressourcen, die man abgebaut bzw. produziert hat, überall vorhanden sind - die kleinste Insel hat also genauso viel Produkte zur Verfügung wie die Hauptinsel. Das vereinfacht alles ziemlich.

Auch die Kämpfe sind recht simpel : Man fährt mit seinem Schiff zu einer gegnerischen Insel, dort wandelt es sich in einen Angriffsturm aus, der eine gewisse Reichweite hat, innerhalb derer man seine Soldaten angreifen schicken kann. Hier ist keine große Erfahrung von Nöten, um zu verstehen, wie man einen Krieg gewinnt.

What shall we do with the drunken sailor...
Musik spielte bei allen Anno - Spielen eine große Rolle. Alle Anno 1602 Spieler würden sofort den Soundtrack der Klassiklieder überall und jeder Zeit wieder erkennen. Das selbe galt auch für Anno 1503. Der Nachfolger Anno 1701 bietet da natürlich keine Ausnahme. Und auch die Umsetzung für den Nintendo DS soll da natürlich in die Fußstapfen der Vorgänger treten. Doch das ist nicht unbedingt einfach. Zwar hört sich der Sound über den Handhold immer recht gut an, doch wird es nach ein paar gespielten Stunden sehr nervtötend und es kann schon mal vorkommen, dass man den Ton einfach ausschaltet - um dann nach kurzer Zeit wieder einzuschalten, weil einfach etwas für die perfekte Atmosphäre fehlt.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass es zwar in keinem Vergleich zu dem PC spielt, da dieses einfach nur "mehr" hat, doch wenn man es mit vergleichbaren DS - Spielen vergleicht, dann muss man einfach sagen: Unglaublich gut ! Die Grafik ist für den Stand der Technik auf einem sehr hohem Niveau - selbst Details wie grasende Schafe oder Bäume fällende Holzarbeiter sind sehr gut zu sehen. Das Gameplay wird sehr gut erklärt und nach kürzester Zeit ist man, egal ob blutiger Anfänger oder alteingesessener Veteran, in das Spiel eingearbeitet und baut, siedelt und kämpft sich durch die Missionen. Und wenn man das PC - Spiel nicht kennt, fällt gar nicht auf, dass eine starke Vereinfachung vorhanden ist. Doch gibt es auch ein paar wenige Mankos : So sind die 15 Missionen ziemlich kurz gehalten - innerhalb von 12 - 14 Std. haben auch Anfänger die Missionen hinter sich gebracht. Auch sind die Kriegskosten wirklich hoch und die Preise für Rohstoffe sind etwas zu unfair gestaltet - zu wenig Geld beim Verkauf. Der größte Pluspunkt bietet auf jeden Fall der Mehrspielermodus, in dem man gegen bis zu 4 Kontrahenten antreten kann. Das garantiert Spielspaß für sehr viele weitere Stunden. Alles in allem muss man sagen, dass man als eingefleischter Anno - Fan und Nintendo DS Besitzer nicht um dieses Spiel herumkommt. Doch auch für Genrefans und alle, die es noch werden wollen, ist dieses Spiel ein "must-have". Einfach ein "sehr gutes" Spiel.

Punktewertung

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   Titel ANNO 1701
   Genre Actionspiele
   Release 2007-06-08
   Systeme Nintendo DS
   Publisher Disney
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ohne Altersbeschränkung Jahren
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